haben sich als drei technische Genies erwiesen, welchen die Industrie zahlreiche wichtige Erfindungen verdankt. Werner Siemens war anfänglich preussischer Artillerieoffizier, zeichnete sich aber schon früh als ausgezeichneter Telegraphenkonstrukteur aus und wurde der hervorragendste Begründer der Elektrotechnik.
Karl Wilhelm Siemens ging 1851 nach England, wo er sich niederliess. Er hat die hervorragendsten Verdienste um die Eisen- und Stahlindustrie, wofür er in den englischen Adelstand erhoben wurde. Friedrich Siemens, der seinen Wohnsitz in Dresden auf- schlug, widmete seine Thätigkeit hauptsächlich der Glasindustrie, zeichnete sich aber hervorragend durch Verbesserungen von Heiz- anlagen aus. Die wichtigste derselben war die Erfindung der Regene- ratoren. Zu derselben wurde er geführt durch die erfolgreichen Ver- suche, welche sein Bruder Wilhelm über die Regeneration des Dampfes gemacht hatte. Der Grundgedanke war die Wiederbenutzung der grossen Wärmemenge, welche mit dem von Dampfmaschinen ver- brauchten Dampf entwich. Indem er diesen Dampf von neuem erhitzte und ihm dadurch hohe Spannung verlieh, konnte er ihn der Maschine wieder zuführen und benutzen. Neu war diese Idee nicht. Wilhelm Siemens bezeichnete selbst Rob. Stirling in Dundee, der 1816 ein Patent auf eine Luftmaschine nahm, als den Erfinder des Regenerators; ja schon 1800 wurde dasselbe Princip beim Heissluftwidder angewendet; 1837 hatte James Slater einen Ofen angegeben, bei dem die Ver- brennungsluft durch die Abgase vorgewärmt wurde; einen ähnlichen Gasofen konstruierte R. Laminge 1847. Auf diesem Princip kon- struierte Wilhelm Siemens zuerst 1847 eine Regeneratordampf- maschine und baute dann in den 50er Jahren eine Maschine mit drei Cylindern, wobei der Dampf des einen, nachdem er einen Er- hitzungsapparat, den "Regenerator", passiert hatte, in den anderen trat. Diese Maschine erregte auf der Weltausstellung in Paris 1855 grosses Interesse.
Am 2. Dezember 1856 nahm Friedrich Siemens sein wichtiges Patent auf eine Anwendung desselben Princips für Öfen, in denen grosse Hitze erzeugt werden soll. Ebenso wie mit dem verbrauchten Dampfe einer Dampfmaschine, so entweicht mit den Feuergasen eine grosse Menge Wärme nutzlos. Die Arbeit, die sie meistens leistet, um den Zug der Esse zu erzeugen, steht in keinem Verhältnis zu der Menge der in den Feuergasen noch enthaltenen Wärme. Man hat deshalb schon früher zwischen Ofen und Herd mancherlei Apparate, wie Vorwärmer, Winderhitzungsöfen, Dampfkessel u. s. w. eingeschaltet.
Gebläse und Winderhitzer 1851 bis 1860.
haben sich als drei technische Genies erwiesen, welchen die Industrie zahlreiche wichtige Erfindungen verdankt. Werner Siemens war anfänglich preuſsischer Artillerieoffizier, zeichnete sich aber schon früh als ausgezeichneter Telegraphenkonstrukteur aus und wurde der hervorragendste Begründer der Elektrotechnik.
Karl Wilhelm Siemens ging 1851 nach England, wo er sich niederlieſs. Er hat die hervorragendsten Verdienste um die Eisen- und Stahlindustrie, wofür er in den englischen Adelstand erhoben wurde. Friedrich Siemens, der seinen Wohnsitz in Dresden auf- schlug, widmete seine Thätigkeit hauptsächlich der Glasindustrie, zeichnete sich aber hervorragend durch Verbesserungen von Heiz- anlagen aus. Die wichtigste derselben war die Erfindung der Regene- ratoren. Zu derselben wurde er geführt durch die erfolgreichen Ver- suche, welche sein Bruder Wilhelm über die Regeneration des Dampfes gemacht hatte. Der Grundgedanke war die Wiederbenutzung der groſsen Wärmemenge, welche mit dem von Dampfmaschinen ver- brauchten Dampf entwich. Indem er diesen Dampf von neuem erhitzte und ihm dadurch hohe Spannung verlieh, konnte er ihn der Maschine wieder zuführen und benutzen. Neu war diese Idee nicht. Wilhelm Siemens bezeichnete selbst Rob. Stirling in Dundee, der 1816 ein Patent auf eine Luftmaschine nahm, als den Erfinder des Regenerators; ja schon 1800 wurde dasselbe Princip beim Heiſsluftwidder angewendet; 1837 hatte James Slater einen Ofen angegeben, bei dem die Ver- brennungsluft durch die Abgase vorgewärmt wurde; einen ähnlichen Gasofen konstruierte R. Laminge 1847. Auf diesem Princip kon- struierte Wilhelm Siemens zuerst 1847 eine Regeneratordampf- maschine und baute dann in den 50er Jahren eine Maschine mit drei Cylindern, wobei der Dampf des einen, nachdem er einen Er- hitzungsapparat, den „Regenerator“, passiert hatte, in den anderen trat. Diese Maschine erregte auf der Weltausstellung in Paris 1855 groſses Interesse.
