bis auf die Stöcke ab (man setzt ihn auf die Wurzel), und läßt, wenn es einen Mittelwald geben soll, so viel Lasreidel stehen, als zur Beschirmung nöthig sind, nimmt aber, wenn es einen reinen Niederwald geben soll, selbst auch diese hinweg. Im zweiten Falle muß durch Saamenschlageinrichtung für den Nachwuchs gesorgt und, um Mittelwald zu bilden, gesundes Baumholz stehen gelassen werden. 2) Zum Uebergange vom Niederwalde in den Hochwald muß zuerst ausgemacht sein, daß noch aus dem Unter- holzbestande ein geschlossener Hochwaldbestand gebildet werden kann. Man nimmt dann das zu Stammholz unbrauchbare Unterholz her- aus, und füllt die so periodisch entstehenden Lücken durch Pflanzung aus, wenn der umzuwandelnde Strich klein und für sich bestehend ist. Eine besondere Aufmerksamkeit verdient aber das Verhältniß der Altersklassen der Bäume, wenn der umzuwandelnde Wald später für sich ein Ganzes in der Bewirthschaftung bilden soll. Dazu gelangt man am sichersten, wenn man den Niederwald in regelmäßigen Parthien (Schlägen) nach und nach jährlich abtreibt und in jedem solchen Schlage so viel Stämme oder Lasreidel stehen läßt, als zu einer gehörigen Beschirmung durch Schluß nöthig sind. Das Wichtigste dabei ist aber, daß man den Bestand in so viele Schläge theilt, daß nach dem Umtriebe die beim Ab- triebe jedesmal gebliebenen Bäume Saamen zu tragen beginnen können. 3) Zum Uebergange vom Mittelwalde in den Hochwald ist ein sehr vielfach abweichendes Verfahren nöthig, weil die Verhältnisse der Mittelwaldbestände äußerst verschieden sind. Das Unterholz stirbt allmälig aus, wenn das Oberholz der Menge und Beschirmung nach überschritten wird. Man hat so von der Natur selbst den Gang bei dieser Umwandlung im Allgemeinen vorgezeichnet. Es muß demnach das Unterholz abgetrieben und nur derjenige Theil von Lasreideln stehen gelassen werden, der noch zur Vervollständigung des Hochwaldschlusses dienen muß. Auch kann man den Hochwald durch Besaamung beginnen und wendet jedenfalls auf Blößen die Pflanzung an. Sehr zweckmäßig sind besonders bei Umwandlung großer Waldungen die Eintheilungen der ganzen für den künftigen Hochwald einzuführenden Umtriebs- zeit in mehrere Perioden, und die Wahl der Waldparthien, welche in diesen Perioden verjüngt werden sollen. So entstehen dann so viele Altersklassen in den Beständen, als Perioden gemacht wurden. Es ist leicht wahrzunehmen, daß die Mittelwaldwirthschaft noch in den nächsten Perioden während der Umwandlung fortgeführt wird.
1)Hundeshagen Encyclop. I. §. 198. 212. Pfeil Handb. II. S. 314. Hartig Journal. I. Bd. 2s Heft. Laurop Annalen. II. Bd. 4s Heft.
bis auf die Stöcke ab (man ſetzt ihn auf die Wurzel), und läßt, wenn es einen Mittelwald geben ſoll, ſo viel Lasreidel ſtehen, als zur Beſchirmung nöthig ſind, nimmt aber, wenn es einen reinen Niederwald geben ſoll, ſelbſt auch dieſe hinweg. Im zweiten Falle muß durch Saamenſchlageinrichtung für den Nachwuchs geſorgt und, um Mittelwald zu bilden, geſundes Baumholz ſtehen gelaſſen werden. 2) Zum Uebergange vom Niederwalde in den Hochwald muß zuerſt ausgemacht ſein, daß noch aus dem Unter- holzbeſtande ein geſchloſſener Hochwaldbeſtand gebildet werden kann. Man nimmt dann das zu Stammholz unbrauchbare Unterholz her- aus, und füllt die ſo periodiſch entſtehenden Lücken durch Pflanzung aus, wenn der umzuwandelnde Strich klein und für ſich beſtehend iſt. Eine beſondere Aufmerkſamkeit verdient aber das Verhältniß der Altersklaſſen der Bäume, wenn der umzuwandelnde Wald ſpäter für ſich ein Ganzes in der Bewirthſchaftung bilden ſoll. Dazu gelangt man am ſicherſten, wenn man den Niederwald in regelmäßigen Parthien (Schlägen) nach und nach jährlich abtreibt und in jedem ſolchen Schlage ſo viel Stämme oder Lasreidel ſtehen läßt, als zu einer gehörigen Beſchirmung durch Schluß nöthig ſind. Das Wichtigſte dabei iſt aber, daß man den Beſtand in ſo viele Schläge theilt, daß nach dem Umtriebe die beim Ab- triebe jedesmal gebliebenen Bäume Saamen zu tragen beginnen können. 3) Zum Uebergange vom Mittelwalde in den Hochwald iſt ein ſehr vielfach abweichendes Verfahren nöthig, weil die Verhältniſſe der Mittelwaldbeſtände äußerſt verſchieden ſind. Das Unterholz ſtirbt allmälig aus, wenn das Oberholz der Menge und Beſchirmung nach überſchritten wird. Man hat ſo von der Natur ſelbſt den Gang bei dieſer Umwandlung im Allgemeinen vorgezeichnet. Es muß demnach das Unterholz abgetrieben und nur derjenige Theil von Lasreideln ſtehen gelaſſen werden, der noch zur Vervollſtändigung des Hochwaldſchluſſes dienen muß. Auch kann man den Hochwald durch Beſaamung beginnen und wendet jedenfalls auf Blößen die Pflanzung an. Sehr zweckmäßig ſind beſonders bei Umwandlung großer Waldungen die Eintheilungen der ganzen für den künftigen Hochwald einzuführenden Umtriebs- zeit in mehrere Perioden, und die Wahl der Waldparthien, welche in dieſen Perioden verjüngt werden ſollen. So entſtehen dann ſo viele Altersklaſſen in den Beſtänden, als Perioden gemacht wurden. Es iſt leicht wahrzunehmen, daß die Mittelwaldwirthſchaft noch in den nächſten Perioden während der Umwandlung fortgeführt wird.
