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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899.

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Grossbritannien 1831 bis 1850.

Zur Herstellung der 1396400 Tonnen Roheisen im Jahre 1840
wurden nach Jessop 4877000 Tonnen Steinkohlen verbraucht, und
zwar im Verhältnis von 3 Tonnen in Schottland und 3 Tonnen 12 Ctr.
in England und Wales für eine Tonne Roheisen. Ausserdem wurden
2000000 Tonnen Steinkohlen für die Umwandlung des Roheisens in
Stabeisen verwendet. Von 420 Hochöfen in England und Wales lagen
82 und von 70 Hochöfen in Schottland 6 kalt. Grossbritannien litt
damals unter einer wirtschaftlichen Krisis, welche sich in den fol-
genden Jahren noch empfindlicher fühlbar machte und welche erst
nach der reichen Ernte von 1844 wich, wozu auch noch die segens-
reiche Wirkung der freisinnigen Reformen auf dem Gebiete der Handels-
politik half.

Die Eisenpreise sind ein deutliches Zeichen der auf- und ab-
steigenden Bewegung der Eisenindustrie in diesen Jahren. Die Tonne
Schmiedeeisen kostete in England 1834 6 £ 10 sh, 1835 7 £ 10 sh,
1836 11 £, in den folgenden Jahren sank der Preis des Eisens auf die
Hälfte.

Seit den Ermittelungen von Jessop, dem Direktor der Butterley-
Eisenhütte, im Jahre 1840 sind keine umfassende Erhebungen über
den Umfang der englischen Produktion in den 40er Jahren mehr an-
gestellt worden. Aus den genaueren Angaben über die Eisenerzeugung
Schottlands lässt sich ein Rückschluss auf die Verhältnisse in England
machen. Ende 1844 waren in Schottland nur 69 Hochöfen im Betriebe,
während deren Zahl Ende 1845 87 betrug, und hatte die Produktion
in der Zeit um 60000 Tonnen zugenommen. Die Preise schwankten
sehr. Sie betrugen im Januar 1844 40 sh, im April 65 sh und im
September 50 sh für die Tonne. Im Jahre 1845 hoben sich die Preise
von 60 sh auf 100 sh im März und auf 110 sh im Mai. Diese Preis-
steigerung rief rasch neue Anlagen ins Leben. Zu den Ende 1845
im Betriebe befindlichen 87 Hochöfen traten bis zum 30. Juni 1846
10 weitere hinzu, so dass damals 97 im Feuer standen. In den ersten
6 Monaten des Jahres 1847 wurden in Schottland 260000 Tonnen
Roheisen erzeugt, was eine Jahresproduktion von 520000 Tonnen,
also mehr als das Doppelte des Jahres 1840, ergeben würde.

1848 waren von 139 Hochöfen 103 im Betriebe, deren Wochen-
produktion 11540 Tonnen betrug, was einer Jahresproduktion von
600000 Tonnen entsprechen würde. Im Januar 1846 wurde die Tonne
Roheisen mit 80 sh., im Dezember 1848 mit 421/2 sh. bezahlt.

Nach einer Zusammenstellung von Buckley betrug die Produktion
von Grossbritannien 1843 1215350 Tonnen, so dass sie gegen 1840

Groſsbritannien 1831 bis 1850.

Zur Herstellung der 1396400 Tonnen Roheisen im Jahre 1840
wurden nach Jessop 4877000 Tonnen Steinkohlen verbraucht, und
zwar im Verhältnis von 3 Tonnen in Schottland und 3 Tonnen 12 Ctr.
in England und Wales für eine Tonne Roheisen. Auſserdem wurden
2000000 Tonnen Steinkohlen für die Umwandlung des Roheisens in
Stabeisen verwendet. Von 420 Hochöfen in England und Wales lagen
82 und von 70 Hochöfen in Schottland 6 kalt. Groſsbritannien litt
damals unter einer wirtschaftlichen Krisis, welche sich in den fol-
genden Jahren noch empfindlicher fühlbar machte und welche erst
nach der reichen Ernte von 1844 wich, wozu auch noch die segens-
reiche Wirkung der freisinnigen Reformen auf dem Gebiete der Handels-
politik half.

Die Eisenpreise sind ein deutliches Zeichen der auf- und ab-
steigenden Bewegung der Eisenindustrie in diesen Jahren. Die Tonne
Schmiedeeisen kostete in England 1834 6 £ 10 sh, 1835 7 £ 10 sh,
1836 11 £, in den folgenden Jahren sank der Preis des Eisens auf die
Hälfte.

