Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614.Deßgleichen wenn etliche rothe wolcken auffkommen/ baldt nach der Sonnen schönen vnd klaren Nidergang/ so verheissen sie die erste nachfolgende nacht schön vnd klar zu werden. So etliche dünne rotlechte Wolcken mit der Sonnen vntergang deß abends sich außbreiten / hat es obgemelte Bedeutung. In gleicher maß/ ob etliche dünne wolcken in der Sonnen Auffgang deß morgens von einander scheiden/ der Sonnen zukunfft halben/ so will klar wetter den Tag nit fehlen. Wenn es scheinet näbelicht vmb die auff- vnd nidergehende Sonn/ bedeutet es klar wetter / wenn es anders recht Nebel ist. Wirdt die Sonn fewrröhtig/ oder etwas purpurfarb/ im Vntergang nach dem Regen gesehen / so geht der nechst nachfolgende Tag ohne Regen ab. Wenn die auffgehende Sonn ver ursachet einen Regenbogen gegen Nidergang stehend/ welchs deß morges geschihet/ so gibt sie ein zeichen zu einem schönen Wetter/ doch gesch[unleserliches Material]het es selten/ daß nit biß weilen ein kleiner Sommer Regen kompt. Sihet man ein Sturm oder Regen am Himmel einen Regenbogen/ gegen Nidergang/ dieweil die Sonn hoch ist/ darff man nicht zweiffeln/ daß sich der Regen baldt in klar wetter verendern wird/ steht er aber gegen Auffgang/ ist es vngewiß. Zeichen von trucknem vnd klarem Wetter/ von dem Mond. DEr Mond ist sonderlich in acht zunemmen den dritten oder vierdten Tag/ vor oder nach dem Newenmond/ deß gleichen vor vnnd nach dem Vollmond: Also auch wenn es zwischen beyden Viertheiln werden will/ oder halb ist gewesen. Denn wenn er in dieser zeit herrlich/ schön/ klar vnnd blanck scheinet/ ohn alle auffsteigende Dunst/ Wolcken/ oder dergleichen/ ist ein gewiß klar Wetter zu hoffen. Ist er vbermessig/ weißlicht/ blanck in der mitten/ als schön silberfarbe/ mit spitzigen Hörnern/ gibt er ein zeichen zu klarem Wetter. Hat er schwartze Flecken in der mitte/ vermeldet er klar Wetter/ wenn er voll wirdt. Ist vmb den Mond in einer schönen schlechten Wolcken ein einfacher Ring/ welcher langsam zu allen seiten zugleich verschwindet/ also daß er niergendts im auffgehen bricht/ zeigt er an/ dieselbe zeit werde ohn sturm vnd vngewitter hingehen. Zeichen zu trucknem vnnd klarem Wetter/ von den Sternen. SCheinen weisse oder rohtlechte Circkel vmb etliche Stern deß Deßgleichen wenn etliche rothe wolcken auffkommen/ baldt nach der Sonnen schönen vnd klaren Nidergang/ so verheissen sie die erste nachfolgende nacht schön vñ klar zu werden. So etliche dünne rotlechte Wolcken mit der Sonnen vntergang deß abends sich außbreiten / hat es obgemelte Bedeutung. In gleicher maß/ ob etliche dünne wolcken in der Sonnen Auffgang deß morgens von einander scheiden/ der Sonnen zukunfft halben/ so will klar wetter den Tag nit fehlen. Wenn es scheinet näbelicht vmb die auff- vnd nidergehende Sonn/ bedeutet es klar wetter / wenn es anders recht Nebel ist. Wirdt die Sonn fewrröhtig/ oder etwas purpurfarb/ im Vntergang nach dem Regen gesehen / so geht der nechst nachfolgende Tag ohne Regen ab. Wenn die auffgehende Sonn ver ursachet einen Regenbogen gegen Nidergang stehend/ welchs deß morges geschihet/ so gibt sie ein zeichen zu einem schönen Wetter/ doch gesch[unleserliches Material]het es selten/ daß nit biß weilen ein kleiner Sommer Regen kompt. Sihet man ein Sturm oder Regen am Himmel einen Regenbogen/ gegen Nidergang/ dieweil die Sonn hoch ist/ darff man nicht zweiffeln/ daß sich der Regen baldt