nahm ihre Zahl ab; von Jahr zu Jahr wurden alte Öfen auflässig, so z. B. in Schottland von 1884 auf 1885 fünfzehn. Schottland be- hauptete indes immer noch seinen alten Ruf für vorzügliches Giesserei- eisen. Die meisten Hütten hatten ein gemeinschaftliches Qualitäts- zeichen G. M. B. = Good Merchantable Brands. Solches lieferten die Werke: Gartsherrie, Summerlee, Longloan, Monkland, Clyde, Calder, Govan, Coltness, Shotts, Glengarnock und Carnbroe, und die grossen Lager von Connal & Co. gegen Lagerscheine (Warrants).
Gegen Ende der achtziger Jahre trat noch mehr das Bestreben hervor, Manganroheisen im Inland zu erblasen, so führte Gautier die Erzeugung von Ferromangan im Hochofen auf den Hütten zu Pyle und Blaina ein. Gjers, Mills & Co. machten zu Ayrsome Ferrosilicium. Farnley bei Leeds erzeugte ein besonderes gutes Giessereieisen "Farnley Best Yorkshire", das für den Guss von Dampfcylindern sehr gesucht war. 1889 kam Wrightsons hydraulische Aufgabevorrichtung zur Einführung.
Für den Eisenguss waren 1886 Turners Untersuchungen über den Einfluss des Siliciums, die zuerst von Wood in Middlesborough im grossen benutzt wurden, von Wichtigkeit. J. Keep machte 1888 seine Versuche über die Wirkung des Aluminiums auf das Gusseisen. Die englischen Verbesserungen an Kupolöfen und Formmaschinen in dieser Zeit sind im Hauptteile aufgeführt.
Die Verwendung des Schweisseisens wurde mehr und mehr ein- geschränkt durch die des Flusseisens, infolgedessen hatte die Schweiss- eisenindustrie einen schweren Verteidigungskampf zu bestehen. Un- geheure Kapitalien waren in ihr angelegt, und um diese zu erhalten, wurden die grössten Anstrengungen gemacht. Am heftigsten ent- brannte der Kampf Anfang der achtziger Jahre, veranlasst durch den Thomasprozess, der als neuer gefahrdrohender Feind der Schweiss- eisenindustrie aufgetaucht war. Den ungeheuren Anstrengungen der Puddel- und Walzwerke gelang es, die Ausbreitung des Thomas- prozesses zu verzögern und ihren Absatz so zu steigern, dass in dem Jahre 1882 die höchste Erzeugung von Schweisseisen in Gross- britannien mit 2887 Kilotonnen erreicht wurde. Von da ab trat aber ein Rückgang ein, und da gleichzeitig die Flussstahlerzeugung zunahm, so kam 1884/85 der Zeitpunkt, in dem die Erzeugung des Flusseisens die des Schweisseisens überflügelte, wie aus der gra- phischen Darstellung, Fig. 341 (S. 913), zu ersehen ist.
Besondere Fortschritte in der Fabrikation sind nicht zu erwähnen. Auch die rotierenden Öfen und der mechanische Betrieb hatten die
Groſsbritannien.
nahm ihre Zahl ab; von Jahr zu Jahr wurden alte Öfen auflässig, so z. B. in Schottland von 1884 auf 1885 fünfzehn. Schottland be- hauptete indes immer noch seinen alten Ruf für vorzügliches Gieſserei- eisen. Die meisten Hütten hatten ein gemeinschaftliches Qualitäts- zeichen G. M. B. = Good Merchantable Brands. Solches lieferten die Werke: Gartsherrie, Summerlee, Longloan, Monkland, Clyde, Calder, Govan, Coltneſs, Shotts, Glengarnock und Carnbroe, und die groſsen Lager von Connal & Co. gegen Lagerscheine (Warrants).
Gegen Ende der achtziger Jahre trat noch mehr das Bestreben hervor, Manganroheisen im Inland zu erblasen, so führte Gautier die Erzeugung von Ferromangan im Hochofen auf den Hütten zu Pyle und Blaina ein. Gjers, Mills & Co. machten zu Ayrsome Ferrosilicium. Farnley bei Leeds erzeugte ein besonderes gutes Gieſsereieisen „Farnley Best Yorkshire“, das für den Guſs von Dampfcylindern sehr gesucht war. 1889 kam Wrightsons hydraulische Aufgabevorrichtung zur Einführung.
Für den Eisenguſs waren 1886 Turners Untersuchungen über den Einfluſs des Siliciums, die zuerst von Wood in Middlesborough im groſsen benutzt wurden, von Wichtigkeit. J. Keep machte 1888 seine Versuche über die Wirkung des Aluminiums auf das Guſseisen. Die englischen Verbesserungen an Kupolöfen und Formmaschinen in dieser Zeit sind im Hauptteile aufgeführt.
