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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899.

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Frankreich 1831 bis 1850.

Nur durch hohe Schutzzölle war die französische Eisenindustrie
zu dieser Höhe gekommen und nur durch diese konnte sie sich er-
halten, da die Produktionskosten doppelt so hoch waren als in Eng-
land. Dem entsprechend war aber auch der Schutzzoll bemessen; er
betrug z. B. bei Eisenbahnschienen ebensoviel wie die Produktions-
kosten, infolgedesen englische Eisenbahnschienen in Paris 1841 45 Frcs.
22 Ctm. pro 100 kg kosteten, nämlich:

Ankauf in England     20 Frcs. 60 Ctm.
Schiffsfracht bis Havre     2 " -- "
Zoll     20 " 62 "
Fracht von Havre nach Paris     2 " 22 "
45 Frcs. 22 Ctm.

während französische Schienen zu 37 Frcs. geliefert werden konnten.
Die Preisdifferenz zwischen dem englischen und französischen Eisen
zahlte hauptsächlich die französische Landwirtschaft an die französische
Eisenindustrie. Der Eisenverbrauch der Landwirtschaft betrug aber
nach einer Aufstellung von de la Rochefoucault 75 Millionen
Kilogramm, welche sich zu dem damaligen Preise von 90 Frcs. für
100 kg Schmiedeeisen auf 67500000 Frcs. berechneten. Da dieses
Eisen zu weniger als dem halben Preise von England bezogen werden
konnte, so betrug das Opfer der Landwirtschaft über 30 Millionen
Franken in einem Jahre 1).

Unter diesem starken Schutze war das Wachstum der französischen
Eisenindustrie ein stetig zunehmendes. Die Roheisenproduktion, die
1819 112500 Tonnen, 1825 198566, 1830 266361 Tonnen betragen
hatte, stieg von 1834 bis 1846 in nachfolgendem Verhältnis:

Roheisenproduktion Stabeisenproduktion
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1835     294800 " 209539 "
1836     308363 " 210580 "
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1844     427175 " 315012 "
1845     438969 " 342261 "
1846     522385 " 360190 "

1) Siehe Scrivenor, History of the Iron Trade, p. 311.
Beck, Geschichte des Eisens. 43
Frankreich 1831 bis 1850.

Nur durch hohe Schutzzölle war die französische Eisenindustrie
zu dieser Höhe gekommen und nur durch diese konnte sie sich er-
halten, da die Produktionskosten doppelt so hoch waren als in Eng-
land. Dem entsprechend war aber auch der Schutzzoll bemessen; er
betrug z. B. bei Eisenbahnschienen ebensoviel wie die Produktions-
kosten, infolgedesen englische Eisenbahnschienen in Paris 1841 45 Frcs.
22 Ctm. pro 100 kg kosteten, nämlich:

Ankauf in England     20 Frcs. 60 Ctm.
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45 Frcs. 22 Ctm.

während französische Schienen zu 37 Frcs. geliefert werden konnten.
Die Preisdifferenz zwischen dem englischen und französischen Eisen
zahlte hauptsächlich die französische Landwirtschaft an die französische
Eisenindustrie. Der Eisenverbrauch der Landwirtschaft betrug aber
nach einer Aufstellung von de la Rochefoucault 75 Millionen
Kilogramm, welche sich zu dem damaligen Preise von 90 Frcs. für
100 kg Schmiedeeisen auf 67500000 Frcs. berechneten. Da dieses
Eisen zu weniger als dem halben Preise von England bezogen werden
konnte, so betrug das Opfer der Landwirtschaft über 30 Millionen
Franken in einem Jahre 1).

Unter diesem starken Schutze war das Wachstum der französischen
Eisenindustrie ein stetig zunehmendes. Die Roheisenproduktion, die
1819 112500 Tonnen, 1825 198566, 1830 266361 Tonnen betragen
hatte, stieg von 1834 bis 1846 in nachfolgendem Verhältnis:

Roheisenproduktion Stabeisenproduktion
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1845     438969 „ 342261 „
1846     522385 „ 360190 „

1) Siehe Scrivenor, History of the Iron Trade, p. 311.
Beck, Geschichte des Eisens. 43
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[673/0689] Frankreich 1831 bis 1850. Nur durch hohe Schutzzölle war die französische Eisenindustrie zu dieser Höhe gekommen und nur durch diese konnte sie sich er- halten, da die Produktionskosten doppelt so hoch waren als in Eng- land. Dem entsprechend war aber auch der Schutzzoll bemessen; er betrug z. B. bei Eisenbahnschienen ebensoviel wie die Produktions- kosten, infolgedesen englische Eisenbahnschienen in Paris 1841 45 Frcs. 22 Ctm. pro 100 kg kosteten, nämlich: Ankauf in England 20 Frcs. 60 Ctm. Schiffsfracht bis Havre 2 „ — „ Zoll 20 „ 62 „ Fracht von Havre nach Paris 2 „ 22 „ 45 Frcs. 22 Ctm. während französische Schienen zu 37 Frcs. geliefert werden konnten. Die Preisdifferenz zwischen dem englischen und französischen Eisen zahlte hauptsächlich die französische Landwirtschaft an die französische Eisenindustrie. Der Eisenverbrauch der Landwirtschaft betrug aber nach einer Aufstellung von de la Rochefoucault 75 Millionen Kilogramm, welche sich zu dem damaligen Preise von 90 Frcs. für 100 kg Schmiedeeisen auf 67500000 Frcs. berechneten. Da dieses Eisen zu weniger als dem halben Preise von England bezogen werden konnte, so betrug das Opfer der Landwirtschaft über 30 Millionen Franken in einem Jahre 1). Unter diesem starken Schutze war das Wachstum der französischen Eisenindustrie ein stetig zunehmendes. Die Roheisenproduktion, die 1819 112500 Tonnen, 1825 198566, 1830 266361 Tonnen betragen hatte, stieg von 1834 bis 1846 in nachfolgendem Verhältnis: Roheisenproduktion Stabeisenproduktion 1834 269063 Tonnen 177194 Tonnen 1835 294800 „ 209539 „ 1836 308363 „ 210580 „ 1837 331678 „ 214613 „ 1838 347778 „ 224196 „ 1839 350172 „ 231761 „ 1840 347773 „ 237379 „ 1841 377142 „ 263747 „ 1842 399456 „ 284824 „ 1843 422622 „ 308445 „ 1844 427175 „ 315012 „ 1845 438969 „ 342261 „ 1846 522385 „ 360190 „ 1) Siehe Scrivenor, History of the Iron Trade, p. 311. Beck, Geschichte des Eisens. 43

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 673. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/689>, abgerufen am 22.11.2024.