Der Guß geschieht auf einer dicken kupfer- nen Platte von der Größe der größten Glas- tafel. Sie ruhet auf einem Tischgestell, des- sen Füsse mit Rollen versehn sind. Unter ihr ist eine bewegliche eiserne Platte, worauf glü- hende Kohlen zu ihrer Erwärmung unterhal- ten werden. Auf der Gießplatte umgränzet man, mit erwärmten metallenen Leisten, den Raum, den die künftige Glastafel einnehmen soll.
§. 5.
Der mit der Fritte angefüllete Hafen wird, mit Brecheisen, Haken und Zangen, auf einen zweyräderigen Rollwagen gebracht, und auf demselben zum Gießtische gefahren, wo er, durch Hülfe eines Kranichzugs (potence), zum Aufgießen aufgehoben wird.
§. 6.
Ueber die auf der Platte ausgegossene Masse wird eine starke erwärmte metallene Walze, vermittelst ihrer Kurbeln, gerollet, die am Ende der Tafel auf einen eisernen Bock fält, indem sich der Ueberschuß der Glasmas- se prasselnd in ein mit Wasser gefülletes Glas stürzet.
1. Die
Zwey und zwanzigſter Abſchnitt.
§. 4.
Der Guß geſchieht auf einer dicken kupfer- nen Platte von der Groͤße der groͤßten Glas- tafel. Sie ruhet auf einem Tiſchgeſtell, deſ- ſen Fuͤſſe mit Rollen verſehn ſind. Unter ihr iſt eine bewegliche eiſerne Platte, worauf gluͤ- hende Kohlen zu ihrer Erwaͤrmung unterhal- ten werden. Auf der Gießplatte umgraͤnzet man, mit erwaͤrmten metallenen Leiſten, den Raum, den die kuͤnftige Glastafel einnehmen ſoll.
§. 5.
Der mit der Fritte angefuͤllete Hafen wird, mit Brecheiſen, Haken und Zangen, auf einen zweyraͤderigen Rollwagen gebracht, und auf demſelben zum Gießtiſche gefahren, wo er, durch Huͤlfe eines Kranichzugs (potence), zum Aufgießen aufgehoben wird.
§. 6.
Ueber die auf der Platte ausgegoſſene Maſſe wird eine ſtarke erwaͤrmte metallene Walze, vermittelſt ihrer Kurbeln, gerollet, die am Ende der Tafel auf einen eiſernen Bock faͤlt, indem ſich der Ueberſchuß der Glasmaſ- ſe praſſelnd in ein mit Waſſer gefuͤlletes Glas ſtuͤrzet.
1. Die
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Zwey und zwanzigſter Abſchnitt.
§. 4.
Der Guß geſchieht auf einer dicken kupfer-
nen Platte von der Groͤße der groͤßten Glas-
tafel. Sie ruhet auf einem Tiſchgeſtell, deſ-
ſen Fuͤſſe mit Rollen verſehn ſind. Unter ihr
iſt eine bewegliche eiſerne Platte, worauf gluͤ-
hende Kohlen zu ihrer Erwaͤrmung unterhal-
ten werden. Auf der Gießplatte umgraͤnzet
man, mit erwaͤrmten metallenen Leiſten, den
Raum, den die kuͤnftige Glastafel einnehmen
ſoll.
§. 5.
Der mit der Fritte angefuͤllete Hafen wird,
mit Brecheiſen, Haken und Zangen, auf einen
zweyraͤderigen Rollwagen gebracht, und auf
demſelben zum Gießtiſche gefahren, wo er,
durch Huͤlfe eines Kranichzugs (potence),
zum Aufgießen aufgehoben wird.
§. 6.
Ueber die auf der Platte ausgegoſſene
Maſſe wird eine ſtarke erwaͤrmte metallene
Walze, vermittelſt ihrer Kurbeln, gerollet,
die am Ende der Tafel auf einen eiſernen Bock
faͤlt, indem ſich der Ueberſchuß der Glasmaſ-
ſe praſſelnd in ein mit Waſſer gefuͤlletes Glas
ſtuͤrzet.
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Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 258. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/318>, abgerufen am 22.11.2024.
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