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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899.

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Die Hochöfen 1851 bis 1860.
Ofen zu St. Stephan, in dem roher Spateisenstein auf graues Roh-
eisen verschmolzen wurde, 1750°C. betrug. In dem Focus des Wrbna-
ofens schmolz Platin nicht. Tunner bestimmte den Schmelzpunkt
von weissstrahligem Roheisen zu 1600°C., von grauem Roheisen zu
1700°, von hartem Stahl zu 1850° und von Stabeisen zu etwa 2000°C.
Von hohem Interesse waren Tunners Versuche mit einer langen
[Abbildung] Fig. 288.
Eisenstange, die er in verschiedenen Lagen durch die Formen ein-
führte, wodurch es ihm gelang, die Lage und Begrenzung des Tem-
peraturmaximums, des Focus, genauer zu bestimmen. Dieser Focus
lag 10 bis 15 cm vor der Mündung jeder Form und war nur 15 cm
breit, während er nach oben, infolge des Aufwärtsströmens der
Gebläseluft, eine grössere Ausdehnung zeigte. Fig. 288 zeigt die
[Abbildung] Fig. 289.
durch die Form gesteckte Eisenstange, welche in den beiden Brenn-
punkten weissglühend wurde, während sie sich in dem mittleren Teile
von etwa 60 cm Länge kaum rotglühend zeigte.

Fig. 289 zeigt die Bewegung und Ausbreitung des Focus nach
oben, wie sie durch die in verschiedenen Winkeln eingeführte Stange
ermittelt wurde. Tunner stellte beim Ableiten der Gase, welches
er durch ein eingesenktes schmiedeeisernes Rohr bewerkstelligte, die
Spannung der Gase in den verschiedenen Höhen fest; hierbei fand

Die Hochöfen 1851 bis 1860.
Ofen zu St. Stephan, in dem roher Spateisenstein auf graues Roh-
eisen verschmolzen wurde, 1750°C. betrug. In dem Focus des Wrbna-
ofens schmolz Platin nicht. Tunner bestimmte den Schmelzpunkt
von weiſsstrahligem Roheisen zu 1600°C., von grauem Roheisen zu
1700°, von hartem Stahl zu 1850° und von Stabeisen zu etwa 2000°C.
Von hohem Interesse waren Tunners Versuche mit einer langen
[Abbildung] Fig. 288.
Eisenstange, die er in verschiedenen Lagen durch die Formen ein-
führte, wodurch es ihm gelang, die Lage und Begrenzung des Tem-
peraturmaximums, des Focus, genauer zu bestimmen. Dieser Focus
lag 10 bis 15 cm vor der Mündung jeder Form und war nur 15 cm
breit, während er nach oben, infolge des Aufwärtsströmens der
Gebläseluft, eine gröſsere Ausdehnung zeigte. Fig. 288 zeigt die
[Abbildung] Fig. 289.
durch die Form gesteckte Eisenstange, welche in den beiden Brenn-
punkten weiſsglühend wurde, während sie sich in dem mittleren Teile
von etwa 60 cm Länge kaum rotglühend zeigte.

Fig. 289 zeigt die Bewegung und Ausbreitung des Focus nach
oben, wie sie durch die in verschiedenen Winkeln eingeführte Stange
ermittelt wurde. Tunner stellte beim Ableiten der Gase, welches
er durch ein eingesenktes schmiedeeisernes Rohr bewerkstelligte, die
Spannung der Gase in den verschiedenen Höhen fest; hierbei fand

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[840/0856] Die Hochöfen 1851 bis 1860. Ofen zu St. Stephan, in dem roher Spateisenstein auf graues Roh- eisen verschmolzen wurde, 1750°C. betrug. In dem Focus des Wrbna- ofens schmolz Platin nicht. Tunner bestimmte den Schmelzpunkt von weiſsstrahligem Roheisen zu 1600°C., von grauem Roheisen zu 1700°, von hartem Stahl zu 1850° und von Stabeisen zu etwa 2000°C. Von hohem Interesse waren Tunners Versuche mit einer langen [Abbildung Fig. 288.] Eisenstange, die er in verschiedenen Lagen durch die Formen ein- führte, wodurch es ihm gelang, die Lage und Begrenzung des Tem- peraturmaximums, des Focus, genauer zu bestimmen. Dieser Focus lag 10 bis 15 cm vor der Mündung jeder Form und war nur 15 cm breit, während er nach oben, infolge des Aufwärtsströmens der Gebläseluft, eine gröſsere Ausdehnung zeigte. Fig. 288 zeigt die [Abbildung Fig. 289.] durch die Form gesteckte Eisenstange, welche in den beiden Brenn- punkten weiſsglühend wurde, während sie sich in dem mittleren Teile von etwa 60 cm Länge kaum rotglühend zeigte. Fig. 289 zeigt die Bewegung und Ausbreitung des Focus nach oben, wie sie durch die in verschiedenen Winkeln eingeführte Stange ermittelt wurde. Tunner stellte beim Ableiten der Gase, welches er durch ein eingesenktes schmiedeeisernes Rohr bewerkstelligte, die Spannung der Gase in den verschiedenen Höhen fest; hierbei fand

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 840. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/856>, abgerufen am 23.11.2024.