Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Benner, Johann Hermann: Die gegenwärtige Gestalt der Herrnhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 1. Gießen, 1746.

Bild:
<< vorherige Seite

noch weniges, zur Erinnerung des nicht völlig
geübten Lesers, erwehnen: welches der HErr
bei diesen verführischen Zeiten vielleicht nicht oh-
ne Segen läset.

§. 20.

Das in der Schrift enthaltene Gesetz/ sind
diejenige Warheiten der Schrift, in welchen
GOtt von den Menschen etwas fodert. Marc.
12, 30. 31. 1 Joh. 3, 23. oder die Art anwei-
set, wie sie diese Foderungen leisten sollen, Ebr.
11, 6. oder seinen Foderungen, soferne sie aus ei-
genen Kräften vollzogen werden, Belohnungen,
Luc. 10, 28. und im Gegenfal Strafen anhängt,
Rom. 1, 18. Gal. 3, 10. Marci 16, 16. die er
manchmal in Exempeln zeiget, 1 Cor. 10, 5. 7. f.
Jes.
53, 4. Weil GOtt vermöge seiner wesent-
lichen Gütigkeit nichts anders von den Menschen
fodern kan, als was zu ihrer Wolfahrt dienet;
so sind alle seine Foderungen oder Gesetze, auf
unsere Wolfahrt gerichtet. Luc. 10, 28. 1 Tim.
1, 8. Hingegen alle die Sätze der Schrift in
welchen GOtt versichert, daß er von seiner seite
die Wolfahrt der verlohrnen Menschen durch Chri-
stum und um Christi willen, selbst verschaffen
wolle, und würklich verschaffe; weil solches dem
Gesetz (*) unmöglich ist, heisen das Evangeli-

um.
(*) Das Gesetz bestehet aus Foderungen GOt-
tes an die Menschen. Dem verspricht es
die Wolfahrt, welcher sie auf die allervol-
kom-
D 3

noch weniges, zur Erinnerung des nicht voͤllig
geuͤbten Leſers, erwehnen: welches der HErr
bei dieſen verfuͤhriſchen Zeiten vielleicht nicht oh-
ne Segen laͤſet.

§. 20.

Das in der Schrift enthaltene Geſetz/ ſind
diejenige Warheiten der Schrift, in welchen
GOtt von den Menſchen etwas fodert. Marc.
12, 30. 31. 1 Joh. 3, 23. oder die Art anwei-
ſet, wie ſie dieſe Foderungen leiſten ſollen, Ebr.
11, 6. oder ſeinen Foderungen, ſoferne ſie aus ei-
genen Kraͤften vollzogen werden, Belohnungen,
Luc. 10, 28. und im Gegenfal Strafen anhaͤngt,
Rom. 1, 18. Gal. 3, 10. Marci 16, 16. die er
manchmal in Exempeln zeiget, 1 Cor. 10, 5. 7. f.
Jeſ.
53, 4. Weil GOtt vermoͤge ſeiner weſent-
lichen Guͤtigkeit nichts anders von den Menſchen
fodern kan, als was zu ihrer Wolfahrt dienet;
ſo ſind alle ſeine Foderungen oder Geſetze, auf
unſere Wolfahrt gerichtet. Luc. 10, 28. 1 Tim.
1, 8. Hingegen alle die Saͤtze der Schrift in
welchen GOtt verſichert, daß er von ſeiner ſeite
die Wolfahrt der verlohrnen Menſchen durch Chri-
ſtum und um Chriſti willen, ſelbſt verſchaffen
wolle, und wuͤrklich verſchaffe; weil ſolches dem
Geſetz (*) unmoͤglich iſt, heiſen das Evangeli-

