viereckigen Klötzen von etwa 4 Fuss Länge, und zwar bis zu 1/4 bis 1/3 der ganzen Brennstoffmenge, wobei Hochöfen mit weiten Gichten anzuwenden seien. Dass man zu Champigneuilles bei Nancy auch Koks durch grünes Holz mit Vorteil ersetzen konnte, war eine lokale Ausnahme.
Wichtiger noch war die Verwendung des Torfes als Ersatz eines Teiles der Holzkohle beim Hochofenbetriebe. Die Versuche, welche damit zu Malapane, Kreuzburger Hütte und Winklerhütte gemacht worden waren, hatten bei kaum 1/4 lufttrockenem Torf ungünstigen Erfolg 1). Günstiger fielen schon die Versuche auf Tangerhütte mit verkohltem und gedarrtem Torf aus 2). Entschiedenen Erfolg hatte man dagegen zu Pillersee in Tirol und auf dem Fürstl. Dietrichsteinschen Werke zu Ransko in Böhmen. Zu Pillersee 3) verwendete man 10 Kubikfuss Torf für 40 bis 58 Kubikfuss Fichtenkohle, und man konnte bis 40 Proz. Holzkohlen durch Torf ersetzen. Zu Ransko, wo man einen sehr guten Torf hatte, gab man sogar 70 Proz. Torf und 30 Proz. Holz- kohlen auf, und den Kupolofenbetrieb betrieb man nur mit Torf. Der Torf wurde hier mit der Gichtflamme getrocknet. Zu Weyherhammer in Bayern ersetzte man ebenfalls 1/3 der Holzkohlen im Hochofen durch Torf. Die gleichen Versuche wurden bei der Karolinenhütte zu Achthal und zu Hammerau in Bayern gemacht.
Viel häufiger war die Verwendung eines Gemisches von Holz- kohlen mit Koks im Hochofen, besonders in Frankreich und Deutsch- land. In Frankreich wurde von der Gaskompanie in Marseille Ende der 50er Jahre ein Hüttenwerk zu St. Louis erbaut, das mit Gaskoks betrieben wurde.
Der Brennstoffaufwand war zumeist abhängig von der Natur der Erze. Mayrhofer stellte Formeln zur Berechnung desselben auf und berechnete danach Tabellen dafür. Dass aber auch die Zweck- mässigkeit der Betriebsvorrichtungen den Kohlenverbrauch erheblich beeinflusste, dafür lieferten die Hütten in den österreichischen Alpen- ländern, welche ähnliche Erze verarbeiteten, Beispiele. Die Hütten zu Vordernberg hatten 1845 noch 105 Proz. Kohlenverbrauch bei 100 Ctr. Tagesproduktion, 1855 75 Proz. Kohlenverbrauch bei 160 Ctr. Tages- produktion. Den günstigsten Betrieb hatte der Hochofen des Barons
1) Siehe Wachler, Über die Lage des Eisenhüttenbetriebes in Oberschlesien, Preuss. Zeitschr., Bd. II, S. 135.
2)Schäffler, Preuss. Zeitschr., Bd. II, S. 172.
3) Siehe Tunner, Jahrbuch von Leoben 1854, S. 236; Österr. Zeitschr. f. Berg- u. Hüttenw. 1856, Nr. 40 u. 1857, Nr. 19.
Die Hochöfen 1851 bis 1860.
viereckigen Klötzen von etwa 4 Fuſs Länge, und zwar bis zu ¼ bis ⅓ der ganzen Brennstoffmenge, wobei Hochöfen mit weiten Gichten anzuwenden seien. Daſs man zu Champigneuilles bei Nancy auch Koks durch grünes Holz mit Vorteil ersetzen konnte, war eine lokale Ausnahme.
Wichtiger noch war die Verwendung des Torfes als Ersatz eines Teiles der Holzkohle beim Hochofenbetriebe. Die Versuche, welche damit zu Malapane, Kreuzburger Hütte und Winklerhütte gemacht worden waren, hatten bei kaum ¼ lufttrockenem Torf ungünstigen Erfolg 1). Günstiger fielen schon die Versuche auf Tangerhütte mit verkohltem und gedarrtem Torf aus 2). Entschiedenen Erfolg hatte man dagegen zu Pillersee in Tirol und auf dem Fürstl. Dietrichsteinschen Werke zu Ransko in Böhmen. Zu Pillersee 3) verwendete man 10 Kubikfuſs Torf für 40 bis 58 Kubikfuſs Fichtenkohle, und man konnte bis 40 Proz. Holzkohlen durch Torf ersetzen. Zu Ransko, wo man einen sehr guten Torf hatte, gab man sogar 70 Proz. Torf und 30 Proz. Holz- kohlen auf, und den Kupolofenbetrieb betrieb man nur mit Torf. Der Torf wurde hier mit der Gichtflamme getrocknet. Zu Weyherhammer in Bayern ersetzte man ebenfalls ⅓ der Holzkohlen im Hochofen durch Torf. Die gleichen Versuche wurden bei der Karolinenhütte zu Achthal und zu Hammerau in Bayern gemacht.
