Diese Platte, welche nach der Innenseite des Ofens durch feuer- feste Steine, F, geschützt ist, hat einen Ausschnitt E, in welche die Schlackenform B eingesetzt wird. D ist der ebenfalls mit Wasser gekühlte Schlackenlauf.
Fig. 54 stellt die Einrichtung der Lürmannschen Schlackenform bei einem neu zugestellten Ofen dar. Die Form muss nahe der
[Abbildung]
Fig. 54.
inneren Kante des Gestells und hoch genug liegen, um vor der Be- rührung des geschmolzenen Eisens geschützt zu sein. Die Windformen sollen mindestens 26 cm über der Schlackenöffnung liegen, damit das flüssige Eisen im Ofen durch eine genügend dicke Schlackendecke geschützt ist 1).
Die Windzuführung bei den Hochöfen fand meist noch in der Weise statt, dass die Formen um das Gestell gleichmässig verteilt wurden, wobei aber die Brustseite frei blieb. In Südwales hatte man aber auch bereits eine Tümpelform eingeführt. Diese wurde anfangs nur im Notfalle benutzt, wenn sich Versetzungen auf der Vorderseite des Ofens bildeten. Später liess man diese Tümpelform, die etwas höher lag als die übrigen Windformen, ständig mitblasen. Das hatte aber den Nachteil, dass der Tümpel rascher zerstört wurde, weil sich
1) Vergl. Wedding, a. a. O. II, 698; Eisen und Stahl 1891, S. 553; Berg- u. Hüttenmänn. Ztg. 1867, S. 394 und 1868, S. 4.
Vorbereitungsarbeiten für den Hochofenbetrieb.
Diese Platte, welche nach der Innenseite des Ofens durch feuer- feste Steine, F, geschützt ist, hat einen Ausschnitt E, in welche die Schlackenform B eingesetzt wird. D ist der ebenfalls mit Wasser gekühlte Schlackenlauf.
Fig. 54 stellt die Einrichtung der Lürmannschen Schlackenform bei einem neu zugestellten Ofen dar. Die Form muſs nahe der
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Fig. 54.
inneren Kante des Gestells und hoch genug liegen, um vor der Be- rührung des geschmolzenen Eisens geschützt zu sein. Die Windformen sollen mindestens 26 cm über der Schlackenöffnung liegen, damit das flüssige Eisen im Ofen durch eine genügend dicke Schlackendecke geschützt ist 1).
Die Windzuführung bei den Hochöfen fand meist noch in der Weise statt, daſs die Formen um das Gestell gleichmäſsig verteilt wurden, wobei aber die Brustseite frei blieb. In Südwales hatte man aber auch bereits eine Tümpelform eingeführt. Diese wurde anfangs nur im Notfalle benutzt, wenn sich Versetzungen auf der Vorderseite des Ofens bildeten. Später lieſs man diese Tümpelform, die etwas höher lag als die übrigen Windformen, ständig mitblasen. Das hatte aber den Nachteil, daſs der Tümpel rascher zerstört wurde, weil sich
1) Vergl. Wedding, a. a. O. II, 698; Eisen und Stahl 1891, S. 553; Berg- u. Hüttenmänn. Ztg. 1867, S. 394 und 1868, S. 4.
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Vorbereitungsarbeiten für den Hochofenbetrieb.
Diese Platte, welche nach der Innenseite des Ofens durch feuer-
feste Steine, F, geschützt ist, hat einen Ausschnitt E, in welche die
Schlackenform B eingesetzt wird. D ist der ebenfalls mit Wasser
gekühlte Schlackenlauf.
Fig. 54 stellt die Einrichtung der Lürmannschen Schlackenform
bei einem neu zugestellten Ofen dar. Die Form muſs nahe der
[Abbildung Fig. 54.]
inneren Kante des Gestells und hoch genug liegen, um vor der Be-
rührung des geschmolzenen Eisens geschützt zu sein. Die Windformen
sollen mindestens 26 cm über der Schlackenöffnung liegen, damit
das flüssige Eisen im Ofen durch eine genügend dicke Schlackendecke
geschützt ist 1).
Die Windzuführung bei den Hochöfen fand meist noch in der
Weise statt, daſs die Formen um das Gestell gleichmäſsig verteilt
wurden, wobei aber die Brustseite frei blieb. In Südwales hatte man
aber auch bereits eine Tümpelform eingeführt. Diese wurde anfangs
nur im Notfalle benutzt, wenn sich Versetzungen auf der Vorderseite
des Ofens bildeten. Später lieſs man diese Tümpelform, die etwas
höher lag als die übrigen Windformen, ständig mitblasen. Das hatte
aber den Nachteil, daſs der Tümpel rascher zerstört wurde, weil sich
1) Vergl. Wedding, a. a. O. II, 698; Eisen und Stahl 1891, S. 553; Berg- u.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 64. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/80>, abgerufen am 23.11.2024.
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