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[Berg, Albert]: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Bd. 3. Berlin, 1873.

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Proclamationen der Tae-pin.

"Am vierzehnten Tage des dritten Mondes des Sin-kae-Jahres
redete der himmlische Vater im Dorfe Tun-hian die Menge also an:
O meine Kinder! Kennet ihr euren himmlischen Vater und euren
himmlischen älteren Bruder? Worauf Alle antworteten: Wir kennen
unseren himmlischen Vater und unseren himmlischen älteren Bruder.
Der himmlische Vater sprach: Kennet ihr auch eueren Herrn, gewiss
und wahrhaftig? Worauf sie alle antworteten: Wir kennen unseren
Herrn sehr gut. Der himmlische Vater sagte: Ich habe eueren Herrn
auf die Erde hinabgesandt, damit er der himmlische König werde.
Jedes Wort, das er redet, ist ein himmlischer Befehl. Ihr müsst ge-
horsam sein; ihr müsst in Wahrhaftigkeit euerem Herrn dienen und
eueren König achten. Ihr dürfet nicht wagen, zügellos zu handeln
oder euch unehrerbietig zu gebahren. Wer von euch seinen Herrn und
König nicht scheuet, wird in Bedrängniss gerathen."

"Am achtzehnten Tage des dritten Mondes des Sin-kae-Jahres
redete der himmlische ältere Bruder, der Heiland Jesus, im Dorfe
Tun-hian zu der Menge und sagte: O meine jüngeren Brüder! Ihr
müsset die himmlischen Gebote halten und den euch ertheilten Befehlen
gehorchen und in Frieden mit einander leben. Ist ein Höherer im
Unrecht und ein Niederer einigermaassen im Recht, oder ist ein Nie-
derer im Unrecht und ein Höherer einigermaassen im Recht, so schrei-
bet nicht wegen des einzelnen Ausdrucks die Sache in ein Buch, noch
knüpfet Fehde und Feindschaft an. Ihr sollet pflegen was gut ist und
eueren Wandel reinigen; ihr sollet nicht in die Dörfer gehen und das
Geld und Gut der Leute plündern. Wenn ihr in Reihen zum Kampfe
gehet, so sollet ihr nicht weichen. Wenn ihr Geld habet, so müsst
ihr das sagen und nicht glauben, dass es dem Einen oder dem Anderen
gehört. Ihr müsset mit einigem Herzen und einiger Stärke die Berge
und Flüsse erobern. Ihr sollet den Weg zum Himmel finden und
darauf wandeln. Ist auch jetzt die Arbeit mühselig und qualvoll, so
werdet ihr doch allmälich in hohe Aemter gelangen. Wenn, nachdem
ihr unterwiesen seid, noch Jemand die Gebote des Himmels bricht
und die euch gegebenen Befehle missachtet, wenn ihr eueren Officieren
nicht gehorchet oder, in die Schlacht geführt, zurückweichet, so
wundert euch nicht, wenn ich, euer erhabener älterer Bruder, euch zu
tödten befehle."

Ueber die Einzelnheiten des Winterfeldzuges fehlt es an

himmlischen Vorschriften vermeide und so handele, wie es unserem himmlischen
Vater und unserem himmlischen älteren Bruder wohlgefällig ist. Auch einige
unserer königlichen Proclamationen sind hinzugefügt, um euch mit den Gesetzen
bekannt zu machen, damit ihr in der Furcht derselben lebet. Achtet darauf!"
Proclamationen der Tae-piṅ.

»Am vierzehnten Tage des dritten Mondes des Sin-kae-Jahres
redete der himmlische Vater im Dorfe Tuṅ-hiaṅ die Menge also an:
O meine Kinder! Kennet ihr euren himmlischen Vater und euren
himmlischen älteren Bruder? Worauf Alle antworteten: Wir kennen
unseren himmlischen Vater und unseren himmlischen älteren Bruder.
Der himmlische Vater sprach: Kennet ihr auch eueren Herrn, gewiss
und wahrhaftig? Worauf sie alle antworteten: Wir kennen unseren
Herrn sehr gut. Der himmlische Vater sagte: Ich habe eueren Herrn
auf die Erde hinabgesandt, damit er der himmlische König werde.
Jedes Wort, das er redet, ist ein himmlischer Befehl. Ihr müsst ge-
horsam sein; ihr müsst in Wahrhaftigkeit euerem Herrn dienen und
eueren König achten. Ihr dürfet nicht wagen, zügellos zu handeln
oder euch unehrerbietig zu gebahren. Wer von euch seinen Herrn und
König nicht scheuet, wird in Bedrängniss gerathen.«

