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Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777.

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Erster Abschnitt.
einer bestimten Höhe und Weite, um wel-
chen die halben Gänge, in Schraubenlinien,
herunter und wieder rückwerts hinauf gewun-
den werden.
3. Die Anzahl der Spuhlen auf der Scherlatte,
oder eigentlich die Anzahl der Fäden, die auf
einmal geschoren werden, heißt ein halber
Gang,
und die doppelte Umwindung des hal-
ben Gangs um den Scherramen giebt hernach
den ganzen Gang. Also wenn die Kette, wie
z. B. bey den Preussischen Kerntüchern, 1728
Fäden haben soll, so nimt man 24 Spuhlen,
da denn 24 Fäden ein halber, und 48 Fäden
ein ganzer Gang heissen, und die Kette 36
Gänge haben muß. Jn einigen Schauord-
nungen aber hat man eine Umwindung des
ganzen Scherramens einen ganzen Gang ge-
nannt, und darnach zu rechnen, müste jene
Kette 72 Gänge haben.
4. Die Schanordnung schreibt vor: 1 die Länge
des Tuchs auf dem Stuhle; 2 die Breite des
Tuchs durch Bestimmung der Anzahl Fäden,
welche in der Breite oder der Kette seyn sol-
len; 3 giebt sie auch schon dem Arbeiter an,
wie viel Spuhlen er dazu auf die Scherlatte
stecken, und wie oft die halben Gänge um den
Scherramen herunter und hinauf laufen müs-
sen, oder wie viel Spuhlen und Gänge ge-
nommen werden sollen; 4 bestimt sie die Pfun-
de Garn zur Kette und zum Einschlage.
5. Beyspiel einer Berechnung, wie viel Stück
Garn und Pfunde Wolle zur Kette eines Tuchs
nöthig sey, wenn das Tuch auf dem Stuhle
45 Ellen lang, und 31/2 Elle breit seyn, und
nach der Schauordnung 3600 Fäden in der
Breite, oder in der Kette haben soll.
Der
Erſter Abſchnitt.
einer beſtimten Hoͤhe und Weite, um wel-
chen die halben Gaͤnge, in Schraubenlinien,
herunter und wieder ruͤckwerts hinauf gewun-
den werden.
3. Die Anzahl der Spuhlen auf der Scherlatte,
oder eigentlich die Anzahl der Faͤden, die auf
einmal geſchoren werden, heißt ein halber
Gang,
und die doppelte Umwindung des hal-
ben Gangs um den Scherramen giebt hernach
den ganzen Gang. Alſo wenn die Kette, wie
z. B. bey den Preuſſiſchen Kerntuͤchern, 1728
Faͤden haben ſoll, ſo nimt man 24 Spuhlen,
da denn 24 Faͤden ein halber, und 48 Faͤden
ein ganzer Gang heiſſen, und die Kette 36
Gaͤnge haben muß. Jn einigen Schauord-
nungen aber hat man eine Umwindung des
ganzen Scherramens einen ganzen Gang ge-
nannt, und darnach zu rechnen, muͤſte jene
Kette 72 Gaͤnge haben.
4. Die Schanordnung ſchreibt vor: 1 die Laͤnge
des Tuchs auf dem Stuhle; 2 die Breite des
Tuchs durch Beſtimmung der Anzahl Faͤden,
welche in der Breite oder der Kette ſeyn ſol-
len; 3 giebt ſie auch ſchon dem Arbeiter an,
wie viel Spuhlen er dazu auf die Scherlatte
ſtecken, und wie oft die halben Gaͤnge um den
Scherramen herunter und hinauf laufen muͤſ-
ſen, oder wie viel Spuhlen und Gaͤnge ge-
nommen werden ſollen; 4 beſtimt ſie die Pfun-
de Garn zur Kette und zum Einſchlage.
5. Beyſpiel einer Berechnung, wie viel Stuͤck
Garn und Pfunde Wolle zur Kette eines Tuchs
noͤthig ſey, wenn das Tuch auf dem Stuhle
45 Ellen lang, und 3½ Elle breit ſeyn, und
nach der Schauordnung 3600 Faͤden in der
Breite, oder in der Kette haben ſoll.
Der
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[14/0074] Erſter Abſchnitt. einer beſtimten Hoͤhe und Weite, um wel- chen die halben Gaͤnge, in Schraubenlinien, herunter und wieder ruͤckwerts hinauf gewun- den werden. 3. Die Anzahl der Spuhlen auf der Scherlatte, oder eigentlich die Anzahl der Faͤden, die auf einmal geſchoren werden, heißt ein halber Gang, und die doppelte Umwindung des hal- ben Gangs um den Scherramen giebt hernach den ganzen Gang. Alſo wenn die Kette, wie z. B. bey den Preuſſiſchen Kerntuͤchern, 1728 Faͤden haben ſoll, ſo nimt man 24 Spuhlen, da denn 24 Faͤden ein halber, und 48 Faͤden ein ganzer Gang heiſſen, und die Kette 36 Gaͤnge haben muß. Jn einigen Schauord- nungen aber hat man eine Umwindung des ganzen Scherramens einen ganzen Gang ge- nannt, und darnach zu rechnen, muͤſte jene Kette 72 Gaͤnge haben. 4. Die Schanordnung ſchreibt vor: 1 die Laͤnge des Tuchs auf dem Stuhle; 2 die Breite des Tuchs durch Beſtimmung der Anzahl Faͤden, welche in der Breite oder der Kette ſeyn ſol- len; 3 giebt ſie auch ſchon dem Arbeiter an, wie viel Spuhlen er dazu auf die Scherlatte ſtecken, und wie oft die halben Gaͤnge um den Scherramen herunter und hinauf laufen muͤſ- ſen, oder wie viel Spuhlen und Gaͤnge ge- nommen werden ſollen; 4 beſtimt ſie die Pfun- de Garn zur Kette und zum Einſchlage. 5. Beyſpiel einer Berechnung, wie viel Stuͤck Garn und Pfunde Wolle zur Kette eines Tuchs noͤthig ſey, wenn das Tuch auf dem Stuhle 45 Ellen lang, und 3½ Elle breit ſeyn, und nach der Schauordnung 3600 Faͤden in der Breite, oder in der Kette haben ſoll. Der

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Zitationshilfe: Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/74>, abgerufen am 25.11.2024.