Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Benner, Johann Hermann: Die gegenwärtige Gestalt der Herrnhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 1. Gießen, 1746.

Bild:
<< vorherige Seite

tes, menget alles durcheinander. Nicht
durch die Schöpfung, sondern durch die
neue Schöpfung, nemlich die Wiederge-
burt, und durch den Glauben an den Er-
löser, bekommen wir, in unserer Maase,
das Kindesrecht JEsu, und nennen seinen
Vater, unsern Vater, wie er selbst uns
befohlen hat: Jch fahre auf zu meinem
Vater/ und zu eurem Vater/
nicht aber
zu eurem Groß- oder Schwiegervater/
Joh. 1, 12. Ephes. 1, 5. 6. Joh.
20, 17.
Und daher heiset der Sohn GOttes der
erstgebohrne unter vielen Brüdern Rom.

8, 29. Wann aber der Heiland wegen
der Wiedergeburt unser Vater heiset, so
heiset die erste Person aus eben dem Grund
unser Vater/ der uns geistlicher Weise ge-
zeuget hat Jac. 1, 17. 18. mit nichten aber
unser Groß- oder Schwiegervater. Aber,
wann der Herr Graf die neue Schöpfung
zugleich als einen Grund annimmt, war-
um der himmlische Vater unser Groß- und
Schwiegervater werde, so kommt er wie-
der in die völlige Verwirrung; dann, nach
seiner Fantasie, wird da die erste Person ein
directer Vater werden müssen, und her-
nach allererst ein Schwiegervater, wann er
diese seine Kinder, nachdem sie älter wor-
den
sind, mit seinem Sohn als dem Bräu-
tigam, vor welchen Er und sein Gottesge-
mahl sie auferzogen, würklich vermählet.
K 3

tes, menget alles durcheinander. Nicht
durch die Schoͤpfung, ſondern durch die
neue Schoͤpfung, nemlich die Wiederge-
burt, und durch den Glauben an den Er-
loͤſer, bekommen wir, in unſerer Maaſe,
das Kindesrecht JEſu, und nennen ſeinen
Vater, unſern Vater, wie er ſelbſt uns
befohlen hat: Jch fahre auf zu meinem
Vater/ und zu eurem Vater/
nicht aber
zu eurem Groß- oder Schwiegervater/
Joh. 1, 12. Epheſ. 1, 5. 6. Joh.
20, 17.
Und daher heiſet der Sohn GOttes der
erſtgebohrne unter vielen Bruͤdern Rom.

