Über die Einrichtung und die guten Erfolge der Treppenroste in dem Franz Mayrschen Puddel- und Walzwerk zu Donawitz bei Leoben be- richtet Tunners Jahrbuch von 1852 (Bd. 2, S. 246). Die erste An- wendung hatten die Treppenroste auf dem Eisenwerke zu Prevali, welches so viele Verbesserungen im Puddel- und Schweissofenbetriebe eingeführt hat, gefunden. Ebenso bewährten sie sich auf dem v. Roth- schildschen Eisenwerke zu Wittkowitz in Mähren; auf dem neuerbauten grossen Hüttenwerke zu Reschitza in Ungarn wurden sämtliche Feue- rungen mit Treppenrosten versehen. Ebenso wurden auf der Königs- hütte und Alvenslebenhütte in Oberschlesien die meisten Puddelöfen mit Treppenrosten für kleine Steinkohlen versehen. Dieselben waren mit einem kurzen Planroste an ihrem Fussende verbunden, wie es oben dar- gestellt ist 1). In Frankreich fanden die Treppenroste 1854/55 Eingang.
Für den Puddel- und Schweissofenbetrieb mit Holz und Torf bewährte sich am besten die Vergasung und die Gasheizung. Hierin war Kärnten anfangs der 50 er Jahre ein mustergültiges Vor- bild. Seine Einrichtungen fanden auf der Londoner Weltausstellung von 1851 die höchste Anerkennung in England und Le Play empfahl den kärntnischen Gasbetrieb als bestes Mittel für den Kampf des Holzbetriebes gegen den Steinkohlenbetrieb.
Zur Gasfeuerung der Puddel- und Schweissöfen konnte man die verschiedensten Brennmaterialien verwenden, doch beschränkte sich die Vergasung damals noch auf Holz, Torf und Braunkohlen.
Die mit Holz und Holzkohle betriebenen Gasflammöfen waren am meisten verbreitet. In Schweden hatte man schon 1850 Gas- schweissöfen, die mit Holz- und Holzkohlengas und erhitztem Wind gefeuert wurden 2). Das Motala-Eisenwerk in Ostgotland hatte 1851 zu London sehr schön gewalztes Eisen ausgestellt, welches in Gas- flammöfen erzeugt war und von einem höheren Standpunkte der Technik als dem der übrigen schwedischen Stabeisenhütten Zeugnis ablegte. In den folgenden Jahren breitete sich der Gasbetrieb immer mehr aus. Auf der Pariser Weltausstellung wurde G. Eckmann in Lesjöfors für seine verbesserten Gasschweissöfen preisgekrönt. Eig. 295 zeigt diese Konstruktion, welche in Schweden grosse Verbreitung fand 3). Rechts befindet sich der Gasgenerator, auf welchem der Fülltrichter, Fig. 296, sitzt. Der Wind strömt durch zwei Reihen von Düsen e und e' in denselben, nachdem er sich zwischen dem eisernen und dem
1) Siehe Wedding, a. a. O., Bd. 3, Fig. 58.
2) Siehe Jern Kontorets Annaler für 1850.
3) Siehe Tunner, Das Eisenhüttenwesen in Schweden.
Schmiedeeisenbereitung 1851 bis 1860.
Über die Einrichtung und die guten Erfolge der Treppenroste in dem Franz Mayrschen Puddel- und Walzwerk zu Donawitz bei Leoben be- richtet Tunners Jahrbuch von 1852 (Bd. 2, S. 246). Die erste An- wendung hatten die Treppenroste auf dem Eisenwerke zu Prevali, welches so viele Verbesserungen im Puddel- und Schweiſsofenbetriebe eingeführt hat, gefunden. Ebenso bewährten sie sich auf dem v. Roth- schildschen Eisenwerke zu Wittkowitz in Mähren; auf dem neuerbauten groſsen Hüttenwerke zu Reschitza in Ungarn wurden sämtliche Feue- rungen mit Treppenrosten versehen. Ebenso wurden auf der Königs- hütte und Alvenslebenhütte in Oberschlesien die meisten Puddelöfen mit Treppenrosten für kleine Steinkohlen versehen. Dieselben waren mit einem kurzen Planroste an ihrem Fuſsende verbunden, wie es oben dar- gestellt ist 1). In Frankreich fanden die Treppenroste 1854/55 Eingang.
Für den Puddel- und Schweiſsofenbetrieb mit Holz und Torf bewährte sich am besten die Vergasung und die Gasheizung. Hierin war Kärnten anfangs der 50 er Jahre ein mustergültiges Vor- bild. Seine Einrichtungen fanden auf der Londoner Weltausstellung von 1851 die höchste Anerkennung in England und Le Play empfahl den kärntnischen Gasbetrieb als bestes Mittel für den Kampf des Holzbetriebes gegen den Steinkohlenbetrieb.