»Am achtzehnten Tage des dritten Mondes des Sin-kae-Jahres
redete der himmlische ältere Bruder, der Heiland Jesus, im Dorfe
Tuṅ-hiaṅ zu der Menge und sagte: O meine jüngeren Brüder! Ihr
müsset die himmlischen Gebote halten und den euch ertheilten Befehlen
gehorchen und in Frieden mit einander leben. Ist ein Höherer im
Unrecht und ein Niederer einigermaassen im Recht, oder ist ein Nie-
derer im Unrecht und ein Höherer einigermaassen im Recht, so schrei-
bet nicht wegen des einzelnen Ausdrucks die Sache in ein Buch, noch
knüpfet Fehde und Feindschaft an. Ihr sollet pflegen was gut ist und
eueren Wandel reinigen; ihr sollet nicht in die Dörfer gehen und das
Geld und Gut der Leute plündern. Wenn ihr in Reihen zum Kampfe
gehet, so sollet ihr nicht weichen. Wenn ihr Geld habet, so müsst
ihr das sagen und nicht glauben, dass es dem Einen oder dem Anderen
gehört. Ihr müsset mit einigem Herzen und einiger Stärke die Berge
und Flüsse erobern. Ihr sollet den Weg zum Himmel finden und
darauf wandeln. Ist auch jetzt die Arbeit mühselig und qualvoll, so
werdet ihr doch allmälich in hohe Aemter gelangen. Wenn, nachdem
ihr unterwiesen seid, noch Jemand die Gebote des Himmels bricht
und die euch gegebenen Befehle missachtet, wenn ihr eueren Officieren
nicht gehorchet oder, in die Schlacht geführt, zurückweichet, so
wundert euch nicht, wenn ich, euer erhabener älterer Bruder, euch zu
tödten befehle.«

Ueber die Einzelnheiten des Winterfeldzuges fehlt es an

himmlischen Vorschriften vermeide und so handele, wie es unserem himmlischen
Vater und unserem himmlischen älteren Bruder wohlgefällig ist. Auch einige
unserer königlichen Proclamationen sind hinzugefügt, um euch mit den Gesetzen
bekannt zu machen, damit ihr in der Furcht derselben lebet. Achtet darauf!«
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[174/0196] Proclamationen der Tae-piṅ. »Am vierzehnten Tage des dritten Mondes des Sin-kae-Jahres redete der himmlische Vater im Dorfe Tuṅ-hiaṅ die Menge also an: O meine Kinder! Kennet ihr euren himmlischen Vater und euren himmlischen älteren Bruder? Worauf Alle antworteten: Wir kennen unseren himmlischen Vater und unseren himmlischen älteren Bruder. Der himmlische Vater sprach: Kennet ihr auch eueren Herrn, gewiss und wahrhaftig? Worauf sie alle antworteten: Wir kennen unseren Herrn sehr gut. Der himmlische Vater sagte: Ich habe eueren Herrn auf die Erde hinabgesandt, damit er der himmlische König werde. Jedes Wort, das er redet, ist ein himmlischer Befehl. Ihr müsst ge- horsam sein; ihr müsst in Wahrhaftigkeit euerem Herrn dienen und eueren König achten. Ihr dürfet nicht wagen, zügellos zu handeln oder euch unehrerbietig zu gebahren. Wer von euch seinen Herrn und König nicht scheuet, wird in Bedrängniss gerathen.« »Am achtzehnten Tage des dritten Mondes des Sin-kae-Jahres redete der himmlische ältere Bruder, der Heiland Jesus, im Dorfe Tuṅ-hiaṅ zu der Menge und sagte: O meine jüngeren Brüder! Ihr müsset die himmlischen Gebote halten und den euch ertheilten Befehlen gehorchen und in Frieden mit einander leben. Ist ein Höherer im Unrecht und ein Niederer einigermaassen im Recht, oder ist ein Nie- derer im Unrecht und ein Höherer einigermaassen im Recht, so schrei- bet nicht wegen des einzelnen Ausdrucks die Sache in ein Buch, noch knüpfet Fehde und Feindschaft an. Ihr sollet pflegen was gut ist und eueren Wandel reinigen; ihr sollet nicht in die Dörfer gehen und das Geld und Gut der Leute plündern. Wenn ihr in Reihen zum Kampfe gehet, so sollet ihr nicht weichen. Wenn ihr Geld habet, so müsst ihr das sagen und nicht glauben, dass es dem Einen oder dem Anderen gehört. Ihr müsset mit einigem Herzen und einiger Stärke die Berge und Flüsse erobern. Ihr sollet den Weg zum Himmel finden und darauf wandeln. Ist auch jetzt die Arbeit mühselig und qualvoll, so werdet ihr doch allmälich in hohe Aemter gelangen. Wenn, nachdem ihr unterwiesen seid, noch Jemand die Gebote des Himmels bricht und die euch gegebenen Befehle missachtet, wenn ihr eueren Officieren nicht gehorchet oder, in die Schlacht geführt, zurückweichet, so wundert euch nicht, wenn ich, euer erhabener älterer Bruder, euch zu tödten befehle.« Ueber die Einzelnheiten des Winterfeldzuges fehlt es an 75) 75) himmlischen Vorschriften vermeide und so handele, wie es unserem himmlischen Vater und unserem himmlischen älteren Bruder wohlgefällig ist. Auch einige unserer königlichen Proclamationen sind hinzugefügt, um euch mit den Gesetzen bekannt zu machen, damit ihr in der Furcht derselben lebet. Achtet darauf!«

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




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Zitationshilfe: [Berg, Albert]: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Bd. 3. Berlin, 1873, S. 174. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/berg_ostasien03_1873/196>, abgerufen am 09.11.2024.