Eine grosse Zahl von Eisenerzanalysen wurden in diesem Jahr- zehnt veröffentlicht. Von Interesse sind besonders diejenigen, welche in Verbindung mit dem Hochofenprozess in der Weise vorgenommen wurden, dass Beschickung, Schlacken und Roheisen desselben Schmelz- prozesses analysiert wurden. Untersuchungen dieser Art veröffentlichte Hahn 1862 1), v. Fellenberg und Köhler2) 1865.
Eine Zusammenstellung von Hochofenschlackenanalysen findet man bei De Vataire, Etudes sur les hauts fourneaux (p. 41).
Die Fortschritte der analytischen Methoden für die Metallurgie des Eisens bewegten sich nach zwei Richtungen, einerseits suchte man nach genaueren, andererseits nach einfacheren Verfahren. Erstere dienten für die theoretischen, letztere für die praktischen Unter- suchungen.
1) Siehe Berg- und Hüttenmänn. Ztg. 1862, S. 6.
2) l. c. 1865, S. 208.
Chemie 1861 bis 1870.
Stahl für Meiſsel 0,75 Prozent Kohlenstoff
„ „ Prägstempel 0,74 „ „
zweimal raffiniertem Gärbstahl 0,70 „ „
Stahl zum Schweiſsen 0,68 „ „
Stahl zu Bohrern für Steinbrüche 0,64 „ „
„ „ Maurerwerkzeugen und Rammen 0,60 „ „
gewöhnl. Stahl zum Stanzen 0.42 „ „
Stahl für Spaten und Hämmer 0,30 bis 0,32 „ „
Bessemerstahl zu Schienen 0,25 bis 0,30 „ „
Homogenmetall (Panzerplatte) 0,23 „ „ (Percy)
wenig gestähltem Eisen aus dem offenen Herd 0,18 „ „
Bessemermetall vor dem Spiegeleisen- zusatz 0,05 „ „
Bessemereisen (rein) Spur.
L. Cailletet untersuchte 1866 auch die Gase, welche im ge- schmolzenen Roheisen absorbiert sind. Es enthielten:
Eine groſse Zahl von Eisenerzanalysen wurden in diesem Jahr- zehnt veröffentlicht. Von Interesse sind besonders diejenigen, welche in Verbindung mit dem Hochofenprozeſs in der Weise vorgenommen wurden, daſs Beschickung, Schlacken und Roheisen desselben Schmelz- prozesses analysiert wurden. Untersuchungen dieser Art veröffentlichte Hahn 1862 1), v. Fellenberg und Köhler2) 1865.
Eine Zusammenstellung von Hochofenschlackenanalysen findet man bei De Vataire, Études sur les hauts fourneaux (p. 41).
Die Fortschritte der analytischen Methoden für die Metallurgie des Eisens bewegten sich nach zwei Richtungen, einerseits suchte man nach genaueren, andererseits nach einfacheren Verfahren. Erstere dienten für die theoretischen, letztere für die praktischen Unter- suchungen.
1) Siehe Berg- und Hüttenmänn. Ztg. 1862, S. 6.
2) l. c. 1865, S. 208.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0035"n="21"/><fwplace="top"type="header">Chemie 1861 bis 1870.</fw><lb/><list><item>Stahl für Meiſsel <spacedim="horizontal"/> 0,75 Prozent Kohlenstoff</item><lb/><item>„„ Prägstempel <spacedim="horizontal"/> 0,74 „„</item><lb/><item>zweimal raffiniertem Gärbstahl <spacedim="horizontal"/> 0,70 „„</item><lb/><item>Stahl zum Schweiſsen <spacedim="horizontal"/> 0,68 „„</item><lb/><item>Stahl zu Bohrern für Steinbrüche <spacedim="horizontal"/> 0,64 „„</item><lb/><item>„„ Maurerwerkzeugen und<lb/>
Rammen <spacedim="horizontal"/> 0,60 „„</item><lb/><item>gewöhnl. Stahl zum Stanzen <spacedim="horizontal"/> 0.42 „„</item><lb/><item>Stahl für Spaten und Hämmer <spacedim="horizontal"/> 0,30 bis 0,32 „„</item><lb/><item>Bessemerstahl zu Schienen <spacedim="horizontal"/> 0,25 bis 0,30 „„</item><lb/><item>Homogenmetall (Panzerplatte) <spacedim="horizontal"/> 0,23 „„ (Percy)</item><lb/><item>wenig gestähltem Eisen aus dem<lb/>
offenen Herd <spacedim="horizontal"/> 0,18 „„</item><lb/><item>Bessemermetall vor dem Spiegeleisen-<lb/>
