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[Berg, Albert]: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Bd. 2. Berlin, 1866.

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Expedition nach Simonoseki. Anh. II.
das Unternehmen gegen Simonoseki und gleichzeitige innere Be-
gebenheiten in den japanischen Verhältnissen hervorbrachten,
machte auch dieses Manöver unnöthig, und die Sache gerieth bald
in Vergessenheit.


Vice-Admiral Kuper führte von Yokuhama aus folgende Schiffe
gegen Simonoseki: die Fregatte Euryalus, auf welcher er seine Flagge
hisste; den Zweidecker Conqueror, die Räderfregatte Leopard, die
Corvetten Tartar, Barossa, Coquette, die Kanonenboote Bouncer
und Argus. Contre-Admiral Jaures befehligte die Fregatte Semiramis,
die Corvette Dupleix und den Aviso Tancrede; der königlich nieder-
ländische Capitän De Man die Corvetten Amsterdam, Medusa,
Metalcruis und Djambi. Der amerikanische Minister-Resident hatte den
Packetdampfer Takiang gemiethet und mit Artillerie und Mannschaft
von der Segel-Corvette Jamestown ausgerüstet, welche, zu der
Expedition nicht geeignet, mit vier englischen Fahrzeugen, einer
Corvette und drei Kanonenbooten, vor Yokuhama zurückblieb. Das
zwanzigste und ein Detachement des siebenundsechszigsten englischen
Linien-Regiments bivouakirten zum Schutze der Niederlassung auf
den umliegenden Höhen. -- Am 28. und 29. August lief das Expedi-
tions-Geschwader in verschiedenen Abtheilungen von Yokuhama aus
und war am 3. September am Orte des Rendezvous, bei der Insel
Himesima, vollständig beisammen. Dort traf von Shanghai aus auch
die englische Corvette Perseus in Begleitung eines kohlenbeladenen
Transportschiffes ein.

Den 4. September Morgens brach das ganze Geschwader
unter Dampf nach dem Eingang der Meerenge auf, von welchem
Himesima etwa dreissig Seemeilen entfernt ist, näherte sich in drei
parallelen Reihen, -- die Franzosen und die Amerikaner links, die
Engländer in der Mitte, die Holländer rechts, -- der inneren Einfahrt
der Strasse bis auf viertausend Schritt und ging dann zu Anker.
Die commandirenden Officiere versammelten sich an Bord der Coquette
zu einer Recognoscirung; sie liefen mit diesem Schiff, ohne beun-
ruhigt zu werden, auf Kanonenschussweite unter Cap Kusisaki vorbei,
das auf der nördlichen Seite den Eingang der Meerenge beherrscht
und sich nach dem Innern derselben in waldbedeckte Hügelreihen fort-
setzt. Die erste Schlucht, welche sich hier nach dem Wasser öffnet,
deckte eine Batterie, und zwischen den Felsen des Vorgebirges

Expedition nach Simonoseki. Anh. II.
das Unternehmen gegen Simonoseki und gleichzeitige innere Be-
gebenheiten in den japanischen Verhältnissen hervorbrachten,
machte auch dieses Manöver unnöthig, und die Sache gerieth bald
in Vergessenheit.


Vice-Admiral Kuper führte von Yokuhama aus folgende Schiffe
gegen Simonoseki: die Fregatte Euryalus, auf welcher er seine Flagge
hisste; den Zweidecker Conqueror, die Räderfregatte Leopard, die
Corvetten Tartar, Barossa, Coquette, die Kanonenboote Bouncer
und Argus. Contre-Admiral Jaurès befehligte die Fregatte Semiramis,
die Corvette Dupleix und den Aviso Tancrède; der königlich nieder-
ländische Capitän De Man die Corvetten Amsterdam, Medusa,
Metalcruis und Djambi. Der amerikanische Minister-Resident hatte den
Packetdampfer Takiang gemiethet und mit Artillerie und Mannschaft
von der Segel-Corvette Jamestown ausgerüstet, welche, zu der
Expedition nicht geeignet, mit vier englischen Fahrzeugen, einer
Corvette und drei Kanonenbooten, vor Yokuhama zurückblieb. Das
zwanzigste und ein Detachement des siebenundsechszigsten englischen
Linien-Regiments bivouakirten zum Schutze der Niederlassung auf
den umliegenden Höhen. — Am 28. und 29. August lief das Expedi-
tions-Geschwader in verschiedenen Abtheilungen von Yokuhama aus
und war am 3. September am Orte des Rendezvous, bei der Insel
Himesima, vollständig beisammen. Dort traf von Shanghai aus auch
die englische Corvette Perseus in Begleitung eines kohlenbeladenen
Transportschiffes ein.