8, 29. Wann aber der Heiland wegen
der Wiedergeburt unſer Vater heiſet, ſo
heiſet die erſte Perſon aus eben dem Grund
unſer Vater/ der uns geiſtlicher Weiſe ge-
zeuget hat Jac. 1, 17. 18. mit nichten aber
unſer Groß- oder Schwiegervater. Aber,
wann der Herr Graf die neue Schoͤpfung
zugleich als einen Grund annimmt, war-
um der himmliſche Vater unſer Groß- und
Schwiegervater werde, ſo kommt er wie-
der in die voͤllige Verwirrung; dann, nach
ſeiner Fantaſie, wird da die erſte Perſon ein
directer Vater werden muͤſſen, und her-
nach allererſt ein Schwiegervater, wann er
dieſe ſeine Kinder, nachdem ſie aͤlter wor-
den
ſind, mit ſeinem Sohn als dem Braͤu-
tigam, vor welchen Er und ſein Gottesge-
mahl ſie auferzogen, wuͤrklich vermaͤhlet.
K 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0149" n="149"/>
            <note xml:id="seg2pn_31_2" prev="#seg2pn_31_1" place="foot" n="(*)">tes, menget alles durcheinander. Nicht<lb/>
durch die Scho&#x0364;pfung, &#x017F;ondern durch die<lb/>
neue Scho&#x0364;pfung, nemlich die Wiederge-<lb/>
burt, und durch den Glauben an den Er-<lb/>
lo&#x0364;&#x017F;er, bekommen wir, in un&#x017F;erer Maa&#x017F;e,<lb/>
das Kindesrecht JE&#x017F;u, und nennen &#x017F;einen<lb/>
Vater, un&#x017F;ern Vater, wie er &#x017F;elb&#x017F;t uns<lb/>
befohlen hat: <hi rendition="#fr">Jch fahre auf zu meinem<lb/>
Vater/ und zu eurem Vater/</hi> nicht aber<lb/>
zu eurem <hi rendition="#fr">Groß-</hi> oder <hi rendition="#fr">Schwiegervater/<lb/>
Joh. 1, 12. Ephe&#x017F;. 1, 5. 6. Joh.</hi> 20, 17.<lb/>
Und daher hei&#x017F;et der Sohn GOttes <hi rendition="#fr">der<lb/>
er&#x017F;tgebohrne unter vielen Bru&#x0364;dern Rom.</hi><lb/>
8, 29. Wann aber der Heiland wegen<lb/>
der <hi rendition="#fr">Wiedergeburt</hi> un&#x017F;er <hi rendition="#fr">Vater</hi> hei&#x017F;et, &#x017F;o<lb/>
hei&#x017F;et die er&#x017F;te Per&#x017F;on aus eben dem Grund<lb/>
un&#x017F;er <hi rendition="#fr">Vater/</hi> der uns gei&#x017F;tlicher Wei&#x017F;e ge-<lb/>
zeuget hat <hi rendition="#fr">Jac.</hi> 1, 17. 18. mit nichten aber<lb/>
un&#x017F;er <hi rendition="#fr">Groß-</hi> oder <hi rendition="#fr">Schwiegervater.</hi> Aber,<lb/>
wann der Herr Graf die neue Scho&#x0364;pfung<lb/>
zugleich als einen Grund annimmt, war-<lb/>
um der himmli&#x017F;che Vater un&#x017F;er Groß- und<lb/>
Schwiegervater werde, &#x017F;o kommt er wie-<lb/>
der in die vo&#x0364;llige Verwirrung; dann, nach<lb/>
&#x017F;einer Fanta&#x017F;ie, wird da die er&#x017F;te Per&#x017F;on ein<lb/>
directer Vater werden mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en, und her-<lb/>
nach allerer&#x017F;t ein Schwiegervater, wann er<lb/>
die&#x017F;e &#x017F;eine Kinder, nachdem &#x017F;ie <hi rendition="#fr">a&#x0364;lter wor-<lb/>
den</hi> &#x017F;ind, mit &#x017F;einem Sohn als dem Bra&#x0364;u-<lb/>
tigam, vor welchen Er und &#x017F;ein Gottesge-<lb/>
mahl &#x017F;ie auferzogen, wu&#x0364;rklich verma&#x0364;hlet.</note>
          </div><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig">K 3</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[149/0149] (*) (*) tes, menget alles durcheinander. Nicht durch die Schoͤpfung, ſondern durch die neue Schoͤpfung, nemlich die Wiederge- burt, und durch den Glauben an den Er- loͤſer, bekommen wir, in unſerer Maaſe, das Kindesrecht JEſu, und nennen ſeinen Vater, unſern Vater, wie er ſelbſt uns befohlen hat: Jch fahre auf zu meinem Vater/ und zu eurem Vater/ nicht aber zu eurem Groß- oder Schwiegervater/ Joh. 1, 12. Epheſ. 1, 5. 6. Joh. 20, 17. Und daher heiſet der Sohn GOttes der erſtgebohrne unter vielen Bruͤdern Rom. 8, 29. Wann aber der Heiland wegen der Wiedergeburt unſer Vater heiſet, ſo heiſet die erſte Perſon aus eben dem Grund unſer Vater/ der uns geiſtlicher Weiſe ge- zeuget hat Jac. 1, 17. 18. mit nichten aber unſer Groß- oder Schwiegervater. Aber, wann der Herr Graf die neue Schoͤpfung zugleich als einen Grund annimmt, war- um der himmliſche Vater unſer Groß- und Schwiegervater werde, ſo kommt er wie- der in die voͤllige Verwirrung; dann, nach ſeiner Fantaſie, wird da die erſte Perſon ein directer Vater werden muͤſſen, und her- nach allererſt ein Schwiegervater, wann er dieſe ſeine Kinder, nachdem ſie aͤlter wor- den ſind, mit ſeinem Sohn als dem Braͤu- tigam, vor welchen Er und ſein Gottesge- mahl ſie auferzogen, wuͤrklich vermaͤhlet. K 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey01_1746
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey01_1746/149
Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Die gegenwärtige Gestalt der Herrnhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 1. Gießen, 1746, S. 149. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey01_1746/149>, abgerufen am 22.11.2024.