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Beneke, Johann Gerhard: Militiam contra Malitiam Oder Die wol-geübte Ritterschafft der Gläubigen. Minden, 1715.

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-Deutunge / da das Aber viel hinter sich hat / so stellet hiemit der liebe Jeremias sich zu seinem GOtt wendend / den Schild des Glaubens zwischen sich und seinen zur Untreu ihn zu bringen / sich bemühenden Feinden / und spricht: Aber / aber / ich bin darum nicht von dir geflohen / mein Hirte Poli Synopsis in h. l. ita: Respicit vel tempus primae vocationis, dicturus: non recusavi munus Prophetae, quod mihi injunxisti, cum Jona, seu vocation i prompte parui, ac proinde non habent justam causam de me conquerendi; vel tempus illam sequens sub multis & magnis molestiis.. Mein GOtt / mein Hirte / mein Herr und mein Hort / du hast mir dieses mein bißhero geführtes Hirten-Propheten- und Priester-Ampt anbefohlen / darinn ich grosse Mühe und viele Beschwerden finde. Ob ich nun gleich zum öfftern und Tag-täglich allerley Molestien und Drückungen auf das äusserste erfahren / und in der That empfinden muß / daß der Stab Weh Zach. 11, 7. / wenn er zur heilsamen Besserung gebrauchet und geführet wird / kein Wol von den Menschen / sondern lauter Weh und dräuendes Weh-Geschrey ins Haus bringet / so bin ich darum nicht von dir geflohen / noch mein Ampt resigniret und niedergeleget / sondern wie du mein Hirte / so habe ich können kein Miedling noch Flüchtling werden / vielmehr hat mich deine nimmer genug zu preisende Langmuht angefrischet / nach deinem barmhertzigen Beyspiel der Gedult / auch mein Hirten-Ampt ferner in beständiger Gedult und wartenden Hoffnung ihrer Besserung / treulich zu verwalten.

Meine hartnäckige Zuhörer hätten zwar gerne sehen sollen / daß ich von ihnen weggezogen / aber mein Hirte / das wäre gewesen ein Fliehen von dir / denn nicht sie / sondern du hast mich in mein Ampt geführet / und so lange du wilst / daß ich darin bleiben soll / verlasse ich mich auf dich / und kehre mich nichts an ihre zugefügte Ungerechtigkeiten / ja / ihre erschreckliche Zusetzungen sollen mich ermuntern / meine Bedienunge beständig fortzusetzen / und der Wachsthum ihrer Bitterkeit soll mir seyn ein Wachsthum meines Fleisses / forthin zu schaffen ihre Seligkeit. Mein Hirte / mein HErr und GOtt / ich will fortfahren mit Pflantzen und Begiessen / mit Ausreissen und Bauen; ihre Hertzen zu bekehren / kan nicht ich / sondern du allein. Und da meine Gemeinde noch nicht hat angefangen auf mein Bitten und Flehen / auf Vorstellunge des Weges zum Leben und des

-Deutunge / da das Aber viel hinter sich hat / so stellet hiemit der liebe Jeremias sich zu seinem GOtt wendend / den Schild des Glaubens zwischen sich und seinen zur Untreu ihn zu bringen / sich bemühenden Feinden / und spricht: Aber / aber / ich bin darum nicht von dir geflohen / mein Hirte Poli Synopsis in h. l. ita: Respicit vel tempus primae vocationis, dicturus: non recusavi munus Prophetae, quod mihi injunxisti, cum Jona, seu vocation i promptè parui, ac proinde non habent justam causam de me conquerendi; vel tempus illam sequens sub multis & magnis molestiis.. Mein GOtt / mein Hirte / mein Herr und mein Hort / du hast mir dieses mein bißhero geführtes Hirten-Propheten- und Priester-Ampt anbefohlen / darinn ich grosse Mühe und viele Beschwerden finde. Ob ich nun gleich zum öfftern und Tag-täglich allerley Molestien und Drückungen auf das äusserste erfahren / und in der That empfinden muß / daß der Stab Weh Zach. 11, 7. / wenn er zur heilsamen Besserung gebrauchet und geführet wird / kein Wol von den Menschen / sondern lauter Weh und dräuendes Weh-Geschrey ins Haus bringet / so bin ich darum nicht von dir geflohen / noch mein Ampt resigniret und niedergeleget / sondern wie du mein Hirte / so habe ich können kein Miedling noch Flüchtling werden / vielmehr hat mich deine nimmer genug zu preisende Langmuht angefrischet / nach deinem barmhertzigen Beyspiel der Gedult / auch mein Hirten-Ampt ferner in beständiger Gedult und wartenden Hoffnung ihrer Besserung / treulich zu verwalten.

Meine hartnäckige Zuhörer hätten zwar gerne sehen sollen / daß ich von ihnen weggezogen / aber mein Hirte / das wäre gewesen ein Fliehen von dir / denn nicht sie / sondern du hast mich in mein Ampt geführet / und so lange du wilst / daß ich darin bleiben soll / verlasse ich mich auf dich / und kehre mich nichts an ihre zugefügte Ungerechtigkeiten / ja / ihre erschreckliche Zusetzungen sollen mich ermuntern / meine Bedienunge beständig fortzusetzen / und der Wachsthum ihrer Bitterkeit soll mir seyn ein Wachsthum meines Fleisses / forthin zu schaffen ihre Seligkeit. Mein Hirte / mein HErr und GOtt / ich will fortfahren mit Pflantzen und Begiessen / mit Ausreissen und Bauen; ihre Hertzen zu bekehren / kan nicht ich / sondern du allein. Und da meine Gemeinde noch nicht hat angefangen auf mein Bitten und Flehen / auf Vorstellunge des Weges zum Leben und des

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-Deutunge / da das Aber viel hinter sich hat / so stellet hiemit der liebe Jeremias sich zu seinem GOtt wendend / den Schild des Glaubens zwischen sich und seinen zur Untreu ihn zu bringen / sich bemühenden Feinden / und spricht: Aber / aber / ich bin darum nicht von dir geflohen / mein Hirte <note place="left">Poli Synopsis in h. l. ita: Respicit vel tempus primae vocationis, dicturus: non recusavi munus Prophetae, quod mihi injunxisti, cum Jona, seu vocation i promptè parui, ac proinde non habent justam causam de me conquerendi; vel tempus illam sequens sub multis &amp; magnis molestiis.</note>. Mein GOtt / mein Hirte / mein Herr und mein Hort / du hast mir dieses mein bißhero geführtes Hirten-Propheten- und Priester-Ampt anbefohlen / darinn ich grosse Mühe und viele Beschwerden finde. Ob ich nun gleich zum öfftern und Tag-täglich allerley Molestien und Drückungen auf das äusserste erfahren / und in der That empfinden muß / daß der Stab Weh <note place="left">Zach. 11, 7.</note> / wenn er zur heilsamen Besserung gebrauchet und geführet wird / kein Wol von den Menschen / sondern lauter Weh und dräuendes Weh-Geschrey ins Haus bringet / so bin ich darum nicht von dir geflohen / noch mein Ampt resigniret und niedergeleget / sondern wie du mein Hirte / so habe ich können kein Miedling noch Flüchtling werden / vielmehr hat mich deine nimmer genug zu preisende Langmuht angefrischet / nach deinem barmhertzigen Beyspiel der Gedult / auch mein Hirten-Ampt ferner in beständiger Gedult und wartenden Hoffnung ihrer Besserung / treulich zu verwalten.</p>
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[14/0016] -Deutunge / da das Aber viel hinter sich hat / so stellet hiemit der liebe Jeremias sich zu seinem GOtt wendend / den Schild des Glaubens zwischen sich und seinen zur Untreu ihn zu bringen / sich bemühenden Feinden / und spricht: Aber / aber / ich bin darum nicht von dir geflohen / mein Hirte . Mein GOtt / mein Hirte / mein Herr und mein Hort / du hast mir dieses mein bißhero geführtes Hirten-Propheten- und Priester-Ampt anbefohlen / darinn ich grosse Mühe und viele Beschwerden finde. Ob ich nun gleich zum öfftern und Tag-täglich allerley Molestien und Drückungen auf das äusserste erfahren / und in der That empfinden muß / daß der Stab Weh / wenn er zur heilsamen Besserung gebrauchet und geführet wird / kein Wol von den Menschen / sondern lauter Weh und dräuendes Weh-Geschrey ins Haus bringet / so bin ich darum nicht von dir geflohen / noch mein Ampt resigniret und niedergeleget / sondern wie du mein Hirte / so habe ich können kein Miedling noch Flüchtling werden / vielmehr hat mich deine nimmer genug zu preisende Langmuht angefrischet / nach deinem barmhertzigen Beyspiel der Gedult / auch mein Hirten-Ampt ferner in beständiger Gedult und wartenden Hoffnung ihrer Besserung / treulich zu verwalten. Poli Synopsis in h. l. ita: Respicit vel tempus primae vocationis, dicturus: non recusavi munus Prophetae, quod mihi injunxisti, cum Jona, seu vocation i promptè parui, ac proinde non habent justam causam de me conquerendi; vel tempus illam sequens sub multis & magnis molestiis. Zach. 11, 7. Meine hartnäckige Zuhörer hätten zwar gerne sehen sollen / daß ich von ihnen weggezogen / aber mein Hirte / das wäre gewesen ein Fliehen von dir / denn nicht sie / sondern du hast mich in mein Ampt geführet / und so lange du wilst / daß ich darin bleiben soll / verlasse ich mich auf dich / und kehre mich nichts an ihre zugefügte Ungerechtigkeiten / ja / ihre erschreckliche Zusetzungen sollen mich ermuntern / meine Bedienunge beständig fortzusetzen / und der Wachsthum ihrer Bitterkeit soll mir seyn ein Wachsthum meines Fleisses / forthin zu schaffen ihre Seligkeit. Mein Hirte / mein HErr und GOtt / ich will fortfahren mit Pflantzen und Begiessen / mit Ausreissen und Bauen; ihre Hertzen zu bekehren / kan nicht ich / sondern du allein. Und da meine Gemeinde noch nicht hat angefangen auf mein Bitten und Flehen / auf Vorstellunge des Weges zum Leben und des

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Zitationshilfe: Beneke, Johann Gerhard: Militiam contra Malitiam Oder Die wol-geübte Ritterschafft der Gläubigen. Minden, 1715, S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beneke_militiam_1715/16>, abgerufen am 18.12.2024.