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Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614.

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ein dörffte kein Weib kommen/ in Troeten hat die Ascrea auch ein tempel.

Apenturia, Abentäurig.

In Mosconio, da jetzt Mapatrinica so etwa Phanagorio geheissen. Daselbst hat Venus einen herrlichen Tempel/ dessen Vrsach etwas spöttlich/ doch also vorgetrage ward. Die Venerem wolten die Riesen notzüchtigen/ sie rieffte Herculem an/ machte mit den Riesen ein geding/ sie wolte je einem nach dem andern zu Willen werden. Hercules verwariet die Bescheidenen/ vnd tödtet sie/ daruon ist ein Fest oder Feyer auffkommen/ auff welches auch die Gedächtnuß daß man zu Athen/ Situlien deß Königes in Thracien Sohn zum Bürg angenommen. Diese Feyer wehret vier Tage. Erstes kamen auff den Feyerabend zusammen die Feyergenossen/ zechten vnnd hatten ein Mahl/ am andern Tage opfferte man Iupiter die Gesellen/ vnnd Palladi, den Dritten nahm nam Knäbelein vnd Töchterlein in die Brüderschafft/ den vierdten hielte man die Nachfeyer/ diese Feyer soll auch den Vrsprung daher gehabt haben/ daß sie die Abentäurig genant. Dann als die Athenienser in Span kommen vmb den Flecken Colenis, den die Boetier haben wolten/ vnnd aber an statt der Boetier Xanthus herfür tratt/ dem König der Athenienser Thymete ein Kampff außbott/ der König vermeinte/ Xanthus wer jhm am Standt vnnd herkommen vngleich/ schlug den Kampff ab. Da tratt ein Messener mit nahmen Melanthus herfür/ nam den Kampff an/ vnnd wie sie auff die Walstatt kommen/ sagt in allem schlagen Melanthus zu Xantho, wie billich weiß ich nicht. Aber du hast gut machen/ es stehet ein Gehülff hinder dir/ der dir zuspringet. Xanthus wil sich vmb sehen/ wer derselbig sey/ in dem schlug jn Melanthus zu todt/ deßlanthus zu todt/ deßhalb wol vbertüben der Gesellen dieser kampff genannt war.

Melinea, Castanea.

Die braun vnd Kästen farb nent sie Lycophion.

Cluacina.

Cluere bey den Latinern/ ist als viel/ als bey vns streiten/ an dem orth nun da die Sabiner vnd Römer gestritten/ durch fürbitt der Weiber/ vnnd jhr entzwischen lauffen / die Wehr von jhnen legten/ haben die Römer diesem einen Tempel gebawet/ er stund nit weit von dem hauptmarck zu Rom. Aber Ouidius in Festo: fetzet Veneris Cloacinae tempel bey dem heiligen Weg/ ist aber Cloacina daher genennet worden/ daß jhr Bildnuß in der Cloaca Maxima ist gefunden worden/ vnd von König Talio consecrirt, vnnd weil man nit eigentlich gewustet/ welches Bild es were/ hat man jhm von dem Orth den Nahmen geben Martia Topous, Rom. lib. 3. cap. 11.

ein dörffte kein Weib kommen/ in Troeten hat die Ascrea auch ein tempel.

Apenturia, Abentäurig.

In Mosconio, da jetzt Mapatrinica so etwa Phanagorio geheissen. Daselbst hat Venus einen herrlichen Tempel/ dessen Vrsach etwas spöttlich/ doch also vorgetragë ward. Die Venerem wolten die Riesen notzüchtigen/ sie rieffte Herculem an/ machte mit den Riesen ein geding/ sie wolte je einem nach dem andern zu Willen werden. Hercules verwariet die Bescheidenen/ vnd tödtet sie/ daruon ist ein Fest oder Feyer auffkommen/ auff welches auch die Gedächtnuß daß man zu Athen/ Situlien deß Königes in Thracien Sohn zum Bürg angenommen. Diese Feyer wehret vier Tage. Erstes kamen auff den Feyerabend zusammen die Feyergenossen/ zechten vnnd hatten ein Mahl/ am andern Tage opfferte man Iupiter die Gesellen/ vnnd Palladi, den Dritten nahm nam Knäbelein vnd Töchterlein in die Brüderschafft/ den vierdten hielte man die Nachfeyer/ diese Feyer soll auch den Vrsprung daher gehabt haben/ daß sie die Abentäurig genant. Dann als die Athenienser in Span kommen vmb den Flecken Colenis, den die Boetier haben wolten/ vnnd aber an statt der Boetier Xanthus herfür tratt/ dem König der Athenienser Thymete ein Kampff außbott/ der König vermeinte/ Xanthus wer jhm am Standt vnnd herkommen vngleich/ schlug den Kampff ab. Da tratt ein Messener mit nahmen Melanthus herfür/ nam den Kampff an/ vnnd wie sie auff die Walstatt kommen/ sagt in allem schlagen Melanthus zu Xantho, wie billich weiß ich nicht. Aber du hast gut machen/ es stehet ein Gehülff hinder dir/ der dir zuspringet. Xanthus wil sich vmb sehen/ wer derselbig sey/ in dem schlug jn Melanthus zu todt/ deßlanthus zu todt/ deßhalb wol vbertüben der Gesellen dieser kampff genannt war.

