Schere angebracht 1). Auf diesem Princip beruhte auch H. Aikens hydraulische Schere (Amer. Pat. Nr. 545759).
Eine von Mackintosh, Hemphill & Co., in Pittsburg auf dem Blechwalzwerk der Bethlehem-Eisengesellschaft 1897 in Betrieb be- findliche hydraulische Blockschere 2) zerschnitt Brammen von 508 x 1218 mm.
Man giebt bei Blockscheren für quadratischen Querschnitt öfter der horizontalen Bewegung der Messer den Vorzug vor der vertikalen. In nicht seltenen Fällen hat man Schere und Presswerk verbunden 3). Zum Schneiden von Profileisen gab man vielfach den Scherenmessern entsprechende Gestalt, oder man setzte dieselben aus mehreren ver- stellbaren Teilen zusammen.
Kreisscheren kamen besonders bei der Blechfabrikation zum Schneiden von Tafeln von unbegrenzter Länge auf bestimmte Breite zur Anwendung. Das Blech liegt dabei auf einem fahrbaren Tische, der mit verstellbarem Lineal versehen ist und sich den Scheren ent- gegenbewegt. La Verne W. Noyes in Chicago nahm 1889 ein deutsches Patent (D. R. P. Nr. 48788) auf eine Cirkularschere.
Kreissägen dienten bei Krupp in Essen (1891) zum Beschneiden der Panzerplatten. Die mit den Walzwerken verbundenen Kreissägen zum Abschneiden der Enden des Profileisens und zum Zuschneiden auf feste Längen sind meist Heisssägen. Kaltsägen mit verschiebbarem Sägeblatt hat H. Ehrhardt in Düsseldorf zu Anfang der achtziger Jahre konstruiert 4); desgleichen eine Kaltsäge mit doppelter Abfall- schere und Richtmaschine. Er verband 1888 fünf Profile zu einem Gatter. Heisssägen mit verschiebbarem Kreissägeblatt hat z. B. Otto Froriep in Rheydt, Rheinprovinz, gebaut 5).
Als ein weiteres Hülfswerkzeug der Walzindustrie müssen die Richtpressen und Richtmaschinen besonders für Schienen genannt werden. R. M. Daelen erfand 1877 eine Universalrichtpresse für Faconeisen (D. R. P. Nr. 109) 6); ebenso erfand Heinrich Ehrhardt in Düsseldorf Richtmaschinen für verschiedene Profile 7).
Die Fortschritte, welche bei den übrigen Metallbearbeitungs-
1) Daselbst 1892, S. 1005.
2) Iron Age vom 21. Januar 1897; Stahl und Eisen 1897, S. 215.
3) Siehe Stahl und Eisen 1896, S. 406.
4) Siehe J. Weisbach, Ingenieur- und Maschinenmechanik.
5) Siehe A. Ledebur, Lehrbuch der mechanisch-metallurgischen Technologie 1897, S. 529.
6) Siehe Berg- und Hüttenmänn. Ztg. 1878, S. 183, Taf. IV, Fig. 20, 21.
7) Siehe Stahl und Eisen 1883, S. 461.
Hülfsmaschinen für den Walzwerksbetrieb.
Schere angebracht 1). Auf diesem Princip beruhte auch H. Aikens hydraulische Schere (Amer. Pat. Nr. 545759).
Eine von Mackintosh, Hemphill & Co., in Pittsburg auf dem Blechwalzwerk der Bethlehem-Eisengesellschaft 1897 in Betrieb be- findliche hydraulische Blockschere 2) zerschnitt Brammen von 508 × 1218 mm.
Man giebt bei Blockscheren für quadratischen Querschnitt öfter der horizontalen Bewegung der Messer den Vorzug vor der vertikalen. In nicht seltenen Fällen hat man Schere und Preſswerk verbunden 3). Zum Schneiden von Profileisen gab man vielfach den Scherenmessern entsprechende Gestalt, oder man setzte dieselben aus mehreren ver- stellbaren Teilen zusammen.
Kreisscheren kamen besonders bei der Blechfabrikation zum Schneiden von Tafeln von unbegrenzter Länge auf bestimmte Breite zur Anwendung. Das Blech liegt dabei auf einem fahrbaren Tische, der mit verstellbarem Lineal versehen ist und sich den Scheren ent- gegenbewegt. La Verne W. Noyes in Chicago nahm 1889 ein deutsches Patent (D. R. P. Nr. 48788) auf eine Cirkularschere.
