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Becher, Johann Joachim: Psychosophia Oder Seelen-Weißheit. 2. Aufl. Frankfurt (Main), [1683].

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Psychosophia.
sen gehen/ ist eben so viel als ein untüchtiges
Schiff in das Meer: Oder wie man in Teutschen
Sprichwort sagt: Wann ein Wassersüchti-
ger in ein warm Bad reiset/ so soll er
seinen Sarg mitnehmen.

Betreffend das Clystiren/ so ist dasselbige
eine sehr nutzliche Sache/ und hat manchem Men-
schen sein Leben errettet/ wann es zu Zeiten und
mässig gebraucht wird/ man muß aber Achtung
geben/ daß man keine scharffe/ hitzige Sachen
darzu nehme/ wordurch die Gedärme entzündet/
und auch wann mans zu offt und viel gebrau-
chet/ der tonus viscerum eluirt und außgespült
wird/ wodurch das Gedärme sehr sensible wird/
und leichtlich grosse gefährliche Grimmen da-
durch entstehen können/ darumb soll man allezeit
Achtung geben/ daß man die Clystiren von neh-
renden Fleischbrühen und von erweichenden
Kräutern mache/ dann etwas Honig oder
Zucker darein thun/ oder einige mucilaginem,
welche den tonum viscerum conserviren.

134. Phil. Jst aber nicht eine Regul oder
Medicin zu langem Leben in
genere?

Psych. Plutarchus hat dergleichen Recept ver-
schrieben; Vesci citra saturitatem, impigrum esse
ad laborem, vitale semen conservare, tria sunt

salu-

Pſychoſophia.
ſen gehen/ iſt eben ſo viel als ein untuͤchtiges
Schiff in das Meer: Oder wie man in Teutſchen
Sprichwort ſagt: Wañ ein Waſſerſuͤchti-
ger in ein warm Bad reiſet/ ſo ſoll er
ſeinen Sarg mitnehmen.

Betreffend das Clyſtiren/ ſo iſt daſſelbige
eine ſehr nutzliche Sache/ und hat manchem Men-
ſchen ſein Leben erꝛettet/ wann es zu Zeiten und
maͤſſig gebraucht wird/ man muß aber Achtung
geben/ daß man keine ſcharffe/ hitzige Sachen
darzu nehme/ wordurch die Gedaͤrme entzuͤndet/
und auch wann mans zu offt und viel gebrau-
chet/ der tonus viſcerum eluirt und außgeſpuͤlt
wird/ wodurch das Gedaͤrme ſehr ſenſible wird/
und leichtlich groſſe gefaͤhrliche Grimmen da-
durch entſtehen koͤñen/ darumb ſoll man allezeit
Achtung geben/ daß man die Clyſtiren von neh-
renden Fleiſchbruͤhen und von erweichenden
Kraͤutern mache/ dann etwas Honig oder
Zucker darein thun/ oder einige mucilaginem,
welche den tonum viſcerum conſerviren.

134. Phil. Jſt aber nicht eine Regul oder
Medicin zu langem Leben in
genere?

Pſych. Plutarchus hat dergleichen Recept ver-
ſchrieben; Veſci citra ſaturitatem, impigrum eſſe
ad laborem, vitale ſemen conſervare, tria ſunt

ſalu-
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[232/0290] Pſychoſophia. ſen gehen/ iſt eben ſo viel als ein untuͤchtiges Schiff in das Meer: Oder wie man in Teutſchen Sprichwort ſagt: Wañ ein Waſſerſuͤchti- ger in ein warm Bad reiſet/ ſo ſoll er ſeinen Sarg mitnehmen. Betreffend das Clyſtiren/ ſo iſt daſſelbige eine ſehr nutzliche Sache/ und hat manchem Men- ſchen ſein Leben erꝛettet/ wann es zu Zeiten und maͤſſig gebraucht wird/ man muß aber Achtung geben/ daß man keine ſcharffe/ hitzige Sachen darzu nehme/ wordurch die Gedaͤrme entzuͤndet/ und auch wann mans zu offt und viel gebrau- chet/ der tonus viſcerum eluirt und außgeſpuͤlt wird/ wodurch das Gedaͤrme ſehr ſenſible wird/ und leichtlich groſſe gefaͤhrliche Grimmen da- durch entſtehen koͤñen/ darumb ſoll man allezeit Achtung geben/ daß man die Clyſtiren von neh- renden Fleiſchbruͤhen und von erweichenden Kraͤutern mache/ dann etwas Honig oder Zucker darein thun/ oder einige mucilaginem, welche den tonum viſcerum conſerviren. 134. Phil. Jſt aber nicht eine Regul oder Medicin zu langem Leben in genere? Pſych. Plutarchus hat dergleichen Recept ver- ſchrieben; Veſci citra ſaturitatem, impigrum eſſe ad laborem, vitale ſemen conſervare, tria ſunt ſalu-

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Zitationshilfe: Becher, Johann Joachim: Psychosophia Oder Seelen-Weißheit. 2. Aufl. Frankfurt (Main), [1683], S. 232. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/becher_psychosophia_1683/290>, abgerufen am 22.11.2024.