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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903.

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Grossbritannien.
anerkannte Mittelpunkt für alle fortschrittlichen Bestrebungen der
britischen Eisenindustrie und ist durch seine weise und weitherzige
Organisation, die ihm gestattet, seine Thätigkeit nicht auf England
zu beschränken, rasch der angesehenste und wichtigste Eisenverein
der Welt geworden. Die Mitglieder des Vereins versammeln sich
zweimal im Jahre zu einem Frühjahrs- und zu einem Herbst-Meeting
in einem von der vorhergehenden Versammlung gewählten Orte,
entweder einem wichtigen Centrum der Eisenindustrie, oder einer
grossen Hauptstadt, und zwar nicht nur in England, sondern auch im
Auslande, wie z. B. in Paris (1879, 1889, 1900), Düsseldorf (1880),
Pittsburgh, New York u. s. w. Hierüber werden wertvolle Berichte
veröffentlicht. Als Auszeichnung für um die Eisenindustrie besonders
verdiente Personen verleiht das Eisen- und Stahlinstitut jedes Jahr
eine grosse goldene Medaille, "die Bessemermedaille", und zwar nicht
nur an Engländer, sondern auch an Ausländer, wie z. B. an Peter
von Tunner, R. Akerman, H. Wedding
.

Welches hohe Ansehen dieser Verein geniesst, und wie hoch die
Verleihung der Bessemermedaille geschätzt wird, geht daraus hervor,
dass er dieselbe im Jahre 1899 der Königin Victoria für ihre Ver-
dienste um die Eisenindustrie Grossbritanniens während ihrer langen,
segensreichen Regierung verleihen durfte.

Das Eisen- und Stahl-Institut soll alle Fortschritte der Eisen-
industrie fördern, ohne ein Interessenverein zu sein. Als ein solcher
wurde 1876 die British Iron Trade Association, die ungefähr unserm
Verein deutscher Eisen- und Stahlindustrieller entspricht, gegründet.

Ausserdem wurde eine Anzahl von Bezirksschulen und Bezirks-
vereinen, wie z. B. die Victoria-Universität in Leeds, die in ihrem
Yorkshire-College auch eine Professur für Bergbaukunde besitzt, das
Cleveland Institute of Engineers u. s. w. errichtet.

Die Namen der um die Eisenindustrie besonders verdienten
Männer dieser Periode sind mit ihren Leistungen teils in dem all-
gemeinen, teils in dem speciellen Teil wohl meistens schon erwähnt
worden; die folgende Zusammenstellung ist deshalb in der Hauptsache
eine Wiederholung, die ausserdem auf Vollständigkeit keinen An-
spruch macht.

Grossbritannien hat seit mehr als zwei Jahrhunderten aus-
gezeichneten Gelehrten, Dichtern, Staatsmännern und um Industrie
besonders verdienten Männern den Adel verliehen. Solche wegen
ihrer Verdienste um die Eisenindustrie in den letzten 50 Jahren in
den Adelstand erhobenen Männer sind: Sir John Bessemer, der Er-

Groſsbritannien.
anerkannte Mittelpunkt für alle fortschrittlichen Bestrebungen der
britischen Eisenindustrie und ist durch seine weise und weitherzige
Organisation, die ihm gestattet, seine Thätigkeit nicht auf England
zu beschränken, rasch der angesehenste und wichtigste Eisenverein
der Welt geworden. Die Mitglieder des Vereins versammeln sich
zweimal im Jahre zu einem Frühjahrs- und zu einem Herbst-Meeting
in einem von der vorhergehenden Versammlung gewählten Orte,
entweder einem wichtigen Centrum der Eisenindustrie, oder einer
groſsen Hauptstadt, und zwar nicht nur in England, sondern auch im
Auslande, wie z. B. in Paris (1879, 1889, 1900), Düsseldorf (1880),
Pittsburgh, New York u. s. w. Hierüber werden wertvolle Berichte
veröffentlicht. Als Auszeichnung für um die Eisenindustrie besonders
verdiente Personen verleiht das Eisen- und Stahlinstitut jedes Jahr
eine groſse goldene Medaille, „die Bessemermedaille“, und zwar nicht
nur an Engländer, sondern auch an Ausländer, wie z. B. an Peter
von Tunner, R. Åkerman, H. Wedding
.

Welches hohe Ansehen dieser Verein genieſst, und wie hoch die
Verleihung der Bessemermedaille geschätzt wird, geht daraus hervor,
daſs er dieselbe im Jahre 1899 der Königin Victoria für ihre Ver-
dienste um die Eisenindustrie Groſsbritanniens während ihrer langen,
segensreichen Regierung verleihen durfte.

