Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Beer, Johann]: Jucundi Jucundissimi Wunderliche Lebens-Beschreibung. [s. l.], 1680.

Bild:
<< vorherige Seite

Historie IV. Buch.
[e]inem Lauten-Schläger zu dienen/ kon-
[t]e aber nichts antreffen. Jch kam
[z]war zu etlichen Künstlern/ aber sie
[verlorenes Material - Zeichen fehlt]ießen mich/ als einen verlaßenen Jun-
[verlorenes Material - Zeichen fehlt]en von sich/ weil sie keinen lernen wol-
[t]en/ der nicht ein Paar hundert Tha-
[l]er auf die Kunst spendiren wolte. End-
[l]ich kame ich gar unter die Zigeuner/
[u]nd fuhre mit ihnen ein Land hinaus
[verlorenes Material - Zeichen fehlt]as andere wieder hinein/ gleich wie sich
[verlorenes Material - Zeichen fehlt]ber bey ihnen allerley Gesindlein ein-
[verlorenes Material - Zeichen fehlt]ndet/ also fande sich auch unter dem
[H]auffen ein Kärl/ der fast auf allen Sei-
[verlorenes Material - 1 Zeichen fehlt]en-Spielen Erfahrung hatte. Er hat-
[t]e sein Weib aufgehangen/ deßwegen
[g]ieng er unter den Zigeunern verkleidet
[h]erum/ und spielete denen Obristen um
[verlorenes Material - Zeichen fehlt]as Brod/ dann er konte nicht wahr sa-
[g]en/ noch andere dergleichen Narren-
[P]oßen/ mit welchem er sich hätte ein
[S]tück Geld von denen leicht-glaubigen
[zu]sammen sammlen können. Von die-
[s]em Kärl lernte ich ein Bißchen auf der
[H]arfen/ und hernach gar auf der Laute/
[verlorenes Material - Zeichen fehlt]as machte mich so begierig/ dz ich noch
[verlorenes Material - Zeichen fehlt]ne lange Zeit mit der Suite herum
[zo]g/ bis endlich etliche von unsern Leuten

wegen

Hiſtorie IV. Buch.
[e]inem Lauten-Schlaͤger zu dienen/ kon-
[t]e aber nichts antreffen. Jch kam
[z]war zu etlichen Kuͤnſtlern/ aber ſie
[verlorenes Material – Zeichen fehlt]ießen mich/ als einen verlaßenen Jun-
[verlorenes Material – Zeichen fehlt]en von ſich/ weil ſie keinen lernen wol-
[t]en/ der nicht ein Paar hundert Tha-
[l]er auf die Kunſt ſpendiren wolte. End-
[l]ich kame ich gar unter die Zigeuner/
[u]nd fuhre mit ihnen ein Land hinaus
[verlorenes Material – Zeichen fehlt]as andere wieder hinein/ gleich wie ſich
[verlorenes Material – Zeichen fehlt]ber bey ihnen allerley Geſindlein ein-
[verlorenes Material – Zeichen fehlt]ndet/ alſo fande ſich auch unter dem
[H]auffen ein Kaͤrl/ der faſt auf allẽ Sei-
[verlorenes Material – 1 Zeichen fehlt]en-Spielen Erfahrung hatte. Er hat-
[t]e ſein Weib aufgehangen/ deßwegen
[g]ieng er unter den Zigeunern verkleidet
[h]erum/ und ſpielete denen Obriſten um
[verlorenes Material – Zeichen fehlt]as Brod/ dañ er konte nicht wahr ſa-
[g]en/ noch andere dergleichen Narren-
[P]oßen/ mit welchem er ſich haͤtte ein
[S]tuͤck Geld von denen leicht-glaubigen
[zu]ſammen ſam̃len koͤnnen. Von die-
[ſ]em Kaͤrl lernte ich ein Bißchen auf der
[H]arfen/ uñ hernach gar auf der Laute/
[verlorenes Material – Zeichen fehlt]as machte mich ſo begierig/ dz ich noch
[verlorenes Material – Zeichen fehlt]ne lange Zeit mit der Suite herum
[zo]g/ bis endlich etliche von unſern Leuten

