Martens, Georg von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Vierter Band. Berlin, 1873.Die Nien-fei. Anh. IV. Hoan-ho jährlich erforderlichen Ausgaben verbot, war Ursache dergrossen Verbreitung der Nien-fei in den letzten Jahrzehnten. Das durch den Feldzug der Tae-pin gegen Pe-kin 1853 hervorgerufene Elend verstärkte ihre Horden; in den nächsten Jahren operirten sie sogar häufig im Einklang mit Jenen. Als die Alliirten 1860 Pe-kin besetzten, stand ein Heer der Nien-fei in der Nähe. 1861 be- drohten sie Tien-tsin und dessen Verbindung mit der Hauptstadt und schlugen San-ko-lin-sin, der später in diesem Kampf den Tod fand. Erst nach dem Fall von Nan-kin konnten die Kaiserlichen mit Nachdruck gegen sie vorgehen. 1865 wurden die Nien-fei von Tsen-kwo-fan und San-ko-lin-sin's Sohn, der von Norden mon- golische Truppen heranführte, in die Provinz San-si gedrückt und zerstreut. Einzelne Banden sind seitdem in verschiedenen Theilen von Mittel-China wieder aufgetaucht; in Kuan-tun und Kuan-si unternahmen die Hak-ka und Miao-tse zahlreiche Raub- züge, und man sagt mit Recht, dass bei den Chinesen die Rebellion in Permanenz ist. Die Nien-fei. Anh. IV. Hoaṅ-ho jährlich erforderlichen Ausgaben verbot, war Ursache dergrossen Verbreitung der Nien-fei in den letzten Jahrzehnten. Das durch den Feldzug der Tae-piṅ gegen Pe-kiṅ 1853 hervorgerufene Elend verstärkte ihre Horden; in den nächsten Jahren operirten sie sogar häufig im Einklang mit Jenen. Als die Alliirten 1860 Pe-kiṅ besetzten, stand ein Heer der Nien-fei in der Nähe. 1861 be- drohten sie Tien-tsin und dessen Verbindung mit der Hauptstadt und schlugen Saṅ-ko-lin-sin, der später in diesem Kampf den Tod fand. Erst nach dem Fall von Nan-kiṅ konnten die Kaiserlichen mit Nachdruck gegen sie vorgehen. 1865 wurden die Nien-fei von Tseṅ-kwo-fan und Saṅ-ko-lin-sin’s Sohn, der von Norden mon- golische Truppen heranführte, in die Provinz Šan-si gedrückt und zerstreut. Einzelne Banden sind seitdem in verschiedenen Theilen von Mittel-China wieder aufgetaucht; in Kuaṅ-tuṅ und Kuaṅ-si unternahmen die Hak-ka und Miao-tse zahlreiche Raub- züge, und man sagt mit Recht, dass bei den Chinesen die Rebellion in Permanenz ist. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0446" n="432"/><fw place="top" type="header">Die <hi rendition="#k">Nien-fei</hi>. Anh. IV.</fw><lb/><hi rendition="#k"><placeName>Hoaṅ-ho</placeName></hi> jährlich erforderlichen Ausgaben verbot, war Ursache der<lb/> grossen Verbreitung der <hi rendition="#k">Nien-fei</hi> in den letzten Jahrzehnten. Das<lb/> durch den Feldzug der <hi rendition="#k">Tae-piṅ</hi> gegen <hi rendition="#k"><placeName>Pe-kiṅ</placeName></hi> 1853 hervorgerufene<lb/> Elend verstärkte ihre Horden; in den nächsten Jahren operirten sie<lb/> sogar häufig im Einklang mit Jenen. Als die Alliirten 1860 <hi rendition="#k"><placeName>Pe-kiṅ</placeName></hi><lb/> besetzten, stand ein Heer der <hi rendition="#k">Nien-fei</hi> in der Nähe. 1861 be-<lb/> drohten sie <hi rendition="#k"><placeName>Tien-tsin</placeName></hi> und dessen Verbindung mit der Hauptstadt<lb/> und schlugen <hi rendition="#k"><persName ref="http://d-nb.info/gnd/1043030107">Saṅ-ko-lin-sin</persName></hi>, der später in diesem Kampf den Tod<lb/> fand. Erst nach dem Fall von <hi rendition="#k"><placeName>Nan-kiṅ</placeName></hi> konnten die Kaiserlichen mit<lb/> Nachdruck gegen sie vorgehen. 1865 wurden die <hi rendition="#k">Nien-fei</hi> von<lb/><hi rendition="#k"><persName ref="http://d-nb.info/gnd/119060264">Tseṅ-kwo-fan</persName></hi> und <persName ref="http://d-nb.info/gnd/1043030107"><hi rendition="#k">Saṅ-ko-lin-sin</hi>’s</persName> Sohn, der von Norden mon-<lb/> golische Truppen heranführte, in die Provinz <hi rendition="#k"><placeName>Šan-si</placeName></hi> gedrückt<lb/> und zerstreut. Einzelne Banden sind seitdem in verschiedenen<lb/> Theilen von <placeName>Mittel-China</placeName> wieder aufgetaucht; in <hi rendition="#k"><placeName>Kuaṅ-tuṅ</placeName></hi> und<lb/><hi rendition="#k"><placeName>Kuaṅ-si</placeName></hi> unternahmen die <hi rendition="#k">Hak-ka</hi> und <hi rendition="#k">Miao-tse</hi> zahlreiche Raub-<lb/> züge, und man sagt mit Recht, dass bei den Chinesen die Rebellion<lb/> in Permanenz ist.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </body> </text> </TEI> [432/0446]
Die Nien-fei. Anh. IV.
Hoaṅ-ho jährlich erforderlichen Ausgaben verbot, war Ursache der
grossen Verbreitung der Nien-fei in den letzten Jahrzehnten. Das
durch den Feldzug der Tae-piṅ gegen Pe-kiṅ 1853 hervorgerufene
Elend verstärkte ihre Horden; in den nächsten Jahren operirten sie
sogar häufig im Einklang mit Jenen. Als die Alliirten 1860 Pe-kiṅ
besetzten, stand ein Heer der Nien-fei in der Nähe. 1861 be-
drohten sie Tien-tsin und dessen Verbindung mit der Hauptstadt
und schlugen Saṅ-ko-lin-sin, der später in diesem Kampf den Tod
fand. Erst nach dem Fall von Nan-kiṅ konnten die Kaiserlichen mit
Nachdruck gegen sie vorgehen. 1865 wurden die Nien-fei von
Tseṅ-kwo-fan und Saṅ-ko-lin-sin’s Sohn, der von Norden mon-
golische Truppen heranführte, in die Provinz Šan-si gedrückt
und zerstreut. Einzelne Banden sind seitdem in verschiedenen
Theilen von Mittel-China wieder aufgetaucht; in Kuaṅ-tuṅ und
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