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Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777.

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Wollenweberey. §. 11.
stalt zu ordnen, daß sie beym Weben, durch
das Treten der Schemel, einer um den an-
dern, wechselsweise herauf und herunter ge-
bracht werden können, faßt man die Fäden
von den verschiedenen Spuhlen, die mit ihren
Spindeln in zwoen Reihen auf der Scherlat-
te
stehn, zusammen, kreuzet sie, windet sie
um den Scherramen so oft rechts und links,
als die Breite und Länge des Tuchs es ver-
langt, und knüpfet alsdann, durch die Kreu-
zung der Gelese, Schnüre. Nach dem Sche-
ren zieht man die Kette schleifenweise in einan-
der, wodurch sie das Ansehn, und davon den
Namen der Kette bekömt.

1. Die Scherlatte ist eine Bank mit zween senk-
rechten Pfeilern, die zwey horizontale Bret-
ter übereinander tragen, auf welchen die
Spuhlen oder Pfeiffen mit ihren Spindeln,
in Löcher, zum Abscheren gesteckt werden. Jn
einigen Gegenden sagt man Spuhlen oder
Knöpfe, wenn auf einem zweymännigen, und
Pfeiffen, wenn auf einem einmännigen Stuh-
le gewebt wird. Jn einigen Schauordnun-
gen hat man zwo Spuhlen eine Pfeiffe ge-
nannt; wo also 12 Pfeiffen geschoren werden
sollen, da müssen 24 Spuhlen auf der Scher-
latte steckeu. Einige unserer Tuchmacher be-
helfen sich mit einer Scherlatte ohne Bank
oder Untergestell, die sie, nach der Weise der
Leinweber, nur an die Wand lehnen, oder
am Boden auf hänken.
2. Der Scherramen, die Scherkübe, oder Scher-
giebe,
ist ein senkrecht stehender Haspel von
einer

Wollenweberey. §. 11.
ſtalt zu ordnen, daß ſie beym Weben, durch
das Treten der Schemel, einer um den an-
dern, wechſelsweiſe herauf und herunter ge-
bracht werden koͤnnen, faßt man die Faͤden
von den verſchiedenen Spuhlen, die mit ihren
Spindeln in zwoen Reihen auf der Scherlat-
te
ſtehn, zuſammen, kreuzet ſie, windet ſie
um den Scherramen ſo oft rechts und links,
als die Breite und Laͤnge des Tuchs es ver-
langt, und knuͤpfet alsdann, durch die Kreu-
zung der Geleſe, Schnuͤre. Nach dem Sche-
ren zieht man die Kette ſchleifenweiſe in einan-
der, wodurch ſie das Anſehn, und davon den
Namen der Kette bekoͤmt.

1. Die Scherlatte iſt eine Bank mit zween ſenk-
rechten Pfeilern, die zwey horizontale Bret-
ter uͤbereinander tragen, auf welchen die
Spuhlen oder Pfeiffen mit ihren Spindeln,
in Loͤcher, zum Abſcheren geſteckt werden. Jn
einigen Gegenden ſagt man Spuhlen oder
Knoͤpfe, wenn auf einem zweymaͤnnigen, und
Pfeiffen, wenn auf einem einmaͤnnigen Stuh-
le gewebt wird. Jn einigen Schauordnun-
gen hat man zwo Spuhlen eine Pfeiffe ge-
nannt; wo alſo 12 Pfeiffen geſchoren werden
ſollen, da muͤſſen 24 Spuhlen auf der Scher-
latte ſteckeu. Einige unſerer Tuchmacher be-
helfen ſich mit einer Scherlatte ohne Bank
oder Untergeſtell, die ſie, nach der Weiſe der
Leinweber, nur an die Wand lehnen, oder
am Boden auf haͤnken.
2. Der Scherramen, die Scherkuͤbe, oder Scher-
giebe,
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einer
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[13/0073] Wollenweberey. §. 11. ſtalt zu ordnen, daß ſie beym Weben, durch das Treten der Schemel, einer um den an- dern, wechſelsweiſe herauf und herunter ge- bracht werden koͤnnen, faßt man die Faͤden von den verſchiedenen Spuhlen, die mit ihren Spindeln in zwoen Reihen auf der Scherlat- te ſtehn, zuſammen, kreuzet ſie, windet ſie um den Scherramen ſo oft rechts und links, als die Breite und Laͤnge des Tuchs es ver- langt, und knuͤpfet alsdann, durch die Kreu- zung der Geleſe, Schnuͤre. Nach dem Sche- ren zieht man die Kette ſchleifenweiſe in einan- der, wodurch ſie das Anſehn, und davon den Namen der Kette bekoͤmt. 1. Die Scherlatte iſt eine Bank mit zween ſenk- rechten Pfeilern, die zwey horizontale Bret- ter uͤbereinander tragen, auf welchen die Spuhlen oder Pfeiffen mit ihren Spindeln, in Loͤcher, zum Abſcheren geſteckt werden. Jn einigen Gegenden ſagt man Spuhlen oder Knoͤpfe, wenn auf einem zweymaͤnnigen, und Pfeiffen, wenn auf einem einmaͤnnigen Stuh- le gewebt wird. Jn einigen Schauordnun- gen hat man zwo Spuhlen eine Pfeiffe ge- nannt; wo alſo 12 Pfeiffen geſchoren werden ſollen, da muͤſſen 24 Spuhlen auf der Scher- latte ſteckeu. Einige unſerer Tuchmacher be- helfen ſich mit einer Scherlatte ohne Bank oder Untergeſtell, die ſie, nach der Weiſe der Leinweber, nur an die Wand lehnen, oder am Boden auf haͤnken. 2. Der Scherramen, die Scherkuͤbe, oder Scher- giebe, iſt ein ſenkrecht ſtehender Haspel von einer

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Zitationshilfe: Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/73>, abgerufen am 25.11.2024.