Luft in Haufen liegen, wobei sie künstlich bewässert wurden. In der Regel schmolz man Spiegel- und luckigen Floss. Ersterer, der in sehr schönen, grossen Flächen spaltete, fiel in der Regel, nur gegen Ende der Kampagne machte man luckigen Floss, der viel geringer geachtet wurde. Graues Eisen, aus welchem man Gusswaren her- stellte, fiel nur zu Anfang der Hüttenreise.
Das Roheisen wurde nach der bergamaskischen Frischmethode verfrischt, doch hatte fast jedes Thal sein eigenes, etwas abweichendes Verfahren.
Das Stabeisen, welches dabei erzeugt wurde, war sehr gut und etwas stahlartig. Es ging besonders nach Brescia, wo es von den Waffenschmieden verarbeitet wurde. Berühmt in ganz Italien waren die Radreife von Sovere in Val Camonico und der Draht von Lecco.
In Piemont und Savoyen war alter Eisenhüttenbetrieb, der mit dem von Süd-Frankreich und Korsika grosse Ähnlichkeit hatte. Wir haben die Korsikanschmiede schon im ersten Bande ausführlich be- schrieben. In Piemont wurde in den Thälern von Sesia und Aosta auf Spateisenstein, zu Cogni und Traversella auf Magneteisenstein ge- baut, der in zahlreichen Rennherden verschmolzen wurde.
Die Eisenproduktion Italiens deckte ebensowenig im Mittelalter wie im Altertume den eigenen Bedarf. Man importierte Eisen von Spanien, besonders aber von den eisenreichen österreichischen Alpen- ländern. Dagegen exportierten die gewerbreichen italienischen Städte feinere Schmiedewaren, insbesondere Waffen. Mailand hat seinen Weltruhm als Waffenbezugsplatz sich schon während der Kreuzzüge erworben, und im späteren Mittelalter blühte die Waffen- schmiedekunst, namentlich die Plattnerkunst daselbst. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts wurde es von Augsburg und Innsbruck zum Teil überflügelt, immerhin blieb seine Waffenausfuhr, z. B. nach England, auch im 16. Jahrhundert bedeutend.
Botero rühmt die Waffenschmiede von Seravalle, zwischen Genua und Alessandria, welches im 16. Jahrhundert sich sehr ausgedehnt habe. Zu der Güte der Waffen trage das Wasser der Messola wesent- lich bei. Die Piemontesen zeigten wenig Kunst und Anmut in Waffen. Das einst so berühmte Aquileja sei durch Venedig verarmt.
Das hochentwickelte Kunstgewerbe in Italien übte den grössten Einfluss auf die Schmiedekunst. Wir haben bereits erwähnt, dass die grössten Künstler Italiens es nicht verschmähten, Entwürfe für die Kunst- und Waffenschmiede zu machen, dass Benvenuto Cellini einige seiner grössten Kunstwerke aus Stahl gefertigt hat, dass die
Italien, Spanien und Frankreich.
Luft in Haufen liegen, wobei sie künstlich bewässert wurden. In der Regel schmolz man Spiegel- und luckigen Floſs. Ersterer, der in sehr schönen, groſsen Flächen spaltete, fiel in der Regel, nur gegen Ende der Kampagne machte man luckigen Floſs, der viel geringer geachtet wurde. Graues Eisen, aus welchem man Guſswaren her- stellte, fiel nur zu Anfang der Hüttenreise.
Das Roheisen wurde nach der bergamaskischen Frischmethode verfrischt, doch hatte fast jedes Thal sein eigenes, etwas abweichendes Verfahren.
Das Stabeisen, welches dabei erzeugt wurde, war sehr gut und etwas stahlartig. Es ging besonders nach Brescia, wo es von den Waffenschmieden verarbeitet wurde. Berühmt in ganz Italien waren die Radreife von Sovere in Val Camonico und der Draht von Lecco.
In Piemont und Savoyen war alter Eisenhüttenbetrieb, der mit dem von Süd-Frankreich und Korsika groſse Ähnlichkeit hatte. Wir haben die Korsikanschmiede schon im ersten Bande ausführlich be- schrieben. In Piemont wurde in den Thälern von Sesia und Aosta auf Spateisenstein, zu Cogni und Traversella auf Magneteisenstein ge- baut, der in zahlreichen Rennherden verschmolzen wurde.
