Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bengel, Johann Albrecht: Abriß der so genannten Brüdergemeine. Bd. 1. Stuttgart, 1751.

Bild:
<< vorherige Seite

Von der Uebersetzung des N. T.
thäter, Böswichter, böse Buben, böses
Volk, liederliches Volk.
Auf diese Weise
wird das Wort Sünder für die selige Sün-
derschaft
gesparet.

Marc. 7, 2. 15. Gemein; gemein machen.
Dafür hat diese Uebersetzung hin und wieder,
verboten, unehrlich, unrein, wie Koth;
beflecken, vor verboten ausgeben.
Das
Wort, gemein, wie es in der Schrift so viel
als unheilig, unrein, bedeutet, ist auch im
Deutschen zur Genüge bekannt.

Marc. 11, 25. Auf daß auch euer Vater,
der in den Himmeln ist, euch eure Verge-
hungen hingehen lasse.
Ohne eine völlige
Erlassung, die wir einander erzeigen sollen?

Marc. 16, 14. Unempfindlichkeit. Hie-
mit wird des Herzens verschonet, dem der
Grundtext eine Härtigkeit zuschreibet; und
hingegen dem Gefühl angeholfen.

Marc. 16, 19. Und setzte sich zur Rechten
der Gottheit.
Der Grundtext redet deut-
licher von dem GOtt unsers HErrn JESU
Christi.

Luc. 19, 9. Heute hat dieses Haus Gnade
gekriegt.
So auch Apg. 2, 47. 1 Petr. 2,
10. Dergleichen neumährische Ausdrücke
wollen wir nur melden.

Luc. 22, 28. Ihr seyds aber, die ihr bey
mir ausgehalten habt in meinen kümmer-
lichen Umständen.
Das Wort Anfech-

tungen
M 4

Von der Ueberſetzung des N. T.
thaͤter, Boͤswichter, boͤſe Buben, boͤſes
Volk, liederliches Volk.
Auf dieſe Weiſe
wird das Wort Suͤnder fuͤr die ſelige Suͤn-
derſchaft
geſparet.

Marc. 7, 2. 15. Gemein; gemein machen.
Dafuͤr hat dieſe Ueberſetzung hin und wieder,
verboten, unehrlich, unrein, wie Koth;
beflecken, vor verboten ausgeben.
Das
Wort, gemein, wie es in der Schrift ſo viel
als unheilig, unrein, bedeutet, iſt auch im
Deutſchen zur Genuͤge bekannt.

Marc. 11, 25. Auf daß auch euer Vater,
der in den Himmeln iſt, euch eure Verge-
hungen hingehen laſſe.
Ohne eine voͤllige
Erlaſſung, die wir einander erzeigen ſollen?

Marc. 16, 14. Unempfindlichkeit. Hie-
mit wird des Herzens verſchonet, dem der
Grundtext eine Haͤrtigkeit zuſchreibet; und
hingegen dem Gefuͤhl angeholfen.

Marc. 16, 19. Und ſetzte ſich zur Rechten
der Gottheit.
Der Grundtext redet deut-
licher von dem GOtt unſers HErrn JESU
Chriſti.

Luc. 19, 9. Heute hat dieſes Haus Gnade
gekriegt.
So auch Apg. 2, 47. 1 Petr. 2,
10. Dergleichen neumaͤhriſche Ausdruͤcke
wollen wir nur melden.

Luc. 22, 28. Ihr ſeyds aber, die ihr bey
mir ausgehalten habt in meinen kuͤmmer-
lichen Umſtaͤnden.
Das Wort Anfech-

