Bürste oder einem Streicheisen auf, und nach der Arbeit mit einer Bürste oder alten Carde wieder zu. Wenn das Tuch zum ersten mal geschoren, oder wenn der Haarmann, oder das Bärteltuch geschoren worden, wird es im zweyten Wasser gerauhet, hernach wie- der geschoren, oder zu halben Haaren ge- schoren; wieder im dritten Wasser gerau- het, und endlich ausgeschoren.
1. Nicht alle Tücher werden gleich oft gerauhet und geschoren, oder sie bekommen nicht gleich viel Trachten und Schnitte.
2. Die Scherwolle, oder die Scherhaare dienen zu Polstern, auch zu bestäubten Tapeten.
§. 27.
Fehler der Scherer sind: 1 Schmitzen, Streifen, die sich auf dem Tuche zeigen. 2 Rattenschwänze, wenn über einigen Vertie- fungen des Tuchs weggeschoren wird. 3 Kläcke, wenn das Haar nur zwischen den Blättern der Schere gedrückt, nicht abgeschnit- ten ist. 4 Bankerotte, wenn ungeschorene Stellen oder Streifen übrig bleiben. 5 Fa- densüchtig ist ein Tuch, wenn es durch Rau- hen und Scheren seiner Wolle gar zu sehr be- raubt ist.
§. 28.
Erſter Abſchnitt.
Buͤrſte oder einem Streicheiſen auf, und nach der Arbeit mit einer Buͤrſte oder alten Carde wieder zu. Wenn das Tuch zum erſten mal geſchoren, oder wenn der Haarmann, oder das Baͤrteltuch geſchoren worden, wird es im zweyten Waſſer gerauhet, hernach wie- der geſchoren, oder zu halben Haaren ge- ſchoren; wieder im dritten Waſſer gerau- het, und endlich ausgeſchoren.
1. Nicht alle Tuͤcher werden gleich oft gerauhet und geſchoren, oder ſie bekommen nicht gleich viel Trachten und Schnitte.
2. Die Scherwolle, oder die Scherhaare dienen zu Polſtern, auch zu beſtaͤubten Tapeten.
§. 27.
Fehler der Scherer ſind: 1 Schmitzen, Streifen, die ſich auf dem Tuche zeigen. 2 Rattenſchwaͤnze, wenn uͤber einigen Vertie- fungen des Tuchs weggeſchoren wird. 3 Klaͤcke, wenn das Haar nur zwiſchen den Blaͤttern der Schere gedruͤckt, nicht abgeſchnit- ten iſt. 4 Bankerotte, wenn ungeſchorene Stellen oder Streifen uͤbrig bleiben. 5 Fa- denſuͤchtig iſt ein Tuch, wenn es durch Rau- hen und Scheren ſeiner Wolle gar zu ſehr be- raubt iſt.
§. 28.
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[28/0088]
Erſter Abſchnitt.
Buͤrſte oder einem Streicheiſen auf, und nach
der Arbeit mit einer Buͤrſte oder alten Carde
wieder zu. Wenn das Tuch zum erſten mal
geſchoren, oder wenn der Haarmann, oder
das Baͤrteltuch geſchoren worden, wird es
im zweyten Waſſer gerauhet, hernach wie-
der geſchoren, oder zu halben Haaren ge-
ſchoren; wieder im dritten Waſſer gerau-
het, und endlich ausgeſchoren.
1. Nicht alle Tuͤcher werden gleich oft gerauhet
und geſchoren, oder ſie bekommen nicht gleich
viel Trachten und Schnitte.
2. Die Scherwolle, oder die Scherhaare dienen
zu Polſtern, auch zu beſtaͤubten Tapeten.
§. 27.
Fehler der Scherer ſind: 1 Schmitzen,
Streifen, die ſich auf dem Tuche zeigen. 2
Rattenſchwaͤnze, wenn uͤber einigen Vertie-
fungen des Tuchs weggeſchoren wird. 3
Klaͤcke, wenn das Haar nur zwiſchen den
Blaͤttern der Schere gedruͤckt, nicht abgeſchnit-
ten iſt. 4 Bankerotte, wenn ungeſchorene
Stellen oder Streifen uͤbrig bleiben. 5 Fa-
denſuͤchtig iſt ein Tuch, wenn es durch Rau-
hen und Scheren ſeiner Wolle gar zu ſehr be-
raubt iſt.
§. 28.
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Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 28. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/88>, abgerufen am 24.11.2024.
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