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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899.

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Beschickung und Schlacken.

Die stöchiometrische Berechnung der Beschickung beziehungsweise
der Zuschläge zu den Erzen und Brennmaterialien von bekannter
Zusammensetzung war demnach eine einfache Rechenaufgabe. Für
diese Berechnungsweise findet man die ausführlichste Anleitung in
Lindauers Kompendium der Hüttenchemie. Ausserdem hat Bode-
mann
verdienstvolle Aufschlüsse über die Schlackenbildung und
Schlackenzusammensetzung gegeben.

Schon Mitscherlich und Hausmann hatten darauf hingewiesen,
dass gewisse Hüttenschlacken gewissen in der Natur vorkommenden
Mineralien entsprechen. Solche sind Feldspat, Ankerit, Granat,
Humboldilit, Gehlenit, Augit, Wollastonit. Schlackenanalysen lieferten

[Abbildung] Fig. 265.
ausser den Genannten in
jener Zeit besonders Riley,
Price
und Nicholson,
Percy, Roth, Rammels-
berg, Mrazek, Bromeis

und Andere.

Zur Vorbereitung der
Erze für den Schmelz-
prozess, besonders von der
Röstung, ist kurz folgen-
des aus dieser Periode zu
berichten. Wo es die Natur
der Erze gestattete oder
bedingte, wendete man die
Haufenröstung an, wie z. B.
bei dem Kohleneisenstein
(blackband) in Westfalen,
welcher in 37,7 m langen, 9,4 m breiten, 1,3 m hohen Haufen, die
10000 Scheffel fassten und 4 Wochen brannten, verwendet wurde. Im
übrigen wendete man der Schachtröstung besondere Aufmerksamkeit
zu. Man suchte überall kontinuierlichen Betrieb teils in Öfen nach
Rumfordschem Princip, teils in Gasröstöfen einzuführen. In Steiermark
wendete man mit Erfolg Kohlenlösche statt Holzkohle an und erzielte
dadurch bedeutende Ersparnis. Zu Mariazell versah man die Schweiss-
röstöfen mit Treppenrostfeuerung 1). Diese Öfen (Fig. 265) dienten für
schwefelkiesreiche Spateisensteine und waren von Wagner erbaut 2).
Die Gasröstöfen in Schweden wurden verbessert und kamen dort in

1) Siehe Österr. Berg- u. hüttenm. Ztg. 1856, S. 31; 1858, S. 227 bis 253.
2) Rittingers Erfahrungen 1860, S. 38.
Beschickung und Schlacken.

Die stöchiometrische Berechnung der Beschickung beziehungsweise
der Zuschläge zu den Erzen und Brennmaterialien von bekannter
Zusammensetzung war demnach eine einfache Rechenaufgabe. Für
diese Berechnungsweise findet man die ausführlichste Anleitung in
Lindauers Kompendium der Hüttenchemie. Auſserdem hat Bode-
mann
verdienstvolle Aufschlüsse über die Schlackenbildung und
Schlackenzusammensetzung gegeben.

Schon Mitscherlich und Hausmann hatten darauf hingewiesen,
daſs gewisse Hüttenschlacken gewissen in der Natur vorkommenden
Mineralien entsprechen. Solche sind Feldspat, Ankerit, Granat,
Humboldilit, Gehlenit, Augit, Wollastonit. Schlackenanalysen lieferten

[Abbildung] Fig. 265.
auſser den Genannten in
jener Zeit besonders Riley,
Price
und Nicholson,
Percy, Roth, Rammels-
berg, Mrazek, Bromeis

und Andere.

Zur Vorbereitung der
Erze für den Schmelz-
prozeſs, besonders von der
Röstung, ist kurz folgen-
des aus dieser Periode zu
berichten. Wo es die Natur
der Erze gestattete oder
bedingte, wendete man die
Haufenröstung an, wie z. B.
bei dem Kohleneisenstein
(blackband) in Westfalen,
welcher in 37,7 m langen, 9,4 m breiten, 1,3 m hohen Haufen, die
10000 Scheffel faſsten und 4 Wochen brannten, verwendet wurde. Im
übrigen wendete man der Schachtröstung besondere Aufmerksamkeit
zu. Man suchte überall kontinuierlichen Betrieb teils in Öfen nach
Rumfordschem Princip, teils in Gasröstöfen einzuführen. In Steiermark
wendete man mit Erfolg Kohlenlösche statt Holzkohle an und erzielte
dadurch bedeutende Ersparnis. Zu Mariazell versah man die Schweiſs-
röstöfen mit Treppenrostfeuerung 1). Diese Öfen (Fig. 265) dienten für
schwefelkiesreiche Spateisensteine und waren von Wagner erbaut 2).
Die Gasröstöfen in Schweden wurden verbessert und kamen dort in

1) Siehe Österr. Berg- u. hüttenm. Ztg. 1856, S. 31; 1858, S. 227 bis 253.
2) Rittingers Erfahrungen 1860, S. 38.
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[802/0818] Beschickung und Schlacken. Die stöchiometrische Berechnung der Beschickung beziehungsweise der Zuschläge zu den Erzen und Brennmaterialien von bekannter Zusammensetzung war demnach eine einfache Rechenaufgabe. Für diese Berechnungsweise findet man die ausführlichste Anleitung in Lindauers Kompendium der Hüttenchemie. Auſserdem hat Bode- mann verdienstvolle Aufschlüsse über die Schlackenbildung und Schlackenzusammensetzung gegeben. Schon Mitscherlich und Hausmann hatten darauf hingewiesen, daſs gewisse Hüttenschlacken gewissen in der Natur vorkommenden Mineralien entsprechen. Solche sind Feldspat, Ankerit, Granat, Humboldilit, Gehlenit, Augit, Wollastonit. Schlackenanalysen lieferten [Abbildung Fig. 265.] auſser den Genannten in jener Zeit besonders Riley, Price und Nicholson, Percy, Roth, Rammels- berg, Mrazek, Bromeis und Andere. Zur Vorbereitung der Erze für den Schmelz- prozeſs, besonders von der Röstung, ist kurz folgen- des aus dieser Periode zu berichten. Wo es die Natur der Erze gestattete oder bedingte, wendete man die Haufenröstung an, wie z. B. bei dem Kohleneisenstein (blackband) in Westfalen, welcher in 37,7 m langen, 9,4 m breiten, 1,3 m hohen Haufen, die 10000 Scheffel faſsten und 4 Wochen brannten, verwendet wurde. Im übrigen wendete man der Schachtröstung besondere Aufmerksamkeit zu. Man suchte überall kontinuierlichen Betrieb teils in Öfen nach Rumfordschem Princip, teils in Gasröstöfen einzuführen. In Steiermark wendete man mit Erfolg Kohlenlösche statt Holzkohle an und erzielte dadurch bedeutende Ersparnis. Zu Mariazell versah man die Schweiſs- röstöfen mit Treppenrostfeuerung 1). Diese Öfen (Fig. 265) dienten für schwefelkiesreiche Spateisensteine und waren von Wagner erbaut 2). Die Gasröstöfen in Schweden wurden verbessert und kamen dort in 1) Siehe Österr. Berg- u. hüttenm. Ztg. 1856, S. 31; 1858, S. 227 bis 253. 2) Rittingers Erfahrungen 1860, S. 38.

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 802. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/818>, abgerufen am 23.11.2024.