tungen
M 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <p><pb facs="#f0203" n="183"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#fr">Von der Ueber&#x017F;etzung des N. T.</hi></fw><lb/><hi rendition="#fr">tha&#x0364;ter, Bo&#x0364;swichter, bo&#x0364;&#x017F;e Buben, bo&#x0364;&#x017F;es<lb/><hi rendition="#b">Volk,</hi> liederliches <hi rendition="#b">Volk.</hi></hi> Auf die&#x017F;e Wei&#x017F;e<lb/>
wird das Wort <hi rendition="#fr">Su&#x0364;nder</hi> fu&#x0364;r die &#x017F;elige <hi rendition="#fr">Su&#x0364;n-<lb/>
der&#x017F;chaft</hi> ge&#x017F;paret.</p><lb/>
                <p>Marc. 7, 2. 15. <hi rendition="#fr">Gemein; gemein machen.</hi><lb/>
Dafu&#x0364;r hat die&#x017F;e Ueber&#x017F;etzung hin und wieder,<lb/><hi rendition="#fr">verboten, unehrlich, unrein, wie Koth;<lb/>
beflecken, vor verboten ausgeben.</hi> Das<lb/>
Wort, <hi rendition="#fr">gemein,</hi> wie es in der Schrift &#x017F;o viel<lb/>
als <hi rendition="#fr">unheilig, unrein,</hi> bedeutet, i&#x017F;t auch im<lb/>
Deut&#x017F;chen zur Genu&#x0364;ge bekannt.</p><lb/>
                <p>Marc. 11, 25. <hi rendition="#fr">Auf daß auch euer Vater,<lb/>
der in den Himmeln i&#x017F;t, euch eure Verge-<lb/>
hungen <hi rendition="#b">hingehen la&#x017F;&#x017F;e.</hi></hi> Ohne eine vo&#x0364;llige<lb/><hi rendition="#fr">Erla&#x017F;&#x017F;ung,</hi> die wir einander erzeigen &#x017F;ollen?</p><lb/>
                <p>Marc. 16, 14. <hi rendition="#fr">Unempfindlichkeit.</hi> Hie-<lb/>
mit wird des <hi rendition="#fr">Herzens</hi> ver&#x017F;chonet, dem der<lb/>
Grundtext eine <hi rendition="#fr">Ha&#x0364;rtigkeit</hi> zu&#x017F;chreibet; und<lb/>
hingegen dem <hi rendition="#fr">Gefu&#x0364;hl</hi> angeholfen.</p><lb/>
                <p>Marc. 16, 19. <hi rendition="#fr">Und &#x017F;etzte &#x017F;ich zur Rechten<lb/><hi rendition="#b">der Gottheit.</hi></hi> Der Grundtext redet deut-<lb/>
licher von dem <hi rendition="#fr">GOtt</hi> un&#x017F;ers HErrn JESU<lb/>
Chri&#x017F;ti.</p><lb/>
                <p>Luc. 19, 9. <hi rendition="#fr">Heute hat die&#x017F;es Haus <hi rendition="#b">Gnade<lb/>
gekriegt.</hi></hi> So auch Apg. 2, 47. 1 Petr. 2,<lb/>
10. Dergleichen neuma&#x0364;hri&#x017F;che Ausdru&#x0364;cke<lb/>
wollen wir nur melden.</p><lb/>
                <p>Luc. 22, 28. <hi rendition="#fr">Ihr &#x017F;eyds aber, die ihr bey<lb/>
mir ausgehalten habt in meinen <hi rendition="#b">ku&#x0364;mmer-<lb/>
lichen Um&#x017F;ta&#x0364;nden.</hi></hi> Das Wort <hi rendition="#fr">Anfech-</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="sig">M 4</fw><fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">tungen</hi></fw><lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[183/0203] Von der Ueberſetzung des N. T. thaͤter, Boͤswichter, boͤſe Buben, boͤſes Volk, liederliches Volk. Auf dieſe Weiſe wird das Wort Suͤnder fuͤr die ſelige Suͤn- derſchaft geſparet. Marc. 7, 2. 15. Gemein; gemein machen. Dafuͤr hat dieſe Ueberſetzung hin und wieder, verboten, unehrlich, unrein, wie Koth; beflecken, vor verboten ausgeben. Das Wort, gemein, wie es in der Schrift ſo viel als unheilig, unrein, bedeutet, iſt auch im Deutſchen zur Genuͤge bekannt. Marc. 11, 25. Auf daß auch euer Vater, der in den Himmeln iſt, euch eure Verge- hungen hingehen laſſe. Ohne eine voͤllige Erlaſſung, die wir einander erzeigen ſollen? Marc. 16, 14. Unempfindlichkeit. Hie- mit wird des Herzens verſchonet, dem der Grundtext eine Haͤrtigkeit zuſchreibet; und hingegen dem Gefuͤhl angeholfen. Marc. 16, 19. Und ſetzte ſich zur Rechten der Gottheit. Der Grundtext redet deut- licher von dem GOtt unſers HErrn JESU Chriſti. Luc. 19, 9. Heute hat dieſes Haus Gnade gekriegt. So auch Apg. 2, 47. 1 Petr. 2, 10. Dergleichen neumaͤhriſche Ausdruͤcke wollen wir nur melden. Luc. 22, 28. Ihr ſeyds aber, die ihr bey mir ausgehalten habt in meinen kuͤmmer- lichen Umſtaͤnden. Das Wort Anfech- tungen M 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bengel_abriss01_1751
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bengel_abriss01_1751/203
Zitationshilfe: Bengel, Johann Albrecht: Abriß der so genannten Brüdergemeine. Bd. 1. Stuttgart, 1751, S. 183. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bengel_abriss01_1751/203>, abgerufen am 23.11.2024.