Kreissägen dienten bei Krupp in Essen (1891) zum Beschneiden der Panzerplatten. Die mit den Walzwerken verbundenen Kreissägen zum Abschneiden der Enden des Profileisens und zum Zuschneiden auf feste Längen sind meist Heiſssägen. Kaltsägen mit verschiebbarem Sägeblatt hat H. Ehrhardt in Düsseldorf zu Anfang der achtziger Jahre konstruiert 4); desgleichen eine Kaltsäge mit doppelter Abfall- schere und Richtmaschine. Er verband 1888 fünf Profile zu einem Gatter. Heiſssägen mit verschiebbarem Kreissägeblatt hat z. B. Otto Froriep in Rheydt, Rheinprovinz, gebaut 5).
Als ein weiteres Hülfswerkzeug der Walzindustrie müssen die Richtpressen und Richtmaschinen besonders für Schienen genannt werden. R. M. Daelen erfand 1877 eine Universalrichtpresse für Façoneisen (D. R. P. Nr. 109) 6); ebenso erfand Heinrich Ehrhardt in Düsseldorf Richtmaschinen für verschiedene Profile 7).
Die Fortschritte, welche bei den übrigen Metallbearbeitungs-
1) Daselbst 1892, S. 1005.
2) Iron Age vom 21. Januar 1897; Stahl und Eisen 1897, S. 215.
3) Siehe Stahl und Eisen 1896, S. 406.
4) Siehe J. Weisbach, Ingenieur- und Maschinenmechanik.
5) Siehe A. Ledebur, Lehrbuch der mechanisch-metallurgischen Technologie 1897, S. 529.
6) Siehe Berg- und Hüttenmänn. Ztg. 1878, S. 183, Taf. IV, Fig. 20, 21.
7) Siehe Stahl und Eisen 1883, S. 461.
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Hülfsmaschinen für den Walzwerksbetrieb.
Schere angebracht 1). Auf diesem Princip beruhte auch H. Aikens
hydraulische Schere (Amer. Pat. Nr. 545759).
Eine von Mackintosh, Hemphill & Co., in Pittsburg auf dem
Blechwalzwerk der Bethlehem-Eisengesellschaft 1897 in Betrieb be-
findliche hydraulische Blockschere 2) zerschnitt Brammen von 508 ×
1218 mm.
Man giebt bei Blockscheren für quadratischen Querschnitt öfter
der horizontalen Bewegung der Messer den Vorzug vor der vertikalen.
In nicht seltenen Fällen hat man Schere und Preſswerk verbunden 3).
Zum Schneiden von Profileisen gab man vielfach den Scherenmessern
entsprechende Gestalt, oder man setzte dieselben aus mehreren ver-
stellbaren Teilen zusammen.
Kreisscheren kamen besonders bei der Blechfabrikation zum
Schneiden von Tafeln von unbegrenzter Länge auf bestimmte Breite
zur Anwendung. Das Blech liegt dabei auf einem fahrbaren Tische,
der mit verstellbarem Lineal versehen ist und sich den Scheren ent-
gegenbewegt. La Verne W. Noyes in Chicago nahm 1889 ein
deutsches Patent (D. R. P. Nr. 48788) auf eine Cirkularschere.
Kreissägen dienten bei Krupp in Essen (1891) zum Beschneiden
der Panzerplatten. Die mit den Walzwerken verbundenen Kreissägen
zum Abschneiden der Enden des Profileisens und zum Zuschneiden
auf feste Längen sind meist Heiſssägen. Kaltsägen mit verschiebbarem
Sägeblatt hat H. Ehrhardt in Düsseldorf zu Anfang der achtziger
Jahre konstruiert 4); desgleichen eine Kaltsäge mit doppelter Abfall-
schere und Richtmaschine. Er verband 1888 fünf Profile zu einem
Gatter. Heiſssägen mit verschiebbarem Kreissägeblatt hat z. B. Otto
Froriep in Rheydt, Rheinprovinz, gebaut 5).
Als ein weiteres Hülfswerkzeug der Walzindustrie müssen die
Richtpressen und Richtmaschinen besonders für Schienen genannt
werden. R. M. Daelen erfand 1877 eine Universalrichtpresse für
Façoneisen (D. R. P. Nr. 109) 6); ebenso erfand Heinrich Ehrhardt
in Düsseldorf Richtmaschinen für verschiedene Profile 7).
Die Fortschritte, welche bei den übrigen Metallbearbeitungs-
1) Daselbst 1892, S. 1005.
2) Iron Age vom 21. Januar 1897; Stahl und Eisen 1897, S. 215.
3) Siehe Stahl und Eisen 1896, S. 406.
4) Siehe J. Weisbach, Ingenieur- und Maschinenmechanik.
5) Siehe A. Ledebur, Lehrbuch der mechanisch-metallurgischen Technologie
1897, S. 529.
6) Siehe Berg- und Hüttenmänn. Ztg. 1878, S. 183, Taf. IV, Fig. 20, 21.
7) Siehe Stahl und Eisen 1883, S. 461.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 877. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/893>, abgerufen am 06.07.2024.
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