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[Beer, Johann]: Jucundi Jucundissimi Wunderliche Lebens-Beschreibung. [s. l.], 1680.

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Historie IV. Buch.
die Geschicht vom Verlust derselben
eröffneten/ fienge er wol eine halbe
Stunde ein solches Gelächter an/ daß
es uns über einen Podagrischen Mann
Wunder genommen/ dann ich kunte
wol einen hohen Schwur thun/ daß
ich durch die Zeit meines ganzen Lebens
niemalen einen Menschen so schröcklich
lachen sehen. Er wischte immer die
Threnen von denen Augen/ und wiese
uns ein Buch/ darinnen alle Geschich-
ten gezeichnet/ welches dieses Aben-
theuer an denen Reisigen/ so wohl
Geistlich-als Weltliches Standes be-
wiesen. Ja/ er sagte/ daß er uns um
dieser Erzehlung willen mit ewigen
Diensten verbunden und ver-obligirt
seye Wir musten in Wahrheit über
den artlichen von Adel mehr lachen/
als über die Art der Abentheur/ dann
er versprache uns über dieses noch dar-
zu/ einen Reut-Knecht auszuschicken/
und unsere verlohrne Pferde allenthal-
ben suchen zu lassen/ oder uns zwey an-
dere Kläpper zu schenken/ und zu ver-
ehren.

Wir bedankten uns wegen seiner

guten

Hiſtorie IV. Buch.
die Geſchicht vom Verluſt derſelben
eroͤffneten/ fienge er wol eine halbe
Stunde ein ſolches Gelaͤchter an/ daß
es uns uͤber einen Podagriſchen Mann
Wunder genommen/ dann ich kunte
wol einen hohen Schwur thun/ daß
ich durch die Zeit meines ganzen Lebens
niemalen einen Menſchen ſo ſchroͤcklich
lachen ſehen. Er wiſchte immer die
Threnen von denen Augen/ und wieſe
uns ein Buch/ darinnen alle Geſchich-
ten gezeichnet/ welches dieſes Aben-
theuer an denen Reiſigen/ ſo wohl
Geiſtlich-als Weltliches Standes be-
wieſen. Ja/ er ſagte/ daß er uns um
dieſer Erzehlung willen mit ewigen
Dienſten verbunden und ver-obligirt
ſeye Wir muſten in Wahrheit uͤber
den artlichen von Adel mehr lachen/
als uͤber die Art der Abentheur/ dann
er verſprache uns uͤber dieſes noch dar-
zu/ einen Reut-Knecht auszuſchicken/
und unſere verlohrne Pferde allenthal-
ben ſuchen zu laſſen/ oder uns zwey an-
dere Klaͤpper zu ſchenken/ und zu ver-
ehren.

Wir bedankten uns wegen ſeiner

guten
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[157/0165] Hiſtorie IV. Buch. die Geſchicht vom Verluſt derſelben eroͤffneten/ fienge er wol eine halbe Stunde ein ſolches Gelaͤchter an/ daß es uns uͤber einen Podagriſchen Mann Wunder genommen/ dann ich kunte wol einen hohen Schwur thun/ daß ich durch die Zeit meines ganzen Lebens niemalen einen Menſchen ſo ſchroͤcklich lachen ſehen. Er wiſchte immer die Threnen von denen Augen/ und wieſe uns ein Buch/ darinnen alle Geſchich- ten gezeichnet/ welches dieſes Aben- theuer an denen Reiſigen/ ſo wohl Geiſtlich-als Weltliches Standes be- wieſen. Ja/ er ſagte/ daß er uns um dieſer Erzehlung willen mit ewigen Dienſten verbunden und ver-obligirt ſeye Wir muſten in Wahrheit uͤber den artlichen von Adel mehr lachen/ als uͤber die Art der Abentheur/ dann er verſprache uns uͤber dieſes noch dar- zu/ einen Reut-Knecht auszuſchicken/ und unſere verlohrne Pferde allenthal- ben ſuchen zu laſſen/ oder uns zwey an- dere Klaͤpper zu ſchenken/ und zu ver- ehren. Wir bedankten uns wegen ſeiner guten

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Zitationshilfe: [Beer, Johann]: Jucundi Jucundissimi Wunderliche Lebens-Beschreibung. [s. l.], 1680, S. 157. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beer_lebensbeschreibung_1680/165>, abgerufen am 28.04.2024.