wärmung von Einfluss ist, war längst bekannt und wurde von Satt- mann genauer nachgewiesen 1).
Die Veränderungen der Festigkeitseigenschaften des Eisens durch die Bearbeitung sind von grosser praktischer Bedeutung. Sie er- scheinen um so grösser, bei je niedrigerer Temperatur die Bearbeitung erfolgt. Wedding stellte hierüber 1889 Versuche mit Stäben aus weichem Flusseisen, Sattmann 1892 mit gewalzten Blechen an 2). Am deutlichsten zeigen sich dieselben, wie längst bekannt, beim Ziehen von Drähten. Hierfür hat Howard3) 1885 genauere Werte ermittelt. Thurston stellte Versuche über den Einfluss des Walzens bei verschiedenen Temperaturen an; desgleichen Kintzle über den Ein- fluss der Walzrichtung auf die Festigkeit 4). Ebenso entstehen durch das Lochen grosse Änderungen in den Festigkeitseigenschaften der Bleche und Platten, wie durch zahlreiche Versuche von Hill 1883, Tetmayer 1886, Barba 1887, Considere 1887 u. a. nachgewiesen wurde.
Auf den grossen Einfluss, welchen die chemische Zusammen- setzung auf die Festigkeit des schmiedbaren Eisens ausübt, haben wir schon hingewiesen 5). Am meisten kommt hierbei der Kohlen- stoffgehalt in Betracht, mit dessen Zunahme bis 1 Prozent die Festig- keit steigt. Versuche hierüber mit Martinflusseisen von Terrenoire hat A. von Kerpely 1878 veröffentlicht 6).
Bleichsteiner giebt 1892 folgende Festigkeitsziffern für die ver- schiedenen Eisensorten nach ihrer Darstellungsweise und ihrem Kohlenstoffgehalt:
[Tabelle]
1) Siehe Stahl und Eisen 1892, S. 557.
2) Vergl. Ledebur, Handbuch der Eisenindustrie, S. 676.
3) Siehe Revue universelle des mines, ser. 2, t. XVIII, p. 338.
4) Siehe Stahl und Eisen 1892, S. 686.
5) Vergl. auch die Untersuchungen von Webster 1894 im Journal of the Iron and Steel Inst. 45, p. 328, und von Arnold, a. a. O., S. 107 u. 156.
6) A. von Kerpely, Eisen und Stahl auf der Weltausstellung zu Paris im Jahre 1878.
Physik des Eisens seit 1871.
wärmung von Einfluſs ist, war längst bekannt und wurde von Satt- mann genauer nachgewiesen 1).
Die Veränderungen der Festigkeitseigenschaften des Eisens durch die Bearbeitung sind von groſser praktischer Bedeutung. Sie er- scheinen um so gröſser, bei je niedrigerer Temperatur die Bearbeitung erfolgt. Wedding stellte hierüber 1889 Versuche mit Stäben aus weichem Fluſseisen, Sattmann 1892 mit gewalzten Blechen an 2). Am deutlichsten zeigen sich dieselben, wie längst bekannt, beim Ziehen von Drähten. Hierfür hat Howard3) 1885 genauere Werte ermittelt. Thurston stellte Versuche über den Einfluſs des Walzens bei verschiedenen Temperaturen an; desgleichen Kintzlé über den Ein- fluſs der Walzrichtung auf die Festigkeit 4). Ebenso entstehen durch das Lochen groſse Änderungen in den Festigkeitseigenschaften der Bleche und Platten, wie durch zahlreiche Versuche von Hill 1883, Tetmayer 1886, Barba 1887, Considère 1887 u. a. nachgewiesen wurde.
Auf den groſsen Einfluſs, welchen die chemische Zusammen- setzung auf die Festigkeit des schmiedbaren Eisens ausübt, haben wir schon hingewiesen 5). Am meisten kommt hierbei der Kohlen- stoffgehalt in Betracht, mit dessen Zunahme bis 1 Prozent die Festig- keit steigt. Versuche hierüber mit Martinfluſseisen von Terrenoire hat A. von Kerpely 1878 veröffentlicht 6).
Bleichsteiner giebt 1892 folgende Festigkeitsziffern für die ver- schiedenen Eisensorten nach ihrer Darstellungsweise und ihrem Kohlenstoffgehalt:
[Tabelle]
1) Siehe Stahl und Eisen 1892, S. 557.
2) Vergl. Ledebur, Handbuch der Eisenindustrie, S. 676.
3) Siehe Revue universelle des mines, sér. 2, t. XVIII, p. 338.
4) Siehe Stahl und Eisen 1892, S. 686.
5) Vergl. auch die Untersuchungen von Webster 1894 im Journal of the Iron and Steel Inst. 45, p. 328, und von Arnold, a. a. O., S. 107 u. 156.
6) A. von Kerpely, Eisen und Stahl auf der Weltausstellung zu Paris im Jahre 1878.
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Physik des Eisens seit 1871.
wärmung von Einfluſs ist, war längst bekannt und wurde von Satt-
mann genauer nachgewiesen 1).
Die Veränderungen der Festigkeitseigenschaften des Eisens durch
die Bearbeitung sind von groſser praktischer Bedeutung. Sie er-
scheinen um so gröſser, bei je niedrigerer Temperatur die Bearbeitung
erfolgt. Wedding stellte hierüber 1889 Versuche mit Stäben aus
weichem Fluſseisen, Sattmann 1892 mit gewalzten Blechen an 2).
Am deutlichsten zeigen sich dieselben, wie längst bekannt, beim
Ziehen von Drähten. Hierfür hat Howard 3) 1885 genauere Werte
ermittelt. Thurston stellte Versuche über den Einfluſs des Walzens
bei verschiedenen Temperaturen an; desgleichen Kintzlé über den Ein-
fluſs der Walzrichtung auf die Festigkeit 4). Ebenso entstehen durch das
Lochen groſse Änderungen in den Festigkeitseigenschaften der Bleche
und Platten, wie durch zahlreiche Versuche von Hill 1883, Tetmayer
1886, Barba 1887, Considère 1887 u. a. nachgewiesen wurde.
Auf den groſsen Einfluſs, welchen die chemische Zusammen-
setzung auf die Festigkeit des schmiedbaren Eisens ausübt, haben
wir schon hingewiesen 5). Am meisten kommt hierbei der Kohlen-
stoffgehalt in Betracht, mit dessen Zunahme bis 1 Prozent die Festig-
keit steigt. Versuche hierüber mit Martinfluſseisen von Terrenoire
hat A. von Kerpely 1878 veröffentlicht 6).
Bleichsteiner giebt 1892 folgende Festigkeitsziffern für die ver-
schiedenen Eisensorten nach ihrer Darstellungsweise und ihrem
Kohlenstoffgehalt:
1) Siehe Stahl und Eisen 1892, S. 557.
2) Vergl. Ledebur, Handbuch der Eisenindustrie, S. 676.
3) Siehe Revue universelle des mines, sér. 2, t. XVIII, p. 338.
4) Siehe Stahl und Eisen 1892, S. 686.
5) Vergl. auch die Untersuchungen von Webster 1894 im Journal of the
Iron and Steel Inst. 45, p. 328, und von Arnold, a. a. O., S. 107 u. 156.
6) A. von Kerpely, Eisen und Stahl auf der Weltausstellung zu Paris im
Jahre 1878.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 400. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/416>, abgerufen am 22.11.2024.
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