in klar wetter verendern wird/ steht er aber gegen Auffgang/ ist es vngewiß. Zeichen von trucknem vnd klarem Wetter/ von dem Mond. DEr Mond ist sonderlich in acht zunemmen den dritten oder vierdten Tag/ vor oder nach dem Newenmond/ deß gleichen vor vnnd nach dem Vollmond: Also auch wenn es zwischen beyden Viertheiln werden will/ oder halb ist gewesen. Denn wenn er in dieser zeit herrlich/ schön/ klar vnnd blanck scheinet/ ohn alle auffsteigende Dunst/ Wolcken/ oder dergleichen/ ist ein gewiß klar Wetter zu hoffen. Ist er vbermessig/ weißlicht/ blãck in der mitten/ als schön silberfarbe/ mit spitzigen Hörnern/ gibt er ein zeichen zu klarem Wetter. Hat er schwartze Flecken in der mitte/ vermeldet er klar Wetter/ wenn er voll wirdt. Ist vmb den Mond in einer schönen schlechten Wolcken ein einfacher Ring/ welcher langsam zu allen seiten zugleich verschwindet/ also daß er niergendts im auffgehen bricht/ zeigt er an/ dieselbe zeit werde ohn sturm vnd vngewitter hingehen. Zeichen zu trucknem vnnd klarem Wetter/ von den Sternen. 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Deßgleichen wenn etliche rothe wolcken auffkommen/ baldt nach der Sonnen schönen vnd klaren Nidergang/ so verheissen sie die erste nachfolgende nacht schön vñ klar zu werden.
So etliche dünne rotlechte Wolcken mit der Sonnen vntergang deß abends sich außbreiten / hat es obgemelte Bedeutung.
In gleicher maß/ ob etliche dünne wolcken in der Sonnen Auffgang deß morgens von einander scheiden/ der Sonnen zukunfft halben/ so will klar wetter den Tag nit fehlen.
Wenn es scheinet näbelicht vmb die auff- vnd nidergehende Sonn/ bedeutet es klar wetter / wenn es anders recht Nebel ist.
Wirdt die Sonn fewrröhtig/ oder etwas purpurfarb/ im Vntergang nach dem Regen gesehen / so geht der nechst nachfolgende Tag ohne Regen ab.
Wenn die auffgehende Sonn ver ursachet einen Regenbogen gegen Nidergang stehend/ welchs deß morges geschihet/ so gibt sie ein zeichen zu einem schönen Wetter/ doch gesch_ het es selten/ daß nit biß weilen ein kleiner Sommer Regen kompt.
Sihet man ein Sturm oder Regen am Himmel einen Regenbogen/ gegen Nidergang/ dieweil die Sonn hoch ist/ darff man nicht zweiffeln/ daß sich der Regen baldt in klar wetter verendern wird/ steht er aber gegen Auffgang/ ist es vngewiß.
Zeichen von trucknem vnd klarem Wetter/ von dem Mond.
DEr Mond ist sonderlich in acht zunemmen den dritten oder vierdten Tag/ vor oder nach dem Newenmond/ deß gleichen vor vnnd nach dem Vollmond: Also auch wenn es zwischen beyden Viertheiln werden will/ oder halb ist gewesen.
Denn wenn er in dieser zeit herrlich/ schön/ klar vnnd blanck scheinet/ ohn alle auffsteigende Dunst/ Wolcken/ oder dergleichen/ ist ein gewiß klar Wetter zu hoffen.
Ist er vbermessig/ weißlicht/ blãck in der mitten/ als schön silberfarbe/ mit spitzigen Hörnern/ gibt er ein zeichen zu klarem Wetter.
Hat er schwartze Flecken in der mitte/ vermeldet er klar Wetter/ wenn er voll wirdt.
Ist vmb den Mond in einer schönen schlechten Wolcken ein einfacher Ring/ welcher langsam zu allen seiten zugleich verschwindet/ also daß er niergendts im auffgehen bricht/ zeigt er an/ dieselbe zeit werde ohn sturm vnd vngewitter hingehen.
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Zitationshilfe: | Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614, S. 439. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beatus_amphitheatrum_1614/459>, abgerufen am 26.06.2024. |