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Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626.

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Das Fünffte Buch.
ten; ich wil heute zum Könige schreiben/ vnd jnner-
halb zweyen Tagen/ solte ich auch das Leben drüber
verlieren/ zum wenigsten in einer Sänfften mich
auff den Weg machen. Ruffet bald dem Phorbas;
ich wil jhn mit meinem Schreiben noch heute fort-
schicken. O dem Vnglück! Es war eben dieser
Phorbas/ der mit dem Diebstücke entlauffen war.
Derhalben suchte man jhn auff der Gallere vnd in
der Statt; biß man jhm anmeldete/ daß er nicht zu
finden were. Stracks fiel dem Arsidas der Argwon
eines Schelmstückes ein; welchen er doch nicht mer-
cken ließ/ vnd befahl noch einmal auff den Platz vnd
an den Port zugehen/ ob man jhn etwan köndte an-
treffen. Darauff als er den Juba erfordern/ vnd die
andern abtretten lassen: ich halte gäntzlich darfür/
sagte er/ daß mein Knecht mich zu diesem Kummer
bringe. Dann warumb solte er sich nicht finden las-
sen/ sonderlich in meiner Kranckheit/ vnd Lebensge-
fahr/ wann er nicht nach vberkommener Beuthe
für mir vnd Africa die Flucht gebe? Habt jhr den
Poliarchus lieb/ so rechet das Vnrecht welches jhm
der Rauber gethan hat. Schickt an die vmbliegende
Hafen/ vnd laßt Befehl thun; man sol kein Fremb-
den in ein Schiff nemmen. Diese Nachforschung
aber muß gantz verborgen geschehen; damit er vns
nicht mit einem andern Betrug herumb führe/ wann
jhm zu Ohren käme/ daß Kundtschaffer am Vfer
weren. Ich wil es heute bey den Meinigen verdeckt
halten/ daß ich mich was böses von jhm besorge:

wann
L l l ij

Das Fuͤnffte Buch.
ten; ich wil heute zum Koͤnige ſchreiben/ vnd jnner-
halb zweyen Tagen/ ſolte ich auch das Leben druͤber
verlieren/ zum wenigſten in einer Saͤnfften mich
auff den Weg machen. Ruffet bald dem Phorbas;
ich wil jhn mit meinem Schreiben noch heute fort-
ſchicken. O dem Vngluͤck! Es war eben dieſer
Phorbas/ der mit dem Diebſtuͤcke entlauffen war.
Derhalben ſuchte man jhn auff der Gallere vnd in
der Statt; biß man jhm anmeldete/ daß er nicht zu
finden were. Stracks fiel dem Arſidas der Argwon
eines Schelmſtuͤckes ein; welchen er doch nicht mer-
cken ließ/ vnd befahl noch einmal auff den Platz vnd
an den Port zugehen/ ob man jhn etwan koͤndte an-
treffen. Darauff als er den Juba erfordern/ vnd die
andern abtretten laſſen: ich halte gaͤntzlich darfuͤr/
ſagte er/ daß mein Knecht mich zu dieſem Kummer
bringe. Dann warumb ſolte er ſich nicht finden laſ-
ſen/ ſonderlich in meiner Kranckheit/ vnd Lebensge-
fahr/ wann er nicht nach vberkommener Beuthe
fuͤr mir vnd Africa die Flucht gebe? Habt jhr den
Poliarchus lieb/ ſo rechet das Vnrecht welches jhm
der Rauber gethan hat. Schickt an die vmbliegende
Hafen/ vnd laßt Befehl thun; man ſol kein Fremb-
den in ein Schiff nemmen. Dieſe Nachforſchung
aber muß gantz verborgen geſchehen; damit er vns
nicht mit einem andern Betrug herumb fuͤhre/ wañ
jhm zu Ohren kaͤme/ daß Kundtſchaffer am Vfer
weren. Ich wil es heute bey den Meinigen verdeckt
halten/ daß ich mich was boͤſes von jhm beſorge:

wann
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[899/0943] Das Fuͤnffte Buch. ten; ich wil heute zum Koͤnige ſchreiben/ vnd jnner- halb zweyen Tagen/ ſolte ich auch das Leben druͤber verlieren/ zum wenigſten in einer Saͤnfften mich auff den Weg machen. Ruffet bald dem Phorbas; ich wil jhn mit meinem Schreiben noch heute fort- ſchicken. O dem Vngluͤck! Es war eben dieſer Phorbas/ der mit dem Diebſtuͤcke entlauffen war. Derhalben ſuchte man jhn auff der Gallere vnd in der Statt; biß man jhm anmeldete/ daß er nicht zu finden were. Stracks fiel dem Arſidas der Argwon eines Schelmſtuͤckes ein; welchen er doch nicht mer- cken ließ/ vnd befahl noch einmal auff den Platz vnd an den Port zugehen/ ob man jhn etwan koͤndte an- treffen. Darauff als er den Juba erfordern/ vnd die andern abtretten laſſen: ich halte gaͤntzlich darfuͤr/ ſagte er/ daß mein Knecht mich zu dieſem Kummer bringe. Dann warumb ſolte er ſich nicht finden laſ- ſen/ ſonderlich in meiner Kranckheit/ vnd Lebensge- fahr/ wann er nicht nach vberkommener Beuthe fuͤr mir vnd Africa die Flucht gebe? Habt jhr den Poliarchus lieb/ ſo rechet das Vnrecht welches jhm der Rauber gethan hat. Schickt an die vmbliegende Hafen/ vnd laßt Befehl thun; man ſol kein Fremb- den in ein Schiff nemmen. Dieſe Nachforſchung aber muß gantz verborgen geſchehen; damit er vns nicht mit einem andern Betrug herumb fuͤhre/ wañ jhm zu Ohren kaͤme/ daß Kundtſchaffer am Vfer weren. Ich wil es heute bey den Meinigen verdeckt halten/ daß ich mich was boͤſes von jhm beſorge: wann L l l ij

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Zitationshilfe: Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626, S. 899. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/barclay_argenis_1626/943>, abgerufen am 23.11.2024.