Das Eisen- und Stahl-Institut soll alle Fortschritte der Eisen-
industrie fördern, ohne ein Interessenverein zu sein. Als ein solcher
wurde 1876 die British Iron Trade Association, die ungefähr unserm
Verein deutscher Eisen- und Stahlindustrieller entspricht, gegründet.

Auſserdem wurde eine Anzahl von Bezirksschulen und Bezirks-
vereinen, wie z. B. die Victoria-Universität in Leeds, die in ihrem
Yorkshire-College auch eine Professur für Bergbaukunde besitzt, das
Cleveland Institute of Engineers u. s. w. errichtet.

Die Namen der um die Eisenindustrie besonders verdienten
Männer dieser Periode sind mit ihren Leistungen teils in dem all-
gemeinen, teils in dem speciellen Teil wohl meistens schon erwähnt
worden; die folgende Zusammenstellung ist deshalb in der Hauptsache
eine Wiederholung, die auſserdem auf Vollständigkeit keinen An-
spruch macht.

Groſsbritannien hat seit mehr als zwei Jahrhunderten aus-
gezeichneten Gelehrten, Dichtern, Staatsmännern und um Industrie
besonders verdienten Männern den Adel verliehen. Solche wegen
ihrer Verdienste um die Eisenindustrie in den letzten 50 Jahren in
den Adelstand erhobenen Männer sind: Sir John Bessemer, der Er-

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[957/0973] Groſsbritannien. anerkannte Mittelpunkt für alle fortschrittlichen Bestrebungen der britischen Eisenindustrie und ist durch seine weise und weitherzige Organisation, die ihm gestattet, seine Thätigkeit nicht auf England zu beschränken, rasch der angesehenste und wichtigste Eisenverein der Welt geworden. Die Mitglieder des Vereins versammeln sich zweimal im Jahre zu einem Frühjahrs- und zu einem Herbst-Meeting in einem von der vorhergehenden Versammlung gewählten Orte, entweder einem wichtigen Centrum der Eisenindustrie, oder einer groſsen Hauptstadt, und zwar nicht nur in England, sondern auch im Auslande, wie z. B. in Paris (1879, 1889, 1900), Düsseldorf (1880), Pittsburgh, New York u. s. w. Hierüber werden wertvolle Berichte veröffentlicht. Als Auszeichnung für um die Eisenindustrie besonders verdiente Personen verleiht das Eisen- und Stahlinstitut jedes Jahr eine groſse goldene Medaille, „die Bessemermedaille“, und zwar nicht nur an Engländer, sondern auch an Ausländer, wie z. B. an Peter von Tunner, R. Åkerman, H. Wedding. Welches hohe Ansehen dieser Verein genieſst, und wie hoch die Verleihung der Bessemermedaille geschätzt wird, geht daraus hervor, daſs er dieselbe im Jahre 1899 der Königin Victoria für ihre Ver- dienste um die Eisenindustrie Groſsbritanniens während ihrer langen, segensreichen Regierung verleihen durfte. Das Eisen- und Stahl-Institut soll alle Fortschritte der Eisen- industrie fördern, ohne ein Interessenverein zu sein. Als ein solcher wurde 1876 die British Iron Trade Association, die ungefähr unserm Verein deutscher Eisen- und Stahlindustrieller entspricht, gegründet. Auſserdem wurde eine Anzahl von Bezirksschulen und Bezirks- vereinen, wie z. B. die Victoria-Universität in Leeds, die in ihrem Yorkshire-College auch eine Professur für Bergbaukunde besitzt, das Cleveland Institute of Engineers u. s. w. errichtet. Die Namen der um die Eisenindustrie besonders verdienten Männer dieser Periode sind mit ihren Leistungen teils in dem all- gemeinen, teils in dem speciellen Teil wohl meistens schon erwähnt worden; die folgende Zusammenstellung ist deshalb in der Hauptsache eine Wiederholung, die auſserdem auf Vollständigkeit keinen An- spruch macht. Groſsbritannien hat seit mehr als zwei Jahrhunderten aus- gezeichneten Gelehrten, Dichtern, Staatsmännern und um Industrie besonders verdienten Männern den Adel verliehen. Solche wegen ihrer Verdienste um die Eisenindustrie in den letzten 50 Jahren in den Adelstand erhobenen Männer sind: Sir John Bessemer, der Er-

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 957. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/973>, abgerufen am 23.11.2024.