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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899.

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Grossbritannien 1831 bis 1850.
um 181050 Tonnen zurückgegangen war. 1845 stieg sie auf 1330000
Tonnen und betrug 1848 fast 2 Millionen Tonnen 1).

Die Produktion von 1840 verteilte sich auf die Landschaften in
folgender Weise:

Forest of Dean     15500 Tonnen
Süd-Wales     505000 "
Nord-Wales     26500 "
Northumberland     11000 "
Yorkshire     56000 "
Derbyshire     31000 "
Nord-Staffordshire     20500 "
Süd-Staffordshire     407150 "
Shropshire     82750 "
Schottland     241000 "
1396400 Tonnen

In Derbyshire wandte man heissen Wind und rohe Steinkohle in
den Hochöfen an.

In Staffordshire, wo man bis 1840 die Winderhitzung nur auf
einzelnen Werken eingeführt hatte, gingen die Eisenhochöfen 1845
langsam wegen Mangel an Eisenerz.

In Yorkshire und Shropshire blies man noch mit kaltem Wind,
weil man für die Qualität des Eisens fürchtete. Um diese Zeit wurde
eine grosse Zahl neuer Eisenwerke in Durham, Cumberland, Northumber-
land und Schottland errichtet, so dass man in England die Besorgnis
hegte, der Schwerpunkt der Eisenproduktion werde sich nach Nord-
England verlegen. Es entstanden namentlich damals die ersten Hoch-
ofenanlagen in der Nachbarschaft von Middlesborough, so 1845 die
Hochöfen von Tau-haw (Tudhoe-Works) und 1846 die von Bolckow
und Vaughan 48 engl. Meilen im Inland im Kohlenrevier zu Witton-
Park erbauten Hochöfen.

Um diese Zeit wurde in Süd-Wales ein sehr ausgedehntes Lager
von Blackband entdeckt. Nach Mushets Bericht erstreckte es sich von
jenseits Cwm-Avon durch Mastaeg nach dem Taffethal hin. Es bestand
aus zwei Flözen von je 15 Zoll Mächtigkeit; das Erz des unteren hatte
40 Proz. Eisen und wurde roh verschmolzen, das Erz des oberen enthielt
mehr Schiefer und wurde geröstet. 14 Hochöfen bedienten sich bereits
dieses Eisensteines und Mushet prophezeite ihm eine grosse Zukunft.


1) Über die Produktion von 1848 s. Karsten und v. Dechens Archiv 1850,
XXIII, S. 778.
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Groſsbritannien 1831 bis 1850.
um 181050 Tonnen zurückgegangen war. 1845 stieg sie auf 1330000
Tonnen und betrug 1848 fast 2 Millionen Tonnen 1).

Die Produktion von 1840 verteilte sich auf die Landschaften in
folgender Weise:

Forest of Dean     15500 Tonnen
Süd-Wales     505000 „
Nord-Wales     26500 „
Northumberland     11000 „
Yorkshire     56000 „
Derbyshire     31000 „
Nord-Staffordshire     20500 „
Süd-Staffordshire     407150 „
Shropshire     82750 „
Schottland     241000 „
1396400 Tonnen

In Derbyshire wandte man heiſsen Wind und rohe Steinkohle in
den Hochöfen an.

In Staffordshire, wo man bis 1840 die Winderhitzung nur auf
einzelnen Werken eingeführt hatte, gingen die Eisenhochöfen 1845
langsam wegen Mangel an Eisenerz.

In Yorkshire und Shropshire blies man noch mit kaltem Wind,
weil man für die Qualität des Eisens fürchtete. Um diese Zeit wurde
eine groſse Zahl neuer Eisenwerke in Durham, Cumberland, Northumber-
land und Schottland errichtet, so daſs man in England die Besorgnis
hegte, der Schwerpunkt der Eisenproduktion werde sich nach Nord-
England verlegen. Es entstanden namentlich damals die ersten Hoch-
ofenanlagen in der Nachbarschaft von Middlesborough, so 1845 die
Hochöfen von Tau-haw (Tudhoe-Works) und 1846 die von Bolckow
und Vaughan 48 engl. Meilen im Inland im Kohlenrevier zu Witton-
Park erbauten Hochöfen.

Um diese Zeit wurde in Süd-Wales ein sehr ausgedehntes Lager
von Blackband entdeckt. Nach Mushets Bericht erstreckte es sich von
jenseits Cwm-Avon durch Mastaeg nach dem Taffethal hin. Es bestand
aus zwei Flözen von je 15 Zoll Mächtigkeit; das Erz des unteren hatte
40 Proz. Eisen und wurde roh verschmolzen, das Erz des oberen enthielt
mehr Schiefer und wurde geröstet. 14 Hochöfen bedienten sich bereits
dieses Eisensteines und Mushet prophezeite ihm eine groſse Zukunft.


1) Über die Produktion von 1848 s. Karsten und v. Dechens Archiv 1850,
XXIII, S. 778.
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[659/0675] Groſsbritannien 1831 bis 1850. um 181050 Tonnen zurückgegangen war. 1845 stieg sie auf 1330000 Tonnen und betrug 1848 fast 2 Millionen Tonnen 1). Die Produktion von 1840 verteilte sich auf die Landschaften in folgender Weise: Forest of Dean 15500 Tonnen Süd-Wales 505000 „ Nord-Wales 26500 „ Northumberland 11000 „ Yorkshire 56000 „ Derbyshire 31000 „ Nord-Staffordshire 20500 „ Süd-Staffordshire 407150 „ Shropshire 82750 „ Schottland 241000 „ 1396400 Tonnen In Derbyshire wandte man heiſsen Wind und rohe Steinkohle in den Hochöfen an. In Staffordshire, wo man bis 1840 die Winderhitzung nur auf einzelnen Werken eingeführt hatte, gingen die Eisenhochöfen 1845 langsam wegen Mangel an Eisenerz. In Yorkshire und Shropshire blies man noch mit kaltem Wind, weil man für die Qualität des Eisens fürchtete. Um diese Zeit wurde eine groſse Zahl neuer Eisenwerke in Durham, Cumberland, Northumber- land und Schottland errichtet, so daſs man in England die Besorgnis hegte, der Schwerpunkt der Eisenproduktion werde sich nach Nord- England verlegen. Es entstanden namentlich damals die ersten Hoch- ofenanlagen in der Nachbarschaft von Middlesborough, so 1845 die Hochöfen von Tau-haw (Tudhoe-Works) und 1846 die von Bolckow und Vaughan 48 engl. Meilen im Inland im Kohlenrevier zu Witton- Park erbauten Hochöfen. Um diese Zeit wurde in Süd-Wales ein sehr ausgedehntes Lager von Blackband entdeckt. Nach Mushets Bericht erstreckte es sich von jenseits Cwm-Avon durch Mastaeg nach dem Taffethal hin. Es bestand aus zwei Flözen von je 15 Zoll Mächtigkeit; das Erz des unteren hatte 40 Proz. Eisen und wurde roh verschmolzen, das Erz des oberen enthielt mehr Schiefer und wurde geröstet. 14 Hochöfen bedienten sich bereits dieses Eisensteines und Mushet prophezeite ihm eine groſse Zukunft. 1) Über die Produktion von 1848 s. Karsten und v. Dechens Archiv 1850, XXIII, S. 778. 42*

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 659. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/675>, abgerufen am 22.11.2024.