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Becke, Berthold von der: Soldaten-Spiegel. Frankfurt (Main), 1605.

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Vorrede.
Jacobus bezeuget: doch will es in menschlichen Leben/ vnd
sonderlich im Wehrstandt/ mit dem Gebett allein nicht
gethan seyn/ wie wir dessen ein fein Exempel an Mose/
vnd den Kindern Jsrael/ im andern Buch Mosis am
17. Cap. vmbständiglich zu lesen haben. Moses vnd Aa-
ron die betten: Die Kinder Jsrael aber fechten vnnd
kämpffen mit jhren Feinden. Es muß zugleich gefoch-
ten vnd gebetten seyn. Alsdann ist Gott selbst mit bey
den Kriegsleuten/ verleyhet auch Sieg vnd Vberwin-
dung darzu/ wann zumal die Vrsachen desselben nicht
wider seinen Göttlichen Willen/ sein heilsames Wort/
oder die Liebe deß Nechsten lauffen.

Es ist wol/ wie der Heydnische Poet Virgilius
sagt/

Nulla salus bello: pacem te poscimus omnes:

Aber man kan nit allzeit im Friedt vnd Rosengar-
ten sitzen. Gott schickt vns zu Zeiten einen Feindt vber
den Halß/ vnsern Muthwillen darmit zu stewren/ vnd
die grosse Vndanckbarkeit/ so wir wider sein liebes se-
ligmachendes Wort vnd das heilige Euangelium brau-
chen/ zu straffen: Wie wir dessen/ leider/ ein allzu war-
hafftiges Exempel an dem Erbfeindt Christliches Na-
mens den Türcken/ vnd andern Feinden GOttes für
Augen haben.

Solchen
() 3

Voꝛrede.
Jacobus bezeuget: doch will es in menſchlichẽ Leben/ vñ
ſonderlich im Wehrſtandt/ mit dem Gebett allein nicht
gethan ſeyn/ wie wir deſſen ein fein Exempel an Moſe/
vnd den Kindern Jſrael/ im andern Buch Moſis am
17. Cap. vmbſtaͤndiglich zu leſen haben. Moſes vnd Aa-
ron die betten: Die Kinder Jſrael aber fechten vnnd
kaͤmpffen mit jhren Feinden. Es muß zugleich gefoch-
ten vnd gebetten ſeyn. Alsdann iſt Gott ſelbſt mit bey
den Kriegsleuten/ verleyhet auch Sieg vnd Vberwin-
dung darzu/ wann zumal die Vrſachen deſſelben nicht
wider ſeinen Goͤttlichen Willen/ ſein heilſames Wort/
oder die Liebe deß Nechſten lauffen.

Es iſt wol/ wie der Heydniſche Poet Virgilius
ſagt/

Nulla ſalus bello: pacem te poſcimus omnes:

Aber man kan nit allzeit im Friedt vnd Roſengar-
ten ſitzen. Gott ſchickt vns zu Zeiten einen Feindt vber
den Halß/ vnſern Muthwillen darmit zu ſtewren/ vnd
die groſſe Vndanckbarkeit/ ſo wir wider ſein liebes ſe-
ligmachendes Wort vñ das heilige Euangelium brau-
chen/ zu ſtraffen: Wie wir deſſen/ leider/ ein allzu war-
hafftiges Exempel an dem Erbfeindt Chriſtliches Na-
mens den Tuͤrcken/ vnd andern Feinden GOttes fuͤr
Augen haben.

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[0005] Voꝛrede. Jacobus bezeuget: doch will es in menſchlichẽ Leben/ vñ ſonderlich im Wehrſtandt/ mit dem Gebett allein nicht gethan ſeyn/ wie wir deſſen ein fein Exempel an Moſe/ vnd den Kindern Jſrael/ im andern Buch Moſis am 17. Cap. vmbſtaͤndiglich zu leſen haben. Moſes vnd Aa- ron die betten: Die Kinder Jſrael aber fechten vnnd kaͤmpffen mit jhren Feinden. Es muß zugleich gefoch- ten vnd gebetten ſeyn. Alsdann iſt Gott ſelbſt mit bey den Kriegsleuten/ verleyhet auch Sieg vnd Vberwin- dung darzu/ wann zumal die Vrſachen deſſelben nicht wider ſeinen Goͤttlichen Willen/ ſein heilſames Wort/ oder die Liebe deß Nechſten lauffen. Es iſt wol/ wie der Heydniſche Poet Virgilius ſagt/ Nulla ſalus bello: pacem te poſcimus omnes: Aber man kan nit allzeit im Friedt vnd Roſengar- ten ſitzen. Gott ſchickt vns zu Zeiten einen Feindt vber den Halß/ vnſern Muthwillen darmit zu ſtewren/ vnd die groſſe Vndanckbarkeit/ ſo wir wider ſein liebes ſe- ligmachendes Wort vñ das heilige Euangelium brau- chen/ zu ſtraffen: Wie wir deſſen/ leider/ ein allzu war- hafftiges Exempel an dem Erbfeindt Chriſtliches Na- mens den Tuͤrcken/ vnd andern Feinden GOttes fuͤr Augen haben. Solchen (∵) 3

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Zitationshilfe: Becke, Berthold von der: Soldaten-Spiegel. Frankfurt (Main), 1605, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/becke_soldaten_1605/5>, abgerufen am 24.11.2024.