Eine grosse und rasche Verbreitung fanden die englischen Cylinder- gebläse auch in Russland, nachdem Kaiserin Katharina II. 1788 den englischen Ingenieur Gascoigne dorthin berufen hatte und dieser die kaiserliche Eisenhütte und Kanonengiesserei zu Petrosadowsk ganz nach englischem Muster umbaute und einrichtete. Man bediente sich dabei stets einer grösseren Anzahl, meist von vier oder sechs Cylindern, welche abwechselnd bliesen; dadurch sparte man den Regulator, der zu einem einfachen Windsammler zusammenschrumpfte.
[Abbildung]
Fig. 144.
In England dagegen entwickelten sich die Cylindergebläse mehr in der Richtung, dass man mit einem oder zwei grossen Cylindern blies und die Ungleichheiten im Winddruck durch Regulatoren ausglich.
Nachdem man einmal den Windregulator mit belastetem, schwe- bendem Kolben (regulator with the flying piston) erfunden hatte, konnte man Cylindergebläse mit einem einfachwirkenden Blasecylinder bauen. Die Anordnung war der Art, wie sie aus Fig. 145 (a. f. S.) ersichtlich ist, dass in dem unten offenen, oben durch einen Deckel geschlossenen Blasecylinder C C sich ein geliederter Kolben an einer Kolbenstange b b auf und nieder bewegte. Beim Niedergang saugte er die äussere
Wasserräder. Gebläsemaschinen. Hämmer.
Eine groſse und rasche Verbreitung fanden die englischen Cylinder- gebläse auch in Ruſsland, nachdem Kaiserin Katharina II. 1788 den englischen Ingenieur Gascoigne dorthin berufen hatte und dieser die kaiserliche Eisenhütte und Kanonengieſserei zu Petrosadowsk ganz nach englischem Muster umbaute und einrichtete. Man bediente sich dabei stets einer gröſseren Anzahl, meist von vier oder sechs Cylindern, welche abwechselnd bliesen; dadurch sparte man den Regulator, der zu einem einfachen Windsammler zusammenschrumpfte.
[Abbildung]
Fig. 144.
In England dagegen entwickelten sich die Cylindergebläse mehr in der Richtung, daſs man mit einem oder zwei groſsen Cylindern blies und die Ungleichheiten im Winddruck durch Regulatoren ausglich.
Nachdem man einmal den Windregulator mit belastetem, schwe- bendem Kolben (regulator with the flying piston) erfunden hatte, konnte man Cylindergebläse mit einem einfachwirkenden Blasecylinder bauen. Die Anordnung war der Art, wie sie aus Fig. 145 (a. f. S.) ersichtlich ist, daſs in dem unten offenen, oben durch einen Deckel geschlossenen Blasecylinder C C sich ein geliederter Kolben an einer Kolbenstange b b auf und nieder bewegte. Beim Niedergang saugte er die äuſsere
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Wasserräder. Gebläsemaschinen. Hämmer.
Eine groſse und rasche Verbreitung fanden die englischen Cylinder-
gebläse auch in Ruſsland, nachdem Kaiserin Katharina II. 1788 den
englischen Ingenieur Gascoigne dorthin berufen hatte und dieser
die kaiserliche Eisenhütte und Kanonengieſserei zu Petrosadowsk ganz
nach englischem Muster umbaute und einrichtete. Man bediente sich
dabei stets einer gröſseren Anzahl, meist von vier oder sechs Cylindern,
welche abwechselnd bliesen; dadurch sparte man den Regulator, der
zu einem einfachen Windsammler zusammenschrumpfte.
[Abbildung Fig. 144.]
In England dagegen entwickelten sich die Cylindergebläse mehr
in der Richtung, daſs man mit einem oder zwei groſsen Cylindern
blies und die Ungleichheiten im Winddruck durch Regulatoren ausglich.
Nachdem man einmal den Windregulator mit belastetem, schwe-
bendem Kolben (regulator with the flying piston) erfunden hatte, konnte
man Cylindergebläse mit einem einfachwirkenden Blasecylinder bauen.
Die Anordnung war der Art, wie sie aus Fig. 145 (a. f. S.) ersichtlich
ist, daſs in dem unten offenen, oben durch einen Deckel geschlossenen
Blasecylinder C C sich ein geliederter Kolben an einer Kolbenstange
b b auf und nieder bewegte. Beim Niedergang saugte er die äuſsere
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897, S. 565. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen03_1897/579>, abgerufen am 23.11.2024.
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