Deutschlands, in Cornwall, Irland u. s. w. sich fanden, wurden gesuchte Erze für diesen Zweck. In Cumberland und Lancashire blies man die besten Sorten von Bessemerroheisen mit kaltem Wind.
Eine grosse Bedeutung erlangte das Spiegeleisen, das nament- lich im Siegerland seit Jahrhunderten dargestellt wurde, nachdem es allgemein als nachträglicher Zusatz beim Bessemerprozess in An- wendung kam. Auch hierbei spielte das Mangan die wichtigste Rolle, so dass der Wert des Spiegeleisens proportional seinem Mangan- gehalt wuchs. Durch starken Kalkzuschlag gelang es, mit Koks sehr manganreiches Spiegeleisen zu erzeugen. Über die Art, wie dies ge- schah, hat der französische Ingenieur S. Jordan 1864 eine gründ- liche Studie veröffentlicht 1).
Das weisse Puddlingsroheisen wurde dagegen am vorteilhaftesten bei einem übersetzten Gange, der sich an der Grenze des Rohganges hielt, dargestellt. So geschah es namentlich in Südwales. Zu Dowlais brauchte man hierbei für 100 kg Roheisen 54 kg Koks und 108 kg Steinkohlen. Auch in Oberschlesien gelang es Fitzner 1865, dieses Verfahren einzuführen.
Die Entfernung des Schwefels geschah zum Teil durch mangan- haltige Zuschläge und eine sehr basische Schlacke. Ausserdem wurde, wie schon früher, die Anwendung des Wasserdampfes im Hochofen empfohlen. Kerpely schlug 1863 vor, das Wasser in die Rast einzu- leiten.
Die Entfernung des Phosphors, für das Bessemerroheisen die allerwichtigste Aufgabe, gelang trotz aller Versuche im Hochofen nicht. Bei der hohen Temperatur, die in den mit heissem Wind be- triebenen Kokshochöfen herrschte, reduzierte sich die Phosphorsäure der Erze und ging der Phosphor fast ganz in das Roheisen über. Strohmeyer wies nach, dass das Roheisen, welches beim Schmelzen der 1,7 Proz. phosphorhaltigen Erze der Ilsederhütte fiel, 3 Proz., die dabei fallenden Schlacken nur 0,1 Proz. Phosphor enthielten. Grosse Hoffnungen setzte man eine Zeit lang auf die reinigende Wirkung des Flussspats (Wernecke 1862) und Caron empfahl ihn 1868 als ein Mittel zur Entphosphorung, weil nach seiner Ansicht die phosphorsauren Salze in Flussspat löslich seien 2). Doch bewährte sich das Mittel, ganz abgesehen von seiner Kostspieligkeit, nicht. Ebensowenig wirken die Chlorverbindungen, die man gewöhnlich als Kochsalz der Beschickung zusetzte (Weniger, v. Mayrhofer) oder in das Hochofengestell ein-
1) Revue universelle 1864, 8ieme annee, livr. 6, p. 425.
2) Siehe Comptes rendus 1868, LXVI, p. 746.
Vorbereitungsarbeiten für den Hochofenbetrieb.
Deutschlands, in Cornwall, Irland u. s. w. sich fanden, wurden gesuchte Erze für diesen Zweck. In Cumberland und Lancashire blies man die besten Sorten von Bessemerroheisen mit kaltem Wind.
Eine groſse Bedeutung erlangte das Spiegeleisen, das nament- lich im Siegerland seit Jahrhunderten dargestellt wurde, nachdem es allgemein als nachträglicher Zusatz beim Bessemerprozeſs in An- wendung kam. Auch hierbei spielte das Mangan die wichtigste Rolle, so daſs der Wert des Spiegeleisens proportional seinem Mangan- gehalt wuchs. Durch starken Kalkzuschlag gelang es, mit Koks sehr manganreiches Spiegeleisen zu erzeugen. Über die Art, wie dies ge- schah, hat der französische Ingenieur S. Jordan 1864 eine gründ- liche Studie veröffentlicht 1).
Das weiſse Puddlingsroheisen wurde dagegen am vorteilhaftesten bei einem übersetzten Gange, der sich an der Grenze des Rohganges hielt, dargestellt. So geschah es namentlich in Südwales. Zu Dowlais brauchte man hierbei für 100 kg Roheisen 54 kg Koks und 108 kg Steinkohlen. Auch in Oberschlesien gelang es Fitzner 1865, dieses Verfahren einzuführen.
Die Entfernung des Schwefels geschah zum Teil durch mangan- haltige Zuschläge und eine sehr basische Schlacke. Auſserdem wurde, wie schon früher, die Anwendung des Wasserdampfes im Hochofen empfohlen. Kerpely schlug 1863 vor, das Wasser in die Rast einzu- leiten.