Den 4. September Morgens brach das ganze Geschwader
unter Dampf nach dem Eingang der Meerenge auf, von welchem
Himesima etwa dreissig Seemeilen entfernt ist, näherte sich in drei
parallelen Reihen, — die Franzosen und die Amerikaner links, die
Engländer in der Mitte, die Holländer rechts, — der inneren Einfahrt
der Strasse bis auf viertausend Schritt und ging dann zu Anker.
Die commandirenden Officiere versammelten sich an Bord der Coquette
zu einer Recognoscirung; sie liefen mit diesem Schiff, ohne beun-
ruhigt zu werden, auf Kanonenschussweite unter Cap Kusisaki vorbei,
das auf der nördlichen Seite den Eingang der Meerenge beherrscht
und sich nach dem Innern derselben in waldbedeckte Hügelreihen fort-
setzt. Die erste Schlucht, welche sich hier nach dem Wasser öffnet,
deckte eine Batterie, und zwischen den Felsen des Vorgebirges

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[336/0356] Expedition nach Simonoseki. Anh. II. das Unternehmen gegen Simonoseki und gleichzeitige innere Be- gebenheiten in den japanischen Verhältnissen hervorbrachten, machte auch dieses Manöver unnöthig, und die Sache gerieth bald in Vergessenheit. Vice-Admiral Kuper führte von Yokuhama aus folgende Schiffe gegen Simonoseki: die Fregatte Euryalus, auf welcher er seine Flagge hisste; den Zweidecker Conqueror, die Räderfregatte Leopard, die Corvetten Tartar, Barossa, Coquette, die Kanonenboote Bouncer und Argus. Contre-Admiral Jaurès befehligte die Fregatte Semiramis, die Corvette Dupleix und den Aviso Tancrède; der königlich nieder- ländische Capitän De Man die Corvetten Amsterdam, Medusa, Metalcruis und Djambi. Der amerikanische Minister-Resident hatte den Packetdampfer Takiang gemiethet und mit Artillerie und Mannschaft von der Segel-Corvette Jamestown ausgerüstet, welche, zu der Expedition nicht geeignet, mit vier englischen Fahrzeugen, einer Corvette und drei Kanonenbooten, vor Yokuhama zurückblieb. Das zwanzigste und ein Detachement des siebenundsechszigsten englischen Linien-Regiments bivouakirten zum Schutze der Niederlassung auf den umliegenden Höhen. — Am 28. und 29. August lief das Expedi- tions-Geschwader in verschiedenen Abtheilungen von Yokuhama aus und war am 3. September am Orte des Rendezvous, bei der Insel Himesima, vollständig beisammen. Dort traf von Shanghai aus auch die englische Corvette Perseus in Begleitung eines kohlenbeladenen Transportschiffes ein. Den 4. September Morgens brach das ganze Geschwader unter Dampf nach dem Eingang der Meerenge auf, von welchem Himesima etwa dreissig Seemeilen entfernt ist, näherte sich in drei parallelen Reihen, — die Franzosen und die Amerikaner links, die Engländer in der Mitte, die Holländer rechts, — der inneren Einfahrt der Strasse bis auf viertausend Schritt und ging dann zu Anker. Die commandirenden Officiere versammelten sich an Bord der Coquette zu einer Recognoscirung; sie liefen mit diesem Schiff, ohne beun- ruhigt zu werden, auf Kanonenschussweite unter Cap Kusisaki vorbei, das auf der nördlichen Seite den Eingang der Meerenge beherrscht und sich nach dem Innern derselben in waldbedeckte Hügelreihen fort- setzt. Die erste Schlucht, welche sich hier nach dem Wasser öffnet, deckte eine Batterie, und zwischen den Felsen des Vorgebirges

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Zitationshilfe: [Berg, Albert]: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Bd. 2. Berlin, 1866, S. 336. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/berg_ostasien02_1866/356>, abgerufen am 23.11.2024.