Die Verwendung des Schweiſseisens wurde mehr und mehr ein- geschränkt durch die des Fluſseisens, infolgedessen hatte die Schweiſs- eisenindustrie einen schweren Verteidigungskampf zu bestehen. Un- geheure Kapitalien waren in ihr angelegt, und um diese zu erhalten, wurden die gröſsten Anstrengungen gemacht. Am heftigsten ent- brannte der Kampf Anfang der achtziger Jahre, veranlaſst durch den Thomasprozeſs, der als neuer gefahrdrohender Feind der Schweiſs- eisenindustrie aufgetaucht war. Den ungeheuren Anstrengungen der Puddel- und Walzwerke gelang es, die Ausbreitung des Thomas- prozesses zu verzögern und ihren Absatz so zu steigern, daſs in dem Jahre 1882 die höchste Erzeugung von Schweiſseisen in Groſs- britannien mit 2887 Kilotonnen erreicht wurde. Von da ab trat aber ein Rückgang ein, und da gleichzeitig die Fluſsstahlerzeugung zunahm, so kam 1884/85 der Zeitpunkt, in dem die Erzeugung des Fluſseisens die des Schweiſseisens überflügelte, wie aus der gra- phischen Darstellung, Fig. 341 (S. 913), zu ersehen ist.
Besondere Fortschritte in der Fabrikation sind nicht zu erwähnen. Auch die rotierenden Öfen und der mechanische Betrieb hatten die
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nahm ihre Zahl ab; von Jahr zu Jahr wurden alte Öfen auflässig, so
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hauptete indes immer noch seinen alten Ruf für vorzügliches Gieſserei-
eisen. Die meisten Hütten hatten ein gemeinschaftliches Qualitäts-
zeichen G. M. B. = Good Merchantable Brands. Solches lieferten die
Werke: Gartsherrie, Summerlee, Longloan, Monkland, Clyde, Calder,
Govan, Coltneſs, Shotts, Glengarnock und Carnbroe, und die groſsen
Lager von Connal & Co. gegen Lagerscheine (Warrants).
Gegen Ende der achtziger Jahre trat noch mehr das Bestreben
hervor, Manganroheisen im Inland zu erblasen, so führte Gautier die
Erzeugung von Ferromangan im Hochofen auf den Hütten zu Pyle und
Blaina ein. Gjers, Mills & Co. machten zu Ayrsome Ferrosilicium.
Farnley bei Leeds erzeugte ein besonderes gutes Gieſsereieisen
„Farnley Best Yorkshire“, das für den Guſs von Dampfcylindern sehr
gesucht war. 1889 kam Wrightsons hydraulische Aufgabevorrichtung
zur Einführung.
Für den Eisenguſs waren 1886 Turners Untersuchungen über
den Einfluſs des Siliciums, die zuerst von Wood in Middlesborough
im groſsen benutzt wurden, von Wichtigkeit. J. Keep machte 1888
seine Versuche über die Wirkung des Aluminiums auf das Guſseisen.
Die englischen Verbesserungen an Kupolöfen und Formmaschinen in
dieser Zeit sind im Hauptteile aufgeführt.
Die Verwendung des Schweiſseisens wurde mehr und mehr ein-
geschränkt durch die des Fluſseisens, infolgedessen hatte die Schweiſs-
eisenindustrie einen schweren Verteidigungskampf zu bestehen. Un-
geheure Kapitalien waren in ihr angelegt, und um diese zu erhalten,
wurden die gröſsten Anstrengungen gemacht. Am heftigsten ent-
brannte der Kampf Anfang der achtziger Jahre, veranlaſst durch den
Thomasprozeſs, der als neuer gefahrdrohender Feind der Schweiſs-
eisenindustrie aufgetaucht war. Den ungeheuren Anstrengungen der
Puddel- und Walzwerke gelang es, die Ausbreitung des Thomas-
prozesses zu verzögern und ihren Absatz so zu steigern, daſs in dem
Jahre 1882 die höchste Erzeugung von Schweiſseisen in Groſs-
britannien mit 2887 Kilotonnen erreicht wurde. Von da ab trat
aber ein Rückgang ein, und da gleichzeitig die Fluſsstahlerzeugung
zunahm, so kam 1884/85 der Zeitpunkt, in dem die Erzeugung
des Fluſseisens die des Schweiſseisens überflügelte, wie aus der gra-
phischen Darstellung, Fig. 341 (S. 913), zu ersehen ist.
Besondere Fortschritte in der Fabrikation sind nicht zu erwähnen.
Auch die rotierenden Öfen und der mechanische Betrieb hatten die
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 936. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/952>, abgerufen am 23.11.2024.
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