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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 1: Von der ältesten Zeit bis um das Jahr 1500 n. Chr. Braunschweig, 1884.

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Die Semiten.
dieser Sitte, die auch den Ägyptern nicht fremd war, noch öfter be-
gegnen. Zur Zeit der assyrischen Herrschaft finden wir das Eisen bereits
im allgemeinen Gebrauch. Es kommt reichlich in den assyrischen Bergen
vor. Layard fand es in Mengen 3 bis 4 Tagereisen von Mosul im
Tiyarigebirge. Im benachbarten Churdistan gewinnen die kriegerischen
Einwohner bis heute noch ihr Eisen selbst. Sein Name war parzil
@ auch @. Häufig kommt es in den Inschriften
vor. "Das Schwert (ku) von Eisen" (@)
wird oft erwähnt. So heisst es in einer alten Inschrift: Als Ursu, König
von Urarda hörte, dass das Bild von Magdia sein Gott, weggeführt
war: "Mit einem Schwert von Eisen zerstörte er sein Leben 1)".

[Abbildung] Fig. 28.

In einer, im britischen Museum aufbewahrten Inschrift heisst es:
"Ich tötete einen andern Löwen mit einem Schwert von Eisen 2)".

Die Schwertformen waren bereits sehr mannigfaltige, wie sich aus
den assyrischen Skulpturen ergiebt und die Formvollendung von Klinge,
Griff und Scheide ist geradezu überraschend. Die typische Gestaltung,
die wir bei den Ägyptern eigentlich noch vermissen, tritt uns hier klar
entwickelt in bestimmten Eigenarten entgegen. Die Könige tragen das

1) Siehe Oppert, Khorsabad 9, 77.
2) Journ. of the Asiatic Soc. Vol. III, p. 46.
Beck, Geschichte des Eisens. 9

Die Semiten.
dieser Sitte, die auch den Ägyptern nicht fremd war, noch öfter be-
gegnen. Zur Zeit der assyrischen Herrschaft finden wir das Eisen bereits
im allgemeinen Gebrauch. Es kommt reichlich in den assyrischen Bergen
vor. Layard fand es in Mengen 3 bis 4 Tagereisen von Mosul im
Tiyarigebirge. Im benachbarten Churdistan gewinnen die kriegerischen
Einwohner bis heute noch ihr Eisen selbst. Sein Name war parzil
 auch . Häufig kommt es in den Inschriften
vor. „Das Schwert (ku) von Eisen“ ()
wird oft erwähnt. So heiſst es in einer alten Inschrift: Als Ursu, König
von Urarda hörte, daſs das Bild von Magdia sein Gott, weggeführt
war: „Mit einem Schwert von Eisen zerstörte er sein Leben 1)“.

[Abbildung] Fig. 28.

In einer, im britischen Museum aufbewahrten Inschrift heiſst es:
„Ich tötete einen andern Löwen mit einem Schwert von Eisen 2)“.

Die Schwertformen waren bereits sehr mannigfaltige, wie sich aus
den assyrischen Skulpturen ergiebt und die Formvollendung von Klinge,
Griff und Scheide ist geradezu überraschend. Die typische Gestaltung,
die wir bei den Ägyptern eigentlich noch vermissen, tritt uns hier klar
entwickelt in bestimmten Eigenarten entgegen. Die Könige tragen das

1) Siehe Oppert, Khorsabad 9, 77.
2) Journ. of the Asiatic Soc. Vol. III, p. 46.
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[129/0151] Die Semiten. dieser Sitte, die auch den Ägyptern nicht fremd war, noch öfter be- gegnen. Zur Zeit der assyrischen Herrschaft finden wir das Eisen bereits im allgemeinen Gebrauch. Es kommt reichlich in den assyrischen Bergen vor. Layard fand es in Mengen 3 bis 4 Tagereisen von Mosul im Tiyarigebirge. Im benachbarten Churdistan gewinnen die kriegerischen Einwohner bis heute noch ihr Eisen selbst. Sein Name war parzil  auch . Häufig kommt es in den Inschriften vor. „Das Schwert (ku) von Eisen“ () wird oft erwähnt. So heiſst es in einer alten Inschrift: Als Ursu, König von Urarda hörte, daſs das Bild von Magdia sein Gott, weggeführt war: „Mit einem Schwert von Eisen zerstörte er sein Leben 1)“. [Abbildung Fig. 28.] In einer, im britischen Museum aufbewahrten Inschrift heiſst es: „Ich tötete einen andern Löwen mit einem Schwert von Eisen 2)“. Die Schwertformen waren bereits sehr mannigfaltige, wie sich aus den assyrischen Skulpturen ergiebt und die Formvollendung von Klinge, Griff und Scheide ist geradezu überraschend. Die typische Gestaltung, die wir bei den Ägyptern eigentlich noch vermissen, tritt uns hier klar entwickelt in bestimmten Eigenarten entgegen. Die Könige tragen das 1) Siehe Oppert, Khorsabad 9, 77. 2) Journ. of the Asiatic Soc. Vol. III, p. 46. Beck, Geschichte des Eisens. 9

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 1: Von der ältesten Zeit bis um das Jahr 1500 n. Chr. Braunschweig, 1884, S. 129. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen01_1884/151>, abgerufen am 05.12.2024.