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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895.

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Hessen im 17. Jahrhundert.
Regiment so in dem March vf der Hütten Fischbach zu Saluaguardi
gelegen, 2 fl. 12 alb. verehrt werden".

Mehr als das interessirt den Techniker, dass im Jahr 1635, als
der Hochofen kalt lag, ausnahmsweise aus einem Schmiedeherd ge-
gossen wurde, wie nachfolgender Eintrag zeigt.

"Ausgabe Roheisen: 7 Ctr. Johanness Zeppern, so er von einer
göse auss seinem Feuer zu 3 härtt zacken gegossen." Zepfer war
der eine Hammerschmied zu Fischbach.

Die 1643 angeschafften neuen Hüttenbälge blieben im Hainerhaus
zu Kassel bis incl. 1646 in Verwahrung liegen.

1650 fasst man neuen Mut, bessert alles aus, denkt sogar an
neue Ofenmodelle, und giesst auch einiges. Doch stockt bald alles
wieder, das Personal ist offenbar schlechter, so dass 1655 der
Schmelzer Wilhelm Figge aus Usseln kein gares Eisen fertig
bringt:

"Bei diesem geplöse so 5 Tage ohne das Trocknen vnd Stellen
im werck gewesen, hat sich's so wunderbahrlich im gestelle bezeiget,
das man auch kein pfund Eysen so etwas genutzet ausm Heerdt
bringen können. Denn angesehen man doch das Eisen gnung ge-
sehen, wan aber man solches wollen laufen lassen, ist es wieder wegk
vndt lauter Dreck gewesen, dahero man doch dem Hüttenmeistern
sampt den Knechten, welche vber die maasen saure Arbeit dabey
gehabt, nachfolgender Lohn geben ....."

Erst der im folgenden Jahre berufene neue Hüttenmeister bringt,
nach einem abermals unglücklichen ersten Versuch, den Betrieb in
Ordnung, und das Werk hebt sich wieder, um im Jahre 1676 fast
wieder auf den höchsten nachweisbaren Stand zu kommen, von
welchem es aber dann wieder etwas herabsinkt. Der Absatz der
Öfen und auch des Stabeisens muss jedoch durch die Konkurrenz der
landesherrlichen Hütten sehr erschwert worden sein, denn 1695 hatte
sich ein für damalige Zeit grosser Vorrat von Roheisen von 2954 Kar.
10 Ctr. (1 Kar. = 12 Ctr.) gesammelt.

Im folgenden Jahre gelang es, 2000 davon an den Grafen von
Waldeck abzusetzen, so dass eine unerhörte Einnahme von 27323 Gul-
den erzielt wurde.

Landgraf Moritz war eifrig für die Hebung des hessischen Berg-
baues bemüht. 1616 erliess er eine besondere Bergfreiheit. Um diese
Zeit gründete er die neue Schmelzhütte in Rommershausen und ver-
legte 1617 die alte Hütte von Vaake nach Knickhagen. Diese ver-
hüttete die Eisensteine des Bergwerks zu Hohenkirchen und wurden

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Hessen im 17. Jahrhundert.
Regiment so in dem March vf der Hütten Fischbach zu Saluaguardi
gelegen, 2 fl. 12 alb. verehrt werden“.

Mehr als das interessirt den Techniker, daſs im Jahr 1635, als
der Hochofen kalt lag, ausnahmsweise aus einem Schmiedeherd ge-
gossen wurde, wie nachfolgender Eintrag zeigt.

„Ausgabe Roheisen: 7 Ctr. Johanneſs Zeppern, so er von einer
göse auſs seinem Feuer zu 3 härtt zacken gegossen.“ Zepfer war
der eine Hammerschmied zu Fischbach.

Die 1643 angeschafften neuen Hüttenbälge blieben im Hainerhaus
zu Kassel bis incl. 1646 in Verwahrung liegen.

1650 faſst man neuen Mut, bessert alles aus, denkt sogar an
neue Ofenmodelle, und gieſst auch einiges. Doch stockt bald alles
wieder, das Personal ist offenbar schlechter, so daſs 1655 der
Schmelzer Wilhelm Figge aus Usseln kein gares Eisen fertig
bringt:

„Bei diesem geplöse so 5 Tage ohne das Trocknen vnd Stellen
im werck gewesen, hat sich’s so wunderbahrlich im gestelle bezeiget,
das man auch kein pfund Eysen so etwas genutzet ausm Heerdt
bringen können. Denn angesehen man doch das Eisen gnung ge-
sehen, wan aber man solches wollen laufen lassen, ist es wieder wegk
vndt lauter Dreck gewesen, dahero man doch dem Hüttenmeistern
sampt den Knechten, welche vber die maasen saure Arbeit dabey
gehabt, nachfolgender Lohn geben .....“

