Beer, Johann: Der verliebte Europäer, Oder Warhafftige Liebes-Roman. Wien, 1682.Der verliebte wollen. Ja/ gedachte der verliebte Eu-ropaeer/ vielleicht wil der gütige Herr das Geld nicht heraus geben/ und dero- wegen seine Tochter noch eine Zeitlang zu Hause behalten. Als das Banquet geendiget/ Gel-
Der verliebte wollen. Ja/ gedachte der verliebte Eu-ropæer/ vielleicht wil der guͤtige Herr das Geld nicht heraus geben/ und dero- wegen ſeine Tochter noch eine Zeitlang zu Hauſe behalten. Als das Banquet geendiget/ Gel-
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Der verliebte
wollen. Ja/ gedachte der verliebte Eu-
ropæer/ vielleicht wil der guͤtige Herr
das Geld nicht heraus geben/ und dero-
wegen ſeine Tochter noch eine Zeitlang
zu Hauſe behalten.
Als das Banquet geendiget/
nahm Alexander mit Antonio Ab-
ſchied/ bedanckte ſich wegen erzeigter
Hoͤffligkeit/ und begab ſich nach Hauſe/
weil er zumal ein wenig zu viel getrun-
cken. Antonius fragte/ wie ihm das
Banquet angeſtanden; unſer Sicilia-
niſcher Ritter verſetzte: Es habe ihn gar
wohl contentiret. Hier auff ſagte Anto-
nius, dieſer Kauffmann iſt einer der
reichſten in dieſer Stadt/ und alſo kein
Wunder/ daß er ſich praͤchtig hervor
thut/ auch ihn nicht ſo ſehr/ vor uͤbel zu
halten/ als denen jenigen/ welche kaum
aus ihren Lehr-Jahren kommen/ und
doch ſtracks von ihrer Creditorum
Gel-
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Zitationshilfe: | Beer, Johann: Der verliebte Europäer, Oder Warhafftige Liebes-Roman. Wien, 1682, S. 138. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beer_europa_1682/160>, abgerufen am 07.07.2024. |