Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777.

Bild:
<< vorherige Seite
Wollenweberey. §. 28. 29. 30.
§. 28.

Um das Tuch völlig zu entfalten und zu
ebenen, wird es, wenn es aus dem letzten
Wasser gearbeitet worden, ehr es ausgescho-
ren wird, in den Ramen gespannet. Die-
ser besteht aus eingeramten Seulen, die oben
mit ihren Blattstücken, unten mit beweglichen
Scheiden, welche beyde eiserne Haken oder
Clavire haben, verbunden sind. Das Tuch
wird erst an beyden Enden, in der Länge, her-
nach an den Salleisten, in die Breite ausge-
spannet, und, so viel die Schauordnung er-
laubt, gestreckt.

1. Zum Strecken bedient man sich eines Hebels
mit einer Unterlage. Jener wird an einigen
Orten der Bauerfuß, letztere der Schrull
genannt.
§. 29.

Hernach werden die Tücher von den Be-
leserinnen mit dem Nopeisen gereinigt, von
den Stopferinnen ausgebessert, von den
Tuchbereitern gestrichen, ausgekehrt, gepresset.

§. 30.

Jn die Presse, deren Schraube gemei-
niglich durch eine Winde in Bewegung gesetzt
wird, wird das Tuch mit Preßspähnen,

Preß-
Wollenweberey. §. 28. 29. 30.
§. 28.

Um das Tuch voͤllig zu entfalten und zu
ebenen, wird es, wenn es aus dem letzten
Waſſer gearbeitet worden, ehr es ausgeſcho-
ren wird, in den Ramen geſpannet. Die-
ſer beſteht aus eingeramten Seulen, die oben
mit ihren Blattſtuͤcken, unten mit beweglichen
Scheiden, welche beyde eiſerne Haken oder
Clavire haben, verbunden ſind. Das Tuch
wird erſt an beyden Enden, in der Laͤnge, her-
nach an den Salleiſten, in die Breite ausge-
ſpannet, und, ſo viel die Schauordnung er-
laubt, geſtreckt.

1. Zum Strecken bedient man ſich eines Hebels
mit einer Unterlage. Jener wird an einigen
Orten der Bauerfuß, letztere der Schrull
genannt.
§. 29.

Hernach werden die Tuͤcher von den Be-
leſerinnen mit dem Nopeiſen gereinigt, von
den Stopferinnen ausgebeſſert, von den
Tuchbereitern geſtrichen, ausgekehrt, gepreſſet.

§. 30.

Jn die Preſſe, deren Schraube gemei-
niglich durch eine Winde in Bewegung geſetzt
wird, wird das Tuch mit Preßſpaͤhnen,

Preß-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0089" n="29"/>
        <fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Wollenweberey.</hi> §. 28. 29. 30.</fw><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 28.</head><lb/>
          <p>Um das Tuch vo&#x0364;llig zu entfalten und zu<lb/>
ebenen, wird es, wenn es aus dem letzten<lb/>
Wa&#x017F;&#x017F;er gearbeitet worden, ehr es ausge&#x017F;cho-<lb/>
ren wird, in den <hi rendition="#fr">Ramen</hi> ge&#x017F;pannet. Die-<lb/>
&#x017F;er be&#x017F;teht aus eingeramten Seulen, die oben<lb/>
mit ihren <hi rendition="#fr">Blatt&#x017F;tu&#x0364;cken,</hi> unten mit beweglichen<lb/><hi rendition="#fr">Scheiden,</hi> welche beyde ei&#x017F;erne Haken oder<lb/><hi rendition="#fr">Clavire</hi> haben, verbunden &#x017F;ind. Das Tuch<lb/>
wird er&#x017F;t an beyden Enden, in der La&#x0364;nge, her-<lb/>
nach an den Sallei&#x017F;ten, in die Breite ausge-<lb/>
&#x017F;pannet, und, &#x017F;o viel die Schauordnung er-<lb/>
laubt, <hi rendition="#fr">ge&#x017F;treckt.</hi></p><lb/>
          <list>
            <item>1. Zum Strecken bedient man &#x017F;ich eines Hebels<lb/>
mit einer Unterlage. Jener wird an einigen<lb/>
Orten der <hi rendition="#fr">Bauerfuß,</hi> letztere der <hi rendition="#fr">Schrull</hi><lb/>
genannt.</item>
          </list>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 29.</head><lb/>
          <p>Hernach werden die Tu&#x0364;cher von den Be-<lb/>
le&#x017F;erinnen mit dem Nopei&#x017F;en gereinigt, von<lb/>
den <hi rendition="#fr">Stopferinnen</hi> ausgebe&#x017F;&#x017F;ert, von den<lb/>
Tuchbereitern ge&#x017F;trichen, ausgekehrt, gepre&#x017F;&#x017F;et.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 30.</head><lb/>
          <p>Jn die <hi rendition="#fr">Pre&#x017F;&#x017F;e,</hi> deren Schraube gemei-<lb/>
niglich durch eine Winde in Bewegung ge&#x017F;etzt<lb/>
wird, wird das Tuch mit <hi rendition="#fr">Preß&#x017F;pa&#x0364;hnen,</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">Preß-</hi></fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[29/0089] Wollenweberey. §. 28. 29. 30. §. 28. Um das Tuch voͤllig zu entfalten und zu ebenen, wird es, wenn es aus dem letzten Waſſer gearbeitet worden, ehr es ausgeſcho- ren wird, in den Ramen geſpannet. Die- ſer beſteht aus eingeramten Seulen, die oben mit ihren Blattſtuͤcken, unten mit beweglichen Scheiden, welche beyde eiſerne Haken oder Clavire haben, verbunden ſind. Das Tuch wird erſt an beyden Enden, in der Laͤnge, her- nach an den Salleiſten, in die Breite ausge- ſpannet, und, ſo viel die Schauordnung er- laubt, geſtreckt. 1. Zum Strecken bedient man ſich eines Hebels mit einer Unterlage. Jener wird an einigen Orten der Bauerfuß, letztere der Schrull genannt. §. 29. Hernach werden die Tuͤcher von den Be- leſerinnen mit dem Nopeiſen gereinigt, von den Stopferinnen ausgebeſſert, von den Tuchbereitern geſtrichen, ausgekehrt, gepreſſet. §. 30. Jn die Preſſe, deren Schraube gemei- niglich durch eine Winde in Bewegung geſetzt wird, wird das Tuch mit Preßſpaͤhnen, Preß-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/89
Zitationshilfe: Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 29. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/89>, abgerufen am 09.11.2024.