Benner, Johann Hermann: Die Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 2. Gießen, 1747.anderer Theil. striken nimmermehr durchfahren wird. Daherihm viel lieber wäre, man schafte das buch der schrift wohin seine thaten und werke einzig abzie- len, muß David, und der H. Geist, der durch David geredet hat, ein armer sünder seyn. 1) David lobsinget dem GOtt Israel für die wolthaten, womit die göttli- che barmherzigkeit das volk des eigenthums, vor allen völkern der welt, begnadiget hat. Dahin gehet sein Hallelujah. Das zeuget der zusammenhang des ganzen Psalmen. Der Graf aber ist so schwülstig und feindsee- lig, daß er ihn schriftlich verläumdet, und sein Hallelujah, als eine würkung seines schadenfrohen herzens, über das elend der heiden, angibt. 2) David soll einen jü- dischen wahn damit verrathen. Und wer wuste besser von der bekehrung der heiden, aus trieb des H. Geistes zu singen, als Da- vid? wer hat sich im geiste mehr darüber erfreuet? wer spricht von dem Meßias: heische von mir/ so will ich dir die heiden zum Erbe geben/ und der welt ende zum eigenthum? Psalm 2, 8. Man lese doch Ps. 67, 3. 47, 9. 82, 8. 117, 1. Wer weiß nicht, daß Paulus diese letzte stelle, als ein zeugnis auführet, die bekehrung der heiden damit zu erweisen, Röm. 15, 11. Diesen David, den Paulus mit grosem respect, G 5
anderer Theil. ſtriken nimmermehr durchfahren wird. Daherihm viel lieber waͤre, man ſchafte das buch der ſchrift wohin ſeine thaten und werke einzig abzie- len, muß David, und der H. Geiſt, der durch David geredet hat, ein armer ſuͤnder ſeyn. 1) David lobſinget dem GOtt Iſrael fuͤr die wolthaten, womit die goͤttli- che barmherzigkeit das volk des eigenthums, vor allen voͤlkern der welt, begnadiget hat. Dahin gehet ſein Hallelujah. Das zeuget der zuſammenhang des ganzen Pſalmen. Der Graf aber iſt ſo ſchwuͤlſtig und feindſee- lig, daß er ihn ſchriftlich verlaͤumdet, und ſein Hallelujah, als eine wuͤrkung ſeines ſchadenfrohen herzens, uͤber das elend der heiden, angibt. 2) David ſoll einen juͤ- diſchen wahn damit verrathen. Und wer wuſte beſſer von der bekehrung der heiden, aus trieb des H. Geiſtes zu ſingen, als Da- vid? wer hat ſich im geiſte mehr daruͤber erfreuet? wer ſpricht von dem Meßias: heiſche von mir/ ſo will ich dir die heiden zum Erbe geben/ und der welt ende zum eigenthum? Pſalm 2, 8. Man leſe doch Pſ. 67, 3. 47, 9. 82, 8. 117, 1. Wer weiß nicht, daß Paulus dieſe letzte ſtelle, als ein zeugnis aufuͤhret, die bekehrung der heiden damit zu erweiſen, Roͤm. 15, 11. Dieſen David, den Paulus mit groſem reſpect, G 5
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ſtriken nimmermehr durchfahren wird. Daher
ihm viel lieber waͤre, man ſchafte das buch der
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(*) wohin ſeine thaten und werke einzig abzie-
len, muß David, und der H. Geiſt, der
durch David geredet hat, ein armer ſuͤnder
ſeyn. 1) David lobſinget dem GOtt
Iſrael fuͤr die wolthaten, womit die goͤttli-
che barmherzigkeit das volk des eigenthums,
vor allen voͤlkern der welt, begnadiget hat.
Dahin gehet ſein Hallelujah. Das zeuget
der zuſammenhang des ganzen Pſalmen.
Der Graf aber iſt ſo ſchwuͤlſtig und feindſee-
lig, daß er ihn ſchriftlich verlaͤumdet, und
ſein Hallelujah, als eine wuͤrkung ſeines
ſchadenfrohen herzens, uͤber das elend der
heiden, angibt. 2) David ſoll einen juͤ-
diſchen wahn damit verrathen. Und wer
wuſte beſſer von der bekehrung der heiden,
aus trieb des H. Geiſtes zu ſingen, als Da-
vid? wer hat ſich im geiſte mehr daruͤber
erfreuet? wer ſpricht von dem Meßias:
heiſche von mir/ ſo will ich dir die heiden
zum Erbe geben/ und der welt ende zum
eigenthum? Pſalm 2, 8. Man leſe doch
Pſ. 67, 3. 47, 9. 82, 8. 117, 1. Wer
weiß nicht, daß Paulus dieſe letzte ſtelle,
als ein zeugnis aufuͤhret, die bekehrung der
heiden damit zu erweiſen, Roͤm. 15, 11.
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