Seit den Ermittelungen von Jessop, dem Direktor der Butterley-
Eisenhütte, im Jahre 1840 sind keine umfassende Erhebungen über
den Umfang der englischen Produktion in den 40er Jahren mehr an-
gestellt worden. Aus den genaueren Angaben über die Eisenerzeugung
Schottlands läſst sich ein Rückschluſs auf die Verhältnisse in England
machen. Ende 1844 waren in Schottland nur 69 Hochöfen im Betriebe,
während deren Zahl Ende 1845 87 betrug, und hatte die Produktion
in der Zeit um 60000 Tonnen zugenommen. Die Preise schwankten
sehr. Sie betrugen im Januar 1844 40 sh, im April 65 sh und im
September 50 sh für die Tonne. Im Jahre 1845 hoben sich die Preise
von 60 sh auf 100 sh im März und auf 110 sh im Mai. Diese Preis-
steigerung rief rasch neue Anlagen ins Leben. Zu den Ende 1845
im Betriebe befindlichen 87 Hochöfen traten bis zum 30. Juni 1846
10 weitere hinzu, so daſs damals 97 im Feuer standen. In den ersten
6 Monaten des Jahres 1847 wurden in Schottland 260000 Tonnen
Roheisen erzeugt, was eine Jahresproduktion von 520000 Tonnen,
also mehr als das Doppelte des Jahres 1840, ergeben würde.

1848 waren von 139 Hochöfen 103 im Betriebe, deren Wochen-
produktion 11540 Tonnen betrug, was einer Jahresproduktion von
600000 Tonnen entsprechen würde. Im Januar 1846 wurde die Tonne
Roheisen mit 80 sh., im Dezember 1848 mit 42½ sh. bezahlt.

Nach einer Zusammenstellung von Buckley betrug die Produktion
von Groſsbritannien 1843 1215350 Tonnen, so daſs sie gegen 1840

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[658/0674] Groſsbritannien 1831 bis 1850. Zur Herstellung der 1396400 Tonnen Roheisen im Jahre 1840 wurden nach Jessop 4877000 Tonnen Steinkohlen verbraucht, und zwar im Verhältnis von 3 Tonnen in Schottland und 3 Tonnen 12 Ctr. in England und Wales für eine Tonne Roheisen. Auſserdem wurden 2000000 Tonnen Steinkohlen für die Umwandlung des Roheisens in Stabeisen verwendet. Von 420 Hochöfen in England und Wales lagen 82 und von 70 Hochöfen in Schottland 6 kalt. Groſsbritannien litt damals unter einer wirtschaftlichen Krisis, welche sich in den fol- genden Jahren noch empfindlicher fühlbar machte und welche erst nach der reichen Ernte von 1844 wich, wozu auch noch die segens- reiche Wirkung der freisinnigen Reformen auf dem Gebiete der Handels- politik half. Die Eisenpreise sind ein deutliches Zeichen der auf- und ab- steigenden Bewegung der Eisenindustrie in diesen Jahren. Die Tonne Schmiedeeisen kostete in England 1834 6 £ 10 sh, 1835 7 £ 10 sh, 1836 11 £, in den folgenden Jahren sank der Preis des Eisens auf die Hälfte. Seit den Ermittelungen von Jessop, dem Direktor der Butterley- Eisenhütte, im Jahre 1840 sind keine umfassende Erhebungen über den Umfang der englischen Produktion in den 40er Jahren mehr an- gestellt worden. Aus den genaueren Angaben über die Eisenerzeugung Schottlands läſst sich ein Rückschluſs auf die Verhältnisse in England machen. Ende 1844 waren in Schottland nur 69 Hochöfen im Betriebe, während deren Zahl Ende 1845 87 betrug, und hatte die Produktion in der Zeit um 60000 Tonnen zugenommen. Die Preise schwankten sehr. Sie betrugen im Januar 1844 40 sh, im April 65 sh und im September 50 sh für die Tonne. Im Jahre 1845 hoben sich die Preise von 60 sh auf 100 sh im März und auf 110 sh im Mai. Diese Preis- steigerung rief rasch neue Anlagen ins Leben. Zu den Ende 1845 im Betriebe befindlichen 87 Hochöfen traten bis zum 30. Juni 1846 10 weitere hinzu, so daſs damals 97 im Feuer standen. In den ersten 6 Monaten des Jahres 1847 wurden in Schottland 260000 Tonnen Roheisen erzeugt, was eine Jahresproduktion von 520000 Tonnen, also mehr als das Doppelte des Jahres 1840, ergeben würde. 1848 waren von 139 Hochöfen 103 im Betriebe, deren Wochen- produktion 11540 Tonnen betrug, was einer Jahresproduktion von 600000 Tonnen entsprechen würde. Im Januar 1846 wurde die Tonne Roheisen mit 80 sh., im Dezember 1848 mit 42½ sh. bezahlt. Nach einer Zusammenstellung von Buckley betrug die Produktion von Groſsbritannien 1843 1215350 Tonnen, so daſs sie gegen 1840

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 658. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/674>, abgerufen am 22.11.2024.