Zur Gasfeuerung der Puddel- und Schweiſsöfen konnte man die verschiedensten Brennmaterialien verwenden, doch beschränkte sich die Vergasung damals noch auf Holz, Torf und Braunkohlen.
Die mit Holz und Holzkohle betriebenen Gasflammöfen waren am meisten verbreitet. In Schweden hatte man schon 1850 Gas- schweiſsöfen, die mit Holz- und Holzkohlengas und erhitztem Wind gefeuert wurden 2). Das Motala-Eisenwerk in Ostgotland hatte 1851 zu London sehr schön gewalztes Eisen ausgestellt, welches in Gas- flammöfen erzeugt war und von einem höheren Standpunkte der Technik als dem der übrigen schwedischen Stabeisenhütten Zeugnis ablegte. In den folgenden Jahren breitete sich der Gasbetrieb immer mehr aus. Auf der Pariser Weltausstellung wurde G. Eckmann in Lesjöfors für seine verbesserten Gasschweiſsöfen preisgekrönt. Eig. 295 zeigt diese Konstruktion, welche in Schweden groſse Verbreitung fand 3). Rechts befindet sich der Gasgenerator, auf welchem der Fülltrichter, Fig. 296, sitzt. Der Wind strömt durch zwei Reihen von Düsen e und e' in denselben, nachdem er sich zwischen dem eisernen und dem
1) Siehe Wedding, a. a. O., Bd. 3, Fig. 58.
2) Siehe Jern Kontorets Annaler für 1850.
3) Siehe Tunner, Das Eisenhüttenwesen in Schweden.
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Über die Einrichtung und die guten Erfolge der Treppenroste in dem
Franz Mayrschen Puddel- und Walzwerk zu Donawitz bei Leoben be-
richtet Tunners Jahrbuch von 1852 (Bd. 2, S. 246). Die erste An-
wendung hatten die Treppenroste auf dem Eisenwerke zu Prevali,
welches so viele Verbesserungen im Puddel- und Schweiſsofenbetriebe
eingeführt hat, gefunden. Ebenso bewährten sie sich auf dem v. Roth-
schildschen Eisenwerke zu Wittkowitz in Mähren; auf dem neuerbauten
groſsen Hüttenwerke zu Reschitza in Ungarn wurden sämtliche Feue-
rungen mit Treppenrosten versehen. Ebenso wurden auf der Königs-
hütte und Alvenslebenhütte in Oberschlesien die meisten Puddelöfen mit
Treppenrosten für kleine Steinkohlen versehen. Dieselben waren mit
einem kurzen Planroste an ihrem Fuſsende verbunden, wie es oben dar-
gestellt ist 1). In Frankreich fanden die Treppenroste 1854/55 Eingang.
Für den Puddel- und Schweiſsofenbetrieb mit Holz und Torf
bewährte sich am besten die Vergasung und die Gasheizung.
Hierin war Kärnten anfangs der 50 er Jahre ein mustergültiges Vor-
bild. Seine Einrichtungen fanden auf der Londoner Weltausstellung
von 1851 die höchste Anerkennung in England und Le Play empfahl
den kärntnischen Gasbetrieb als bestes Mittel für den Kampf des
Holzbetriebes gegen den Steinkohlenbetrieb.
Zur Gasfeuerung der Puddel- und Schweiſsöfen konnte man die
verschiedensten Brennmaterialien verwenden, doch beschränkte sich
die Vergasung damals noch auf Holz, Torf und Braunkohlen.
Die mit Holz und Holzkohle betriebenen Gasflammöfen waren am
meisten verbreitet. In Schweden hatte man schon 1850 Gas-
schweiſsöfen, die mit Holz- und Holzkohlengas und erhitztem Wind
gefeuert wurden 2). Das Motala-Eisenwerk in Ostgotland hatte 1851
zu London sehr schön gewalztes Eisen ausgestellt, welches in Gas-
flammöfen erzeugt war und von einem höheren Standpunkte der
Technik als dem der übrigen schwedischen Stabeisenhütten Zeugnis
ablegte. In den folgenden Jahren breitete sich der Gasbetrieb immer
mehr aus. Auf der Pariser Weltausstellung wurde G. Eckmann in
Lesjöfors für seine verbesserten Gasschweiſsöfen preisgekrönt. Eig. 295
zeigt diese Konstruktion, welche in Schweden groſse Verbreitung fand 3).
Rechts befindet sich der Gasgenerator, auf welchem der Fülltrichter,
Fig. 296, sitzt. Der Wind strömt durch zwei Reihen von Düsen e und
e' in denselben, nachdem er sich zwischen dem eisernen und dem
1) Siehe Wedding, a. a. O., Bd. 3, Fig. 58.
2) Siehe Jern Kontorets Annaler für 1850.
3) Siehe Tunner, Das Eisenhüttenwesen in Schweden.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 854. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/870>, abgerufen am 23.11.2024.
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