Melinea, Castanea.

Die braun vnd Kästen farb nent sie Lycophion.

Cluacina.

Cluere bey den Latinern/ ist als viel/ als bey vns streiten/ an dem orth nun da die Sabiner vnd Römer gestritten/ durch fürbitt der Weiber/ vnnd jhr entzwischen lauffen / die Wehr von jhnen legten/ haben die Römer diesem einen Tempel gebawet/ er stund nit weit von dem hauptmarck zu Rom. Aber Ouidius in Festo: fetzet Veneris Cloacinae tempel bey dem heiligen Weg/ ist aber Cloacina daher genennet worden/ daß jhr Bildnuß in der Cloaca Maxima ist gefunden worden/ vnd von König Talio consecrirt, vnnd weil man nit eigentlich gewustet/ welches Bild es were/ hat man jhm von dem Orth den Nahmen geben Martia Topous, Rom. lib. 3. cap. 11.

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[514/0534] ein dörffte kein Weib kommen/ in Troeten hat die Ascrea auch ein tempel. Apenturia, Abentäurig. In Mosconio, da jetzt Mapatrinica so etwa Phanagorio geheissen. Daselbst hat Venus einen herrlichen Tempel/ dessen Vrsach etwas spöttlich/ doch also vorgetragë ward. Die Venerem wolten die Riesen notzüchtigen/ sie rieffte Herculem an/ machte mit den Riesen ein geding/ sie wolte je einem nach dem andern zu Willen werden. Hercules verwariet die Bescheidenen/ vnd tödtet sie/ daruon ist ein Fest oder Feyer auffkommen/ auff welches auch die Gedächtnuß daß man zu Athen/ Situlien deß Königes in Thracien Sohn zum Bürg angenommen. Diese Feyer wehret vier Tage. Erstes kamen auff den Feyerabend zusammen die Feyergenossen/ zechten vnnd hatten ein Mahl/ am andern Tage opfferte man Iupiter die Gesellen/ vnnd Palladi, den Dritten nahm nam Knäbelein vnd Töchterlein in die Brüderschafft/ den vierdten hielte man die Nachfeyer/ diese Feyer soll auch den Vrsprung daher gehabt haben/ daß sie die Abentäurig genant. Dann als die Athenienser in Span kommen vmb den Flecken Colenis, den die Boetier haben wolten/ vnnd aber an statt der Boetier Xanthus herfür tratt/ dem König der Athenienser Thymete ein Kampff außbott/ der König vermeinte/ Xanthus wer jhm am Standt vnnd herkommen vngleich/ schlug den Kampff ab. Da tratt ein Messener mit nahmen Melanthus herfür/ nam den Kampff an/ vnnd wie sie auff die Walstatt kommen/ sagt in allem schlagen Melanthus zu Xantho, wie billich weiß ich nicht. Aber du hast gut machen/ es stehet ein Gehülff hinder dir/ der dir zuspringet. Xanthus wil sich vmb sehen/ wer derselbig sey/ in dem schlug jn Melanthus zu todt/ deßlanthus zu todt/ deßhalb wol vbertüben der Gesellen dieser kampff genannt war. Melinea, Castanea. Die braun vnd Kästen farb nent sie Lycophion. Cluacina. Cluere bey den Latinern/ ist als viel/ als bey vns streiten/ an dem orth nun da die Sabiner vnd Römer gestritten/ durch fürbitt der Weiber/ vnnd jhr entzwischen lauffen / die Wehr von jhnen legten/ haben die Römer diesem einen Tempel gebawet/ er stund nit weit von dem hauptmarck zu Rom. Aber Ouidius in Festo: fetzet Veneris Cloacinae tempel bey dem heiligen Weg/ ist aber Cloacina daher genennet worden/ daß jhr Bildnuß in der Cloaca Maxima ist gefunden worden/ vnd von König Talio consecrirt, vnnd weil man nit eigentlich gewustet/ welches Bild es were/ hat man jhm von dem Orth den Nahmen geben Martia Topous, Rom. lib. 3. cap. 11.

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Zitationshilfe: Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614, S. 514. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beatus_amphitheatrum_1614/534>, abgerufen am 26.11.2024.