Erst der im folgenden Jahre berufene neue Hüttenmeister bringt,
nach einem abermals unglücklichen ersten Versuch, den Betrieb in
Ordnung, und das Werk hebt sich wieder, um im Jahre 1676 fast
wieder auf den höchsten nachweisbaren Stand zu kommen, von
welchem es aber dann wieder etwas herabsinkt. Der Absatz der
Öfen und auch des Stabeisens muſs jedoch durch die Konkurrenz der
landesherrlichen Hütten sehr erschwert worden sein, denn 1695 hatte
sich ein für damalige Zeit groſser Vorrat von Roheisen von 2954 Kar.
10 Ctr. (1 Kar. = 12 Ctr.) gesammelt.

Im folgenden Jahre gelang es, 2000 davon an den Grafen von
Waldeck abzusetzen, so daſs eine unerhörte Einnahme von 27323 Gul-
den erzielt wurde.

Landgraf Moritz war eifrig für die Hebung des hessischen Berg-
baues bemüht. 1616 erlieſs er eine besondere Bergfreiheit. Um diese
Zeit gründete er die neue Schmelzhütte in Rommershausen und ver-
legte 1617 die alte Hütte von Vaake nach Knickhagen. Diese ver-
hüttete die Eisensteine des Bergwerks zu Hohenkirchen und wurden

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[1075/1097] Hessen im 17. Jahrhundert. Regiment so in dem March vf der Hütten Fischbach zu Saluaguardi gelegen, 2 fl. 12 alb. verehrt werden“. Mehr als das interessirt den Techniker, daſs im Jahr 1635, als der Hochofen kalt lag, ausnahmsweise aus einem Schmiedeherd ge- gossen wurde, wie nachfolgender Eintrag zeigt. „Ausgabe Roheisen: 7 Ctr. Johanneſs Zeppern, so er von einer göse auſs seinem Feuer zu 3 härtt zacken gegossen.“ Zepfer war der eine Hammerschmied zu Fischbach. Die 1643 angeschafften neuen Hüttenbälge blieben im Hainerhaus zu Kassel bis incl. 1646 in Verwahrung liegen. 1650 faſst man neuen Mut, bessert alles aus, denkt sogar an neue Ofenmodelle, und gieſst auch einiges. Doch stockt bald alles wieder, das Personal ist offenbar schlechter, so daſs 1655 der Schmelzer Wilhelm Figge aus Usseln kein gares Eisen fertig bringt: „Bei diesem geplöse so 5 Tage ohne das Trocknen vnd Stellen im werck gewesen, hat sich’s so wunderbahrlich im gestelle bezeiget, das man auch kein pfund Eysen so etwas genutzet ausm Heerdt bringen können. Denn angesehen man doch das Eisen gnung ge- sehen, wan aber man solches wollen laufen lassen, ist es wieder wegk vndt lauter Dreck gewesen, dahero man doch dem Hüttenmeistern sampt den Knechten, welche vber die maasen saure Arbeit dabey gehabt, nachfolgender Lohn geben .....“ Erst der im folgenden Jahre berufene neue Hüttenmeister bringt, nach einem abermals unglücklichen ersten Versuch, den Betrieb in Ordnung, und das Werk hebt sich wieder, um im Jahre 1676 fast wieder auf den höchsten nachweisbaren Stand zu kommen, von welchem es aber dann wieder etwas herabsinkt. Der Absatz der Öfen und auch des Stabeisens muſs jedoch durch die Konkurrenz der landesherrlichen Hütten sehr erschwert worden sein, denn 1695 hatte sich ein für damalige Zeit groſser Vorrat von Roheisen von 2954 Kar. 10 Ctr. (1 Kar. = 12 Ctr.) gesammelt. Im folgenden Jahre gelang es, 2000 davon an den Grafen von Waldeck abzusetzen, so daſs eine unerhörte Einnahme von 27323 Gul- den erzielt wurde. Landgraf Moritz war eifrig für die Hebung des hessischen Berg- baues bemüht. 1616 erlieſs er eine besondere Bergfreiheit. Um diese Zeit gründete er die neue Schmelzhütte in Rommershausen und ver- legte 1617 die alte Hütte von Vaake nach Knickhagen. Diese ver- hüttete die Eisensteine des Bergwerks zu Hohenkirchen und wurden 68*

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895, S. 1075. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen02_1895/1097>, abgerufen am 22.11.2024.