Viel häufiger war die Verwendung eines Gemisches von Holz- kohlen mit Koks im Hochofen, besonders in Frankreich und Deutsch- land. In Frankreich wurde von der Gaskompanie in Marseille Ende der 50er Jahre ein Hüttenwerk zu St. Louis erbaut, das mit Gaskoks betrieben wurde.
Der Brennstoffaufwand war zumeist abhängig von der Natur der Erze. Mayrhofer stellte Formeln zur Berechnung desselben auf und berechnete danach Tabellen dafür. Daſs aber auch die Zweck- mäſsigkeit der Betriebsvorrichtungen den Kohlenverbrauch erheblich beeinfluſste, dafür lieferten die Hütten in den österreichischen Alpen- ländern, welche ähnliche Erze verarbeiteten, Beispiele. Die Hütten zu Vordernberg hatten 1845 noch 105 Proz. Kohlenverbrauch bei 100 Ctr. Tagesproduktion, 1855 75 Proz. Kohlenverbrauch bei 160 Ctr. Tages- produktion. Den günstigsten Betrieb hatte der Hochofen des Barons
1) Siehe Wachler, Über die Lage des Eisenhüttenbetriebes in Oberschlesien, Preuſs. Zeitschr., Bd. II, S. 135.
2)Schäffler, Preuſs. Zeitschr., Bd. II, S. 172.
3) Siehe Tunner, Jahrbuch von Leoben 1854, S. 236; Österr. Zeitschr. f. Berg- u. Hüttenw. 1856, Nr. 40 u. 1857, Nr. 19.
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Die Hochöfen 1851 bis 1860.
viereckigen Klötzen von etwa 4 Fuſs Länge, und zwar bis zu ¼ bis
⅓ der ganzen Brennstoffmenge, wobei Hochöfen mit weiten Gichten
anzuwenden seien. Daſs man zu Champigneuilles bei Nancy auch
Koks durch grünes Holz mit Vorteil ersetzen konnte, war eine lokale
Ausnahme.
Wichtiger noch war die Verwendung des Torfes als Ersatz eines
Teiles der Holzkohle beim Hochofenbetriebe. Die Versuche, welche damit
zu Malapane, Kreuzburger Hütte und Winklerhütte gemacht worden
waren, hatten bei kaum ¼ lufttrockenem Torf ungünstigen Erfolg 1).
Günstiger fielen schon die Versuche auf Tangerhütte mit verkohltem
und gedarrtem Torf aus 2). Entschiedenen Erfolg hatte man dagegen
zu Pillersee in Tirol und auf dem Fürstl. Dietrichsteinschen Werke
zu Ransko in Böhmen. Zu Pillersee 3) verwendete man 10 Kubikfuſs
Torf für 40 bis 58 Kubikfuſs Fichtenkohle, und man konnte bis 40 Proz.
Holzkohlen durch Torf ersetzen. Zu Ransko, wo man einen sehr
guten Torf hatte, gab man sogar 70 Proz. Torf und 30 Proz. Holz-
kohlen auf, und den Kupolofenbetrieb betrieb man nur mit Torf. Der
Torf wurde hier mit der Gichtflamme getrocknet. Zu Weyherhammer
in Bayern ersetzte man ebenfalls ⅓ der Holzkohlen im Hochofen
durch Torf. Die gleichen Versuche wurden bei der Karolinenhütte
zu Achthal und zu Hammerau in Bayern gemacht.
Viel häufiger war die Verwendung eines Gemisches von Holz-
kohlen mit Koks im Hochofen, besonders in Frankreich und Deutsch-
land. In Frankreich wurde von der Gaskompanie in Marseille Ende
der 50er Jahre ein Hüttenwerk zu St. Louis erbaut, das mit Gaskoks
betrieben wurde.
Der Brennstoffaufwand war zumeist abhängig von der Natur der
Erze. Mayrhofer stellte Formeln zur Berechnung desselben auf
und berechnete danach Tabellen dafür. Daſs aber auch die Zweck-
mäſsigkeit der Betriebsvorrichtungen den Kohlenverbrauch erheblich
beeinfluſste, dafür lieferten die Hütten in den österreichischen Alpen-
ländern, welche ähnliche Erze verarbeiteten, Beispiele. Die Hütten
zu Vordernberg hatten 1845 noch 105 Proz. Kohlenverbrauch bei 100 Ctr.
Tagesproduktion, 1855 75 Proz. Kohlenverbrauch bei 160 Ctr. Tages-
produktion. Den günstigsten Betrieb hatte der Hochofen des Barons
1) Siehe Wachler, Über die Lage des Eisenhüttenbetriebes in Oberschlesien,
Preuſs. Zeitschr., Bd. II, S. 135.
2) Schäffler, Preuſs. Zeitschr., Bd. II, S. 172.
3) Siehe Tunner, Jahrbuch von Leoben 1854, S. 236; Österr. Zeitschr. f.
Berg- u. Hüttenw. 1856, Nr. 40 u. 1857, Nr. 19.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 834. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/850>, abgerufen am 23.11.2024.
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