Steinmantel in f auf 90 bis 150° C. erwärmt hat. Die Verbrennung geschieht durch die aus der schlitzförmigen Öffnung l von oben ein- tretende erwärmte Luft vor der Feuerbrücke. Das Holz wurde in kurzgeschnittenen Scheiten aufgegeben. Eckmann verband zu Lesjöfors seine Gasschweissöfen auch mit Exhaustoren; zugleich bediente er sich eigentümlicher glockenförmiger Winderhitzungs- apparate, die im Ofen angebracht waren (s. Tunner).
Als Brennstoff diente meistens Holzkohle, obgleich der Betrieb mit Holz oder Torf ökonomischer war. Letztere mussten aber erst
[Abbildung]
Fig. 296.
[Abbildung]
Fig. 295.
in Darrkammern, in denen das Brennmaterial in Wagen 30 Stunden lang blieb, gedarrt werden. Dieser Umstand war der Grund, warum man die bequemere Gaserzeugung aus Holzkohlen vorzog.
Über die Gasfeuerung auf den österreichischen Eisenhütten verdanken wir Dr. Karl Zerenner ausführliche Nachrichten. Kein Teil der Monarchie hatte sich die Vorteile der Gasfeuerung mit solcher Ausdauer und in verhältnismässig so kurzer Zeit anzueignen gewusst als wie Kärnten. Besondere Verdienste hatte sich Direktor Schlegel zu Prevali darum erworben. Torf, Braunkohlen und Holz wurden auf den österreichischen Hütten zur Gasfeuerung verwendet.
Das älteste Torfgas-, Puddel- und Walzwerk war zu Buchscheiden. Es war 1842 von Direktor Jos. Schlegel angelegt worden. Der Torf, der aus der Nachbarschaft kam, wurde gedörrt. Zehn Dörr- kammern wurden mit heissem Winde, der durch die Überhitze des Schweissofens erwärmt wurde, betrieben. Die übrigen hatten direkte
Schmiedeeisenbereitung 1851 bis 1860.
Steinmantel in f auf 90 bis 150° C. erwärmt hat. Die Verbrennung geschieht durch die aus der schlitzförmigen Öffnung l von oben ein- tretende erwärmte Luft vor der Feuerbrücke. Das Holz wurde in kurzgeschnittenen Scheiten aufgegeben. Eckmann verband zu Lesjöfors seine Gasschweiſsöfen auch mit Exhaustoren; zugleich bediente er sich eigentümlicher glockenförmiger Winderhitzungs- apparate, die im Ofen angebracht waren (s. Tunner).
Als Brennstoff diente meistens Holzkohle, obgleich der Betrieb mit Holz oder Torf ökonomischer war. Letztere muſsten aber erst
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in Darrkammern, in denen das Brennmaterial in Wagen 30 Stunden lang blieb, gedarrt werden. Dieser Umstand war der Grund, warum man die bequemere Gaserzeugung aus Holzkohlen vorzog.
Über die Gasfeuerung auf den österreichischen Eisenhütten verdanken wir Dr. Karl Zerenner ausführliche Nachrichten. Kein Teil der Monarchie hatte sich die Vorteile der Gasfeuerung mit solcher Ausdauer und in verhältnismäſsig so kurzer Zeit anzueignen gewuſst als wie Kärnten. Besondere Verdienste hatte sich Direktor Schlegel zu Prevali darum erworben. Torf, Braunkohlen und Holz wurden auf den österreichischen Hütten zur Gasfeuerung verwendet.
Das älteste Torfgas-, Puddel- und Walzwerk war zu Buchscheiden. Es war 1842 von Direktor Jos. Schlegel angelegt worden. Der Torf, der aus der Nachbarschaft kam, wurde gedörrt. Zehn Dörr- kammern wurden mit heiſsem Winde, der durch die Überhitze des Schweiſsofens erwärmt wurde, betrieben. Die übrigen hatten direkte
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Schmiedeeisenbereitung 1851 bis 1860.
Steinmantel in f auf 90 bis 150° C. erwärmt hat. Die Verbrennung
geschieht durch die aus der schlitzförmigen Öffnung l von oben ein-
tretende erwärmte Luft vor der Feuerbrücke. Das Holz wurde in
kurzgeschnittenen Scheiten aufgegeben. Eckmann verband zu
Lesjöfors seine Gasschweiſsöfen auch mit Exhaustoren; zugleich
bediente er sich eigentümlicher glockenförmiger Winderhitzungs-
apparate, die im Ofen angebracht waren (s. Tunner).
Als Brennstoff diente meistens Holzkohle, obgleich der Betrieb
mit Holz oder Torf ökonomischer war. Letztere muſsten aber erst
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in Darrkammern, in denen das Brennmaterial in Wagen 30 Stunden
lang blieb, gedarrt werden. Dieser Umstand war der Grund, warum
man die bequemere Gaserzeugung aus Holzkohlen vorzog.
Über die Gasfeuerung auf den österreichischen Eisenhütten
verdanken wir Dr. Karl Zerenner ausführliche Nachrichten. Kein
Teil der Monarchie hatte sich die Vorteile der Gasfeuerung mit
solcher Ausdauer und in verhältnismäſsig so kurzer Zeit anzueignen
gewuſst als wie Kärnten. Besondere Verdienste hatte sich Direktor
Schlegel zu Prevali darum erworben. Torf, Braunkohlen und Holz
wurden auf den österreichischen Hütten zur Gasfeuerung verwendet.
Das älteste Torfgas-, Puddel- und Walzwerk war zu Buchscheiden.
Es war 1842 von Direktor Jos. Schlegel angelegt worden. Der
Torf, der aus der Nachbarschaft kam, wurde gedörrt. Zehn Dörr-
kammern wurden mit heiſsem Winde, der durch die Überhitze des
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 855. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/871>, abgerufen am 23.11.2024.
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