Eine weit vollkommenere Ausnutzung der Hitze, welche nach einem allgemein anwendbaren Verfahren wieder zur Wärmeerzeugung ver- wendet wurde, bot Siemens' Regenerator, der im wesentlichen nach dem Wortlaut der Patentbeschreibung darin bestand, dass die Hitze der Verbrennungsprodukte denselben dadurch entzogen wird, dass man sie durch Kammern leitet, welche mit feuerfesten Materialien derart ausgesetzt sind, dass sie grosse Wärme aufnehmende Oberflächen dar- bieten; und dass dann diese aufgespeicherte Hitze Strömen von Luft oder Gasen, welche man abwechselnd über die erhitzten Flächen und in umgekehrter Richtung wie die Feuergase streichen lässt, mitgeteilt wird. Die Ströme von Luft oder Gas gelangen dadurch in immer stärker erhitzte Räume, bis sie am Ende mit einer sehr hohen Temperatur in den Verbrennungsraum austreten. Hierdurch kann eine fast unbegrenzte Hitze mit verhältnismässig wenig Brennmaterial erzeugt werden. Von
[Abbildung]
Fig. 273.
den so konstruierten Kammern, den "Regeneratoren", arbeiten immer je zwei zusammen, so dass der eine angeheizt wird, während der andere die angesammelte Wärme an die durchströmende Luft abgiebt und um- gekehrt, indem von Zeit zu Zeit durch geeignete Klappen oder Ventile die Ströme durch die beiden Generatoren umgestellt werden. Fig. 273 aus der Patentbeschreibung von Fr. Siemens von 1856 zeigt diese An- ordnung bei einem Flammofen im Horizontalschnitt. Ausserdem kann ein damit verbundener, nach demselben Princip konstruierter Nebenapparat der Feuerung des Apparates selbst beständig heisse Luft zuführen.
Einen durchschlagenden Erfolg erzielten die Regeneratorfeuerungen seit dem Jahre 1858, nachdem man zur Gasfeuerung übergegangen war.
Dass dieses Princip besonders auch für die Erhitzung der Gebläse- luft für den Hochofen geeignet war, liegt auf der Hand. Wilhelm
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Gebläse und Winderhitzer 1851 bis 1860.
Eine weit vollkommenere Ausnutzung der Hitze, welche nach einem allgemein anwendbaren Verfahren wieder zur Wärmeerzeugung ver- wendet wurde, bot Siemens’ Regenerator, der im wesentlichen nach dem Wortlaut der Patentbeschreibung darin bestand, daſs die Hitze der Verbrennungsprodukte denselben dadurch entzogen wird, daſs man sie durch Kammern leitet, welche mit feuerfesten Materialien derart ausgesetzt sind, daſs sie groſse Wärme aufnehmende Oberflächen dar- bieten; und daſs dann diese aufgespeicherte Hitze Strömen von Luft oder Gasen, welche man abwechselnd über die erhitzten Flächen und in umgekehrter Richtung wie die Feuergase streichen läſst, mitgeteilt wird. Die Ströme von Luft oder Gas gelangen dadurch in immer stärker erhitzte Räume, bis sie am Ende mit einer sehr hohen Temperatur in den Verbrennungsraum austreten. Hierdurch kann eine fast unbegrenzte Hitze mit verhältnismäſsig wenig Brennmaterial erzeugt werden. Von
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Fig. 273.
den so konstruierten Kammern, den „Regeneratoren“, arbeiten immer je zwei zusammen, so daſs der eine angeheizt wird, während der andere die angesammelte Wärme an die durchströmende Luft abgiebt und um- gekehrt, indem von Zeit zu Zeit durch geeignete Klappen oder Ventile die Ströme durch die beiden Generatoren umgestellt werden. Fig. 273 aus der Patentbeschreibung von Fr. Siemens von 1856 zeigt diese An- ordnung bei einem Flammofen im Horizontalschnitt. Auſserdem kann ein damit verbundener, nach demselben Princip konstruierter Nebenapparat der Feuerung des Apparates selbst beständig heiſse Luft zuführen.
Einen durchschlagenden Erfolg erzielten die Regeneratorfeuerungen seit dem Jahre 1858, nachdem man zur Gasfeuerung übergegangen war.
Daſs dieses Princip besonders auch für die Erhitzung der Gebläse- luft für den Hochofen geeignet war, liegt auf der Hand. Wilhelm
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Gebläse und Winderhitzer 1851 bis 1860.
Eine weit vollkommenere Ausnutzung der Hitze, welche nach einem
allgemein anwendbaren Verfahren wieder zur Wärmeerzeugung ver-
wendet wurde, bot Siemens’ Regenerator, der im wesentlichen nach
dem Wortlaut der Patentbeschreibung darin bestand, daſs die Hitze
der Verbrennungsprodukte denselben dadurch entzogen wird, daſs man
sie durch Kammern leitet, welche mit feuerfesten Materialien derart
ausgesetzt sind, daſs sie groſse Wärme aufnehmende Oberflächen dar-
bieten; und daſs dann diese aufgespeicherte Hitze Strömen von Luft
oder Gasen, welche man abwechselnd über die erhitzten Flächen und
in umgekehrter Richtung wie die Feuergase streichen läſst, mitgeteilt
wird. Die Ströme von Luft oder Gas gelangen dadurch in immer stärker
erhitzte Räume, bis sie am Ende mit einer sehr hohen Temperatur in
den Verbrennungsraum austreten. Hierdurch kann eine fast unbegrenzte
Hitze mit verhältnismäſsig wenig Brennmaterial erzeugt werden. Von
[Abbildung Fig. 273.]
den so konstruierten Kammern, den „Regeneratoren“, arbeiten immer je
zwei zusammen, so daſs der eine angeheizt wird, während der andere
die angesammelte Wärme an die durchströmende Luft abgiebt und um-
gekehrt, indem von Zeit zu Zeit durch geeignete Klappen oder Ventile
die Ströme durch die beiden Generatoren umgestellt werden. Fig. 273
aus der Patentbeschreibung von Fr. Siemens von 1856 zeigt diese An-
ordnung bei einem Flammofen im Horizontalschnitt. Auſserdem kann ein
damit verbundener, nach demselben Princip konstruierter Nebenapparat
der Feuerung des Apparates selbst beständig heiſse Luft zuführen.
Einen durchschlagenden Erfolg erzielten die Regeneratorfeuerungen
seit dem Jahre 1858, nachdem man zur Gasfeuerung übergegangen war.
Daſs dieses Princip besonders auch für die Erhitzung der Gebläse-
luft für den Hochofen geeignet war, liegt auf der Hand. Wilhelm
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 819. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/835>, abgerufen am 23.11.2024.
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