um.
(*) Das Geſetz beſtehet aus Foderungen GOt-
tes an die Menſchen. Dem verſpricht es
die Wolfahrt, welcher ſie auf die allervol-
kom-
D 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0053" n="53"/>
noch weniges, zur Erinnerung des nicht vo&#x0364;llig<lb/>
geu&#x0364;bten Le&#x017F;ers, erwehnen: welches der HErr<lb/>
bei die&#x017F;en verfu&#x0364;hri&#x017F;chen Zeiten vielleicht nicht oh-<lb/>
ne Segen la&#x0364;&#x017F;et.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 20.</head><lb/>
            <p>Das in der Schrift enthaltene <hi rendition="#fr">Ge&#x017F;etz/</hi> &#x017F;ind<lb/>
diejenige Warheiten der Schrift, in welchen<lb/>
GOtt von den Men&#x017F;chen etwas fodert. <hi rendition="#fr">Marc.</hi><lb/>
12, 30. 31. 1 <hi rendition="#fr">Joh.</hi> 3, 23. oder die Art anwei-<lb/>
&#x017F;et, wie &#x017F;ie die&#x017F;e Foderungen lei&#x017F;ten &#x017F;ollen, <hi rendition="#fr">Ebr.</hi><lb/>
11, 6. oder &#x017F;einen Foderungen, &#x017F;oferne &#x017F;ie aus ei-<lb/>
genen Kra&#x0364;ften vollzogen werden, Belohnungen,<lb/><hi rendition="#fr">Luc.</hi> 10, 28. und im Gegenfal Strafen anha&#x0364;ngt,<lb/><hi rendition="#fr">Rom.</hi> 1, 18. <hi rendition="#fr">Gal.</hi> 3, 10. <hi rendition="#fr">Marci</hi> 16, 16. die er<lb/>
manchmal in Exempeln zeiget, 1 <hi rendition="#fr">Cor.</hi> 10, 5. 7. <hi rendition="#fr">f.<lb/>
Je&#x017F;.</hi> 53, 4. Weil GOtt vermo&#x0364;ge &#x017F;einer we&#x017F;ent-<lb/>
lichen Gu&#x0364;tigkeit nichts anders von den Men&#x017F;chen<lb/>
fodern kan, als was zu ihrer Wolfahrt dienet;<lb/>
&#x017F;o &#x017F;ind alle &#x017F;eine Foderungen oder Ge&#x017F;etze, auf<lb/>
un&#x017F;ere Wolfahrt gerichtet. <hi rendition="#fr">Luc.</hi> 10, 28. 1 <hi rendition="#fr">Tim.</hi><lb/>
1, 8. Hingegen alle die Sa&#x0364;tze der Schrift in<lb/>
welchen GOtt ver&#x017F;ichert, daß er von &#x017F;einer &#x017F;eite<lb/>
die Wolfahrt der verlohrnen Men&#x017F;chen durch Chri-<lb/>
&#x017F;tum und um Chri&#x017F;ti willen, &#x017F;elb&#x017F;t ver&#x017F;chaffen<lb/>
wolle, und wu&#x0364;rklich ver&#x017F;chaffe; weil &#x017F;olches dem<lb/>
Ge&#x017F;etz <note xml:id="seg2pn_10_1" next="#seg2pn_10_2" place="foot" n="(*)">Das Ge&#x017F;etz be&#x017F;tehet aus Foderungen GOt-<lb/>
tes an die Men&#x017F;chen. Dem ver&#x017F;pricht es<lb/>
die Wolfahrt, welcher &#x017F;ie auf die allervol-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">kom-</fw></note> unmo&#x0364;glich i&#x017F;t, hei&#x017F;en das <hi rendition="#fr">Evangeli-</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="sig">D 3</fw><fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">um.</hi></fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[53/0053] noch weniges, zur Erinnerung des nicht voͤllig geuͤbten Leſers, erwehnen: welches der HErr bei dieſen verfuͤhriſchen Zeiten vielleicht nicht oh- ne Segen laͤſet. §. 20. Das in der Schrift enthaltene Geſetz/ ſind diejenige Warheiten der Schrift, in welchen GOtt von den Menſchen etwas fodert. Marc. 12, 30. 31. 1 Joh. 3, 23. oder die Art anwei- ſet, wie ſie dieſe Foderungen leiſten ſollen, Ebr. 11, 6. oder ſeinen Foderungen, ſoferne ſie aus ei- genen Kraͤften vollzogen werden, Belohnungen, Luc. 10, 28. und im Gegenfal Strafen anhaͤngt, Rom. 1, 18. Gal. 3, 10. Marci 16, 16. die er manchmal in Exempeln zeiget, 1 Cor. 10, 5. 7. f. Jeſ. 53, 4. Weil GOtt vermoͤge ſeiner weſent- lichen Guͤtigkeit nichts anders von den Menſchen fodern kan, als was zu ihrer Wolfahrt dienet; ſo ſind alle ſeine Foderungen oder Geſetze, auf unſere Wolfahrt gerichtet. Luc. 10, 28. 1 Tim. 1, 8. Hingegen alle die Saͤtze der Schrift in welchen GOtt verſichert, daß er von ſeiner ſeite die Wolfahrt der verlohrnen Menſchen durch Chri- ſtum und um Chriſti willen, ſelbſt verſchaffen wolle, und wuͤrklich verſchaffe; weil ſolches dem Geſetz (*) unmoͤglich iſt, heiſen das Evangeli- um. (*) Das Geſetz beſtehet aus Foderungen GOt- tes an die Menſchen. Dem verſpricht es die Wolfahrt, welcher ſie auf die allervol- kom- D 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey01_1746
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey01_1746/53
Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Die gegenwärtige Gestalt der Herrnhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 1. Gießen, 1746, S. 53. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey01_1746/53>, abgerufen am 07.05.2024.