zusatz <spacedim="horizontal"/> 0,05 „„</item><lb/><item>Bessemereisen (rein) <spacedim="horizontal"/> Spur.</item></list><lb/><p>L. <hirendition="#g">Cailletet</hi> untersuchte 1866 auch die <hirendition="#g">Gase</hi>, welche im ge-<lb/>
schmolzenen Roheisen <hirendition="#g">absorbiert</hi> sind. Es enthielten:</p><lb/><list><item><hirendition="#et">Graues englisches<lb/>
Koksroheisen. Schwachgraues<lb/>
Holzkohlenroheisen.</hi></item><lb/><item>Wasserstoff <spacedim="horizontal"/> 33,70 38,60</item><lb/><item>Kohlenoxyd <spacedim="horizontal"/> 57,90 49,20</item><lb/><item>Stickstoff <spacedim="horizontal"/><hirendition="#u">8,40 12,20</hi></item><lb/><item><hirendition="#et">100,00 100,00</hi></item></list><lb/><p>Eine groſse Zahl von <hirendition="#g">Eisenerzanalysen</hi> wurden in diesem Jahr-<lb/>
zehnt veröffentlicht. Von Interesse sind besonders diejenigen, welche<lb/>
in Verbindung mit dem Hochofenprozeſs in der Weise vorgenommen<lb/>
wurden, daſs Beschickung, Schlacken und Roheisen desselben Schmelz-<lb/>
prozesses analysiert wurden. Untersuchungen dieser Art veröffentlichte<lb/><hirendition="#g">Hahn</hi> 1862 <noteplace="foot"n="1)">Siehe Berg- und Hüttenmänn. Ztg. 1862, S. 6.</note>, v. <hirendition="#g">Fellenberg</hi> und <hirendition="#g">Köhler</hi><noteplace="foot"n="2)">l. c. 1865, S. 208.</note> 1865.</p><lb/><p>Eine Zusammenstellung von Hochofenschlackenanalysen findet<lb/>
man bei <hirendition="#g">De Vataire</hi>, Études sur les hauts fourneaux (p. 41).</p><lb/><p>Die Fortschritte der <hirendition="#g">analytischen Methoden</hi> für die Metallurgie<lb/>
des Eisens bewegten sich nach zwei Richtungen, einerseits suchte man<lb/>
nach genaueren, andererseits nach einfacheren Verfahren. Erstere<lb/>
dienten für die theoretischen, letztere für die praktischen Unter-<lb/>
suchungen.</p><lb/></div></div></body></text></TEI>
[21/0035]
Chemie 1861 bis 1870.
Stahl für Meiſsel 0,75 Prozent Kohlenstoff
„ „ Prägstempel 0,74 „ „
zweimal raffiniertem Gärbstahl 0,70 „ „
Stahl zum Schweiſsen 0,68 „ „
Stahl zu Bohrern für Steinbrüche 0,64 „ „
„ „ Maurerwerkzeugen und
Rammen 0,60 „ „
gewöhnl. Stahl zum Stanzen 0.42 „ „
Stahl für Spaten und Hämmer 0,30 bis 0,32 „ „
Bessemerstahl zu Schienen 0,25 bis 0,30 „ „
Homogenmetall (Panzerplatte) 0,23 „ „ (Percy)
wenig gestähltem Eisen aus dem
offenen Herd 0,18 „ „
Bessemermetall vor dem Spiegeleisen-
zusatz 0,05 „ „
Bessemereisen (rein) Spur.
L. Cailletet untersuchte 1866 auch die Gase, welche im ge-
schmolzenen Roheisen absorbiert sind. Es enthielten:
Graues englisches
Koksroheisen. Schwachgraues
Holzkohlenroheisen.
Wasserstoff 33,70 38,60
Kohlenoxyd 57,90 49,20
Stickstoff 8,40 12,20
100,00 100,00
Eine groſse Zahl von Eisenerzanalysen wurden in diesem Jahr-
zehnt veröffentlicht. Von Interesse sind besonders diejenigen, welche
in Verbindung mit dem Hochofenprozeſs in der Weise vorgenommen
wurden, daſs Beschickung, Schlacken und Roheisen desselben Schmelz-
prozesses analysiert wurden. Untersuchungen dieser Art veröffentlichte
Hahn 1862 1), v. Fellenberg und Köhler 2) 1865.
Eine Zusammenstellung von Hochofenschlackenanalysen findet
man bei De Vataire, Études sur les hauts fourneaux (p. 41).
Die Fortschritte der analytischen Methoden für die Metallurgie
des Eisens bewegten sich nach zwei Richtungen, einerseits suchte man
nach genaueren, andererseits nach einfacheren Verfahren. Erstere
dienten für die theoretischen, letztere für die praktischen Unter-
suchungen.
1) Siehe Berg- und Hüttenmänn. Ztg. 1862, S. 6.
2) l. c. 1865, S. 208.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/35>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.