Die Eisenproduktion Italiens deckte ebensowenig im Mittelalter wie im Altertume den eigenen Bedarf. Man importierte Eisen von Spanien, besonders aber von den eisenreichen österreichischen Alpen- ländern. Dagegen exportierten die gewerbreichen italienischen Städte feinere Schmiedewaren, insbesondere Waffen. Mailand hat seinen Weltruhm als Waffenbezugsplatz sich schon während der Kreuzzüge erworben, und im späteren Mittelalter blühte die Waffen- schmiedekunst, namentlich die Plattnerkunst daselbst. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts wurde es von Augsburg und Innsbruck zum Teil überflügelt, immerhin blieb seine Waffenausfuhr, z. B. nach England, auch im 16. Jahrhundert bedeutend.
Botero rühmt die Waffenschmiede von Seravalle, zwischen Genua und Alessandria, welches im 16. Jahrhundert sich sehr ausgedehnt habe. Zu der Güte der Waffen trage das Wasser der Messola wesent- lich bei. Die Piemontesen zeigten wenig Kunst und Anmut in Waffen. Das einst so berühmte Aquileja sei durch Venedig verarmt.
Das hochentwickelte Kunstgewerbe in Italien übte den gröſsten Einfluſs auf die Schmiedekunst. Wir haben bereits erwähnt, daſs die gröſsten Künstler Italiens es nicht verschmähten, Entwürfe für die Kunst- und Waffenschmiede zu machen, daſs Benvenuto Cellini einige seiner gröſsten Kunstwerke aus Stahl gefertigt hat, daſs die
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Italien, Spanien und Frankreich.
Luft in Haufen liegen, wobei sie künstlich bewässert wurden. In der
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sehr schönen, groſsen Flächen spaltete, fiel in der Regel, nur gegen
Ende der Kampagne machte man luckigen Floſs, der viel geringer
geachtet wurde. Graues Eisen, aus welchem man Guſswaren her-
stellte, fiel nur zu Anfang der Hüttenreise.
Das Roheisen wurde nach der bergamaskischen Frischmethode
verfrischt, doch hatte fast jedes Thal sein eigenes, etwas abweichendes
Verfahren.
Das Stabeisen, welches dabei erzeugt wurde, war sehr gut und
etwas stahlartig. Es ging besonders nach Brescia, wo es von den
Waffenschmieden verarbeitet wurde. Berühmt in ganz Italien waren
die Radreife von Sovere in Val Camonico und der Draht von Lecco.
In Piemont und Savoyen war alter Eisenhüttenbetrieb, der mit
dem von Süd-Frankreich und Korsika groſse Ähnlichkeit hatte. Wir
haben die Korsikanschmiede schon im ersten Bande ausführlich be-
schrieben. In Piemont wurde in den Thälern von Sesia und Aosta
auf Spateisenstein, zu Cogni und Traversella auf Magneteisenstein ge-
baut, der in zahlreichen Rennherden verschmolzen wurde.
Die Eisenproduktion Italiens deckte ebensowenig im Mittelalter
wie im Altertume den eigenen Bedarf. Man importierte Eisen von
Spanien, besonders aber von den eisenreichen österreichischen Alpen-
ländern. Dagegen exportierten die gewerbreichen italienischen
Städte feinere Schmiedewaren, insbesondere Waffen. Mailand hat
seinen Weltruhm als Waffenbezugsplatz sich schon während der
Kreuzzüge erworben, und im späteren Mittelalter blühte die Waffen-
schmiedekunst, namentlich die Plattnerkunst daselbst. Gegen Ende
des 15. Jahrhunderts wurde es von Augsburg und Innsbruck zum Teil
überflügelt, immerhin blieb seine Waffenausfuhr, z. B. nach England,
auch im 16. Jahrhundert bedeutend.
Botero rühmt die Waffenschmiede von Seravalle, zwischen Genua
und Alessandria, welches im 16. Jahrhundert sich sehr ausgedehnt
habe. Zu der Güte der Waffen trage das Wasser der Messola wesent-
lich bei. Die Piemontesen zeigten wenig Kunst und Anmut in Waffen.
Das einst so berühmte Aquileja sei durch Venedig verarmt.
Das hochentwickelte Kunstgewerbe in Italien übte den gröſsten
Einfluſs auf die Schmiedekunst. Wir haben bereits erwähnt, daſs die
gröſsten Künstler Italiens es nicht verschmähten, Entwürfe für die
Kunst- und Waffenschmiede zu machen, daſs Benvenuto Cellini
einige seiner gröſsten Kunstwerke aus Stahl gefertigt hat, daſs die
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895, S. 860. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen02_1895/880>, abgerufen am 23.11.2024.
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