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Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626.

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Joh. Barclayens Argenis/
wann etliche von jhnen ein Verständtnüß wegen de
Diebstals mit jhm haben/ damit sie also betroge
werden. Juba verhiesse dem Begehren nachzukom
men/ vnd schrieb alsbaldt dessentwegen mit trewe
Leuten an die Vorsteher der Porte.

Phorbas aber hatte sich dessen zuvor schon ge
förchtet/ vnd war durch das Gewissen seines Ver
dienstes listiger gemacht worden. Nach vollbrachte
That/ als er noch nicht gewußt was er geraubt het
te/ ist er zu Beschawung deß Wesens in ein verbor
genes Ort gegangen; damit/ wann nichts der Ge
fahr werth were/ er dem Arsidas alles sagen köndte
mit Einwendung er hette es darumb zu sich genom
men/ weil der Herrkranck gewesen vnd nichts gefüh
let/ daß es nicht verlohren würde. Wie er aber da
Packet auffgemacht/ fandt sich erstlich ein Kettlei
von Edelgesteinen/ die in Goldt versetzt vnd in glei-
cher weite voneinander stunden. Hernach drey Rin-
ge mit grossen Steinen/ mit Baumwoll vnterschie-
den/ daß sich die Arbeit nicht an einander zerriebe.
Vnten lagen etliche Goldstücke. Welches alles Ar-
sidas an seinem Leib trug/ wann jhn etwan eine No
anstossen möchte. Vber dieses war auch ein Schrei-
ben drinnen/ welches dem Arsidas lieber war als die
köstlichsten Sachen/ vnd derentwegen er diese Reise
auff sich genommen. Phorbas/ wie er alles fleissig
beschawet hatte/ war er zwar fro/ daß er die Steine
vnd Goldt hinweg bekommen; aber die Schreiben
machten jhm Kummer. Er sahe daß sie dem Poli-

archus

Joh. Barclayens Argenis/
wann etliche von jhnen ein Verſtaͤndtnuͤß wegen de
Diebſtals mit jhm haben/ damit ſie alſo betroge
werden. Juba verhieſſe dem Begehren nachzukom
men/ vnd ſchrieb alsbaldt deſſentwegen mit trewe
Leuten an die Vorſteher der Porte.

Phorbas aber hatte ſich deſſen zuvor ſchon ge
foͤrchtet/ vnd war durch das Gewiſſen ſeines Ver
dienſtes liſtiger gemacht worden. Nach vollbrachte
That/ als er noch nicht gewußt was er geraubt het
te/ iſt er zu Beſchawung deß Weſens in ein verbor
genes Ort gegangen; damit/ wann nichts der Ge
fahr werth were/ er dem Arſidas alles ſagen koͤndte
mit Einwendung er hette es darumb zu ſich genom
men/ weil der Herꝛkranck geweſen vnd nichts gefuͤh
let/ daß es nicht verlohren wuͤrde. Wie er aber da
Packet auffgemacht/ fandt ſich erſtlich ein Kettlei
von Edelgeſteinen/ die in Goldt verſetzt vnd in glei-
cher weite voneinander ſtunden. Hernach drey Rin-
ge mit groſſen Steinen/ mit Baumwoll vnterſchie-
den/ daß ſich die Arbeit nicht an einander zerꝛiebe.