Am 2. Dezember 1856 nahm Friedrich Siemens sein wichtiges Patent auf eine Anwendung desselben Princips für Öfen, in denen groſse Hitze erzeugt werden soll. Ebenso wie mit dem verbrauchten Dampfe einer Dampfmaschine, so entweicht mit den Feuergasen eine groſse Menge Wärme nutzlos. Die Arbeit, die sie meistens leistet, um den Zug der Esse zu erzeugen, steht in keinem Verhältnis zu der Menge der in den Feuergasen noch enthaltenen Wärme. Man hat deshalb schon früher zwischen Ofen und Herd mancherlei Apparate, wie Vorwärmer, Winderhitzungsöfen, Dampfkessel u. s. w. eingeschaltet.
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Gebläse und Winderhitzer 1851 bis 1860.
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zahlreiche wichtige Erfindungen verdankt. Werner Siemens war
anfänglich preuſsischer Artillerieoffizier, zeichnete sich aber schon
früh als ausgezeichneter Telegraphenkonstrukteur aus und wurde der
hervorragendste Begründer der Elektrotechnik.
Karl Wilhelm Siemens ging 1851 nach England, wo er sich
niederlieſs. Er hat die hervorragendsten Verdienste um die Eisen-
und Stahlindustrie, wofür er in den englischen Adelstand erhoben
wurde. Friedrich Siemens, der seinen Wohnsitz in Dresden auf-
schlug, widmete seine Thätigkeit hauptsächlich der Glasindustrie,
zeichnete sich aber hervorragend durch Verbesserungen von Heiz-
anlagen aus. Die wichtigste derselben war die Erfindung der Regene-
ratoren. Zu derselben wurde er geführt durch die erfolgreichen Ver-
suche, welche sein Bruder Wilhelm über die Regeneration des
Dampfes gemacht hatte. Der Grundgedanke war die Wiederbenutzung
der groſsen Wärmemenge, welche mit dem von Dampfmaschinen ver-
brauchten Dampf entwich. Indem er diesen Dampf von neuem erhitzte
und ihm dadurch hohe Spannung verlieh, konnte er ihn der Maschine
wieder zuführen und benutzen. Neu war diese Idee nicht. Wilhelm
Siemens bezeichnete selbst Rob. Stirling in Dundee, der 1816 ein
Patent auf eine Luftmaschine nahm, als den Erfinder des Regenerators;
ja schon 1800 wurde dasselbe Princip beim Heiſsluftwidder angewendet;
1837 hatte James Slater einen Ofen angegeben, bei dem die Ver-
brennungsluft durch die Abgase vorgewärmt wurde; einen ähnlichen
Gasofen konstruierte R. Laminge 1847. Auf diesem Princip kon-
struierte Wilhelm Siemens zuerst 1847 eine Regeneratordampf-
maschine und baute dann in den 50er Jahren eine Maschine mit
drei Cylindern, wobei der Dampf des einen, nachdem er einen Er-
hitzungsapparat, den „Regenerator“, passiert hatte, in den anderen
trat. Diese Maschine erregte auf der Weltausstellung in Paris 1855
groſses Interesse.
Am 2. Dezember 1856 nahm Friedrich Siemens sein wichtiges
Patent auf eine Anwendung desselben Princips für Öfen, in denen
groſse Hitze erzeugt werden soll. Ebenso wie mit dem verbrauchten
Dampfe einer Dampfmaschine, so entweicht mit den Feuergasen eine
groſse Menge Wärme nutzlos. Die Arbeit, die sie meistens leistet,
um den Zug der Esse zu erzeugen, steht in keinem Verhältnis zu
der Menge der in den Feuergasen noch enthaltenen Wärme. Man
hat deshalb schon früher zwischen Ofen und Herd mancherlei Apparate,
wie Vorwärmer, Winderhitzungsöfen, Dampfkessel u. s. w. eingeschaltet.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 818. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/834>, abgerufen am 23.11.2024.
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