Die Entfernung des Phosphors, für das Bessemerroheisen die allerwichtigste Aufgabe, gelang trotz aller Versuche im Hochofen nicht. Bei der hohen Temperatur, die in den mit heiſsem Wind be- triebenen Kokshochöfen herrschte, reduzierte sich die Phosphorsäure der Erze und ging der Phosphor fast ganz in das Roheisen über. Strohmeyer wies nach, daſs das Roheisen, welches beim Schmelzen der 1,7 Proz. phosphorhaltigen Erze der Ilsederhütte fiel, 3 Proz., die dabei fallenden Schlacken nur 0,1 Proz. Phosphor enthielten. Groſse Hoffnungen setzte man eine Zeit lang auf die reinigende Wirkung des Fluſsspats (Wernecke 1862) und Caron empfahl ihn 1868 als ein Mittel zur Entphosphorung, weil nach seiner Ansicht die phosphorsauren Salze in Fluſsspat löslich seien 2). Doch bewährte sich das Mittel, ganz abgesehen von seiner Kostspieligkeit, nicht. Ebensowenig wirken die Chlorverbindungen, die man gewöhnlich als Kochsalz der Beschickung zusetzte (Weniger, v. Mayrhofer) oder in das Hochofengestell ein-
1) Revue universelle 1864, 8ième année, livr. 6, p. 425.
2) Siehe Comptes rendus 1868, LXVI, p. 746.
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Vorbereitungsarbeiten für den Hochofenbetrieb.
Deutschlands, in Cornwall, Irland u. s. w. sich fanden, wurden gesuchte
Erze für diesen Zweck. In Cumberland und Lancashire blies man die
besten Sorten von Bessemerroheisen mit kaltem Wind.
Eine groſse Bedeutung erlangte das Spiegeleisen, das nament-
lich im Siegerland seit Jahrhunderten dargestellt wurde, nachdem es
allgemein als nachträglicher Zusatz beim Bessemerprozeſs in An-
wendung kam. Auch hierbei spielte das Mangan die wichtigste Rolle,
so daſs der Wert des Spiegeleisens proportional seinem Mangan-
gehalt wuchs. Durch starken Kalkzuschlag gelang es, mit Koks sehr
manganreiches Spiegeleisen zu erzeugen. Über die Art, wie dies ge-
schah, hat der französische Ingenieur S. Jordan 1864 eine gründ-
liche Studie veröffentlicht 1).
Das weiſse Puddlingsroheisen wurde dagegen am vorteilhaftesten bei
einem übersetzten Gange, der sich an der Grenze des Rohganges hielt,
dargestellt. So geschah es namentlich in Südwales. Zu Dowlais
brauchte man hierbei für 100 kg Roheisen 54 kg Koks und 108 kg
Steinkohlen. Auch in Oberschlesien gelang es Fitzner 1865, dieses
Verfahren einzuführen.
Die Entfernung des Schwefels geschah zum Teil durch mangan-
haltige Zuschläge und eine sehr basische Schlacke. Auſserdem wurde,
wie schon früher, die Anwendung des Wasserdampfes im Hochofen
empfohlen. Kerpely schlug 1863 vor, das Wasser in die Rast einzu-
leiten.
Die Entfernung des Phosphors, für das Bessemerroheisen die
allerwichtigste Aufgabe, gelang trotz aller Versuche im Hochofen
nicht. Bei der hohen Temperatur, die in den mit heiſsem Wind be-
triebenen Kokshochöfen herrschte, reduzierte sich die Phosphorsäure
der Erze und ging der Phosphor fast ganz in das Roheisen über.
Strohmeyer wies nach, daſs das Roheisen, welches beim Schmelzen der
1,7 Proz. phosphorhaltigen Erze der Ilsederhütte fiel, 3 Proz., die dabei
fallenden Schlacken nur 0,1 Proz. Phosphor enthielten. Groſse Hoffnungen
setzte man eine Zeit lang auf die reinigende Wirkung des Fluſsspats
(Wernecke 1862) und Caron empfahl ihn 1868 als ein Mittel zur
Entphosphorung, weil nach seiner Ansicht die phosphorsauren Salze
in Fluſsspat löslich seien 2). Doch bewährte sich das Mittel, ganz
abgesehen von seiner Kostspieligkeit, nicht. Ebensowenig wirken die
Chlorverbindungen, die man gewöhnlich als Kochsalz der Beschickung
zusetzte (Weniger, v. Mayrhofer) oder in das Hochofengestell ein-
1) Revue universelle 1864, 8ième année, livr. 6, p. 425.
2) Siehe Comptes rendus 1868, LXVI, p. 746.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 74. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/90>, abgerufen am 23.11.2024.
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