1)Hundeshagen Encyclop. I. §. 198. 212. Pfeil Handb. II. S. 314. Hartig Journal. I. Bd. 2s Heft. Laurop Annalen. II. Bd. 4s Heft.
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bis auf die Stöcke ab (man ſetzt ihn auf die Wurzel), und läßt,
wenn es einen Mittelwald geben ſoll, ſo viel Lasreidel ſtehen, als
zur Beſchirmung nöthig ſind, nimmt aber, wenn es einen reinen
Niederwald geben ſoll, ſelbſt auch dieſe hinweg. Im zweiten Falle
muß durch Saamenſchlageinrichtung für den Nachwuchs geſorgt
und, um Mittelwald zu bilden, geſundes Baumholz ſtehen gelaſſen
werden. 2) Zum Uebergange vom Niederwalde in den
Hochwald muß zuerſt ausgemacht ſein, daß noch aus dem Unter-
holzbeſtande ein geſchloſſener Hochwaldbeſtand gebildet werden kann.
Man nimmt dann das zu Stammholz unbrauchbare Unterholz her-
aus, und füllt die ſo periodiſch entſtehenden Lücken durch Pflanzung
aus, wenn der umzuwandelnde Strich klein und für ſich beſtehend
iſt. Eine beſondere Aufmerkſamkeit verdient aber das Verhältniß
der Altersklaſſen der Bäume, wenn der umzuwandelnde Wald
ſpäter für ſich ein Ganzes in der Bewirthſchaftung bilden ſoll.
Dazu gelangt man am ſicherſten, wenn man den Niederwald in
regelmäßigen Parthien (Schlägen) nach und nach jährlich abtreibt
und in jedem ſolchen Schlage ſo viel Stämme oder Lasreidel
ſtehen läßt, als zu einer gehörigen Beſchirmung durch Schluß
nöthig ſind. Das Wichtigſte dabei iſt aber, daß man den Beſtand
in ſo viele Schläge theilt, daß nach dem Umtriebe die beim Ab-
triebe jedesmal gebliebenen Bäume Saamen zu tragen beginnen
können. 3) Zum Uebergange vom Mittelwalde in den
Hochwald iſt ein ſehr vielfach abweichendes Verfahren nöthig,
weil die Verhältniſſe der Mittelwaldbeſtände äußerſt verſchieden
ſind. Das Unterholz ſtirbt allmälig aus, wenn das Oberholz der
Menge und Beſchirmung nach überſchritten wird. Man hat ſo von
der Natur ſelbſt den Gang bei dieſer Umwandlung im Allgemeinen
vorgezeichnet. Es muß demnach das Unterholz abgetrieben und nur
derjenige Theil von Lasreideln ſtehen gelaſſen werden, der noch
zur Vervollſtändigung des Hochwaldſchluſſes dienen muß. Auch
kann man den Hochwald durch Beſaamung beginnen und wendet
jedenfalls auf Blößen die Pflanzung an. Sehr zweckmäßig ſind
beſonders bei Umwandlung großer Waldungen die Eintheilungen
der ganzen für den künftigen Hochwald einzuführenden Umtriebs-
zeit in mehrere Perioden, und die Wahl der Waldparthien, welche
in dieſen Perioden verjüngt werden ſollen. So entſtehen dann ſo
viele Altersklaſſen in den Beſtänden, als Perioden gemacht wurden.
Es iſt leicht wahrzunehmen, daß die Mittelwaldwirthſchaft noch in
den nächſten Perioden während der Umwandlung fortgeführt wird.
¹⁾ Hundeshagen Encyclop. I. §. 198. 212. Pfeil Handb. II. S. 314.
Hartig Journal. I. Bd. 2s Heft. Laurop Annalen. II. Bd. 4s Heft.
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Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835, S. 282. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/baumstark_encyclopaedie_1835/304>, abgerufen am 23.11.2024.
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