wegen
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0169" n="161"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Hi&#x017F;torie <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">IV</hi>.</hi> Buch.</hi></fw><lb/><supplied>e</supplied>inem Lauten-Schla&#x0364;ger zu dienen/ kon-<lb/><supplied>t</supplied>e aber nichts antreffen. Jch kam<lb/><supplied>z</supplied>war zu etlichen Ku&#x0364;n&#x017F;tlern/ aber &#x017F;ie<lb/><gap reason="lost" unit="chars"/>ießen mich/ als einen verlaßenen Jun-<lb/><gap reason="lost" unit="chars"/>en von &#x017F;ich/ weil &#x017F;ie keinen lernen wol-<lb/><supplied>t</supplied>en/ der nicht ein Paar hundert Tha-<lb/><supplied>l</supplied>er auf die Kun&#x017F;t &#x017F;pendiren wolte. End-<lb/><supplied>l</supplied>ich kame ich gar unter die Zigeuner/<lb/><supplied>u</supplied>nd fuhre mit ihnen ein Land hinaus<lb/><gap reason="lost" unit="chars"/>as andere wieder hinein/ gleich wie &#x017F;ich<lb/><gap reason="lost" unit="chars"/>ber bey ihnen allerley Ge&#x017F;indlein ein-<lb/><gap reason="lost" unit="chars"/>ndet/ al&#x017F;o fande &#x017F;ich auch unter dem<lb/><supplied>H</supplied>auffen ein Ka&#x0364;rl/ der fa&#x017F;t auf alle&#x0303; Sei-<lb/><gap reason="lost" unit="chars" quantity="1"/>en-Spielen Erfahrung hatte. Er hat-<lb/><supplied>t</supplied>e &#x017F;ein Weib aufgehangen/ deßwegen<lb/><supplied>g</supplied>ieng er unter den Zigeunern verkleidet<lb/><supplied>h</supplied>erum/ und &#x017F;pielete denen Obri&#x017F;ten um<lb/><gap reason="lost" unit="chars"/>as Brod/ dan&#x0303; er konte nicht wahr &#x017F;a-<lb/><supplied>g</supplied>en/ noch andere dergleichen Narren-<lb/><supplied>P</supplied>oßen/ mit welchem er &#x017F;ich ha&#x0364;tte ein<lb/><supplied>S</supplied>tu&#x0364;ck Geld von denen leicht-glaubigen<lb/><supplied>zu</supplied>&#x017F;ammen &#x017F;am&#x0303;len ko&#x0364;nnen. Von die-<lb/><supplied>&#x017F;</supplied>em Ka&#x0364;rl lernte ich ein Bißchen auf der<lb/><supplied>H</supplied>arfen/ un&#x0303; hernach gar auf der Laute/<lb/><gap reason="lost" unit="chars"/>as machte mich &#x017F;o begierig/ dz ich noch<lb/><gap reason="lost" unit="chars"/>ne lange Zeit mit der Suite herum<lb/><supplied>zo</supplied>g/ bis endlich etliche von un&#x017F;ern Leuten<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">wegen</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[161/0169] Hiſtorie IV. Buch. einem Lauten-Schlaͤger zu dienen/ kon- te aber nichts antreffen. Jch kam zwar zu etlichen Kuͤnſtlern/ aber ſie _ ießen mich/ als einen verlaßenen Jun- _ en von ſich/ weil ſie keinen lernen wol- ten/ der nicht ein Paar hundert Tha- ler auf die Kunſt ſpendiren wolte. End- lich kame ich gar unter die Zigeuner/ und fuhre mit ihnen ein Land hinaus _ as andere wieder hinein/ gleich wie ſich _ ber bey ihnen allerley Geſindlein ein- _ ndet/ alſo fande ſich auch unter dem Hauffen ein Kaͤrl/ der faſt auf allẽ Sei- _en-Spielen Erfahrung hatte. Er hat- te ſein Weib aufgehangen/ deßwegen gieng er unter den Zigeunern verkleidet herum/ und ſpielete denen Obriſten um _ as Brod/ dañ er konte nicht wahr ſa- gen/ noch andere dergleichen Narren- Poßen/ mit welchem er ſich haͤtte ein Stuͤck Geld von denen leicht-glaubigen zuſammen ſam̃len koͤnnen. Von die- ſem Kaͤrl lernte ich ein Bißchen auf der Harfen/ uñ hernach gar auf der Laute/ _ as machte mich ſo begierig/ dz ich noch _ ne lange Zeit mit der Suite herum zog/ bis endlich etliche von unſern Leuten wegen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/beer_lebensbeschreibung_1680
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/beer_lebensbeschreibung_1680/169
Zitationshilfe: [Beer, Johann]: Jucundi Jucundissimi Wunderliche Lebens-Beschreibung. [s. l.], 1680, S. 161. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beer_lebensbeschreibung_1680/169>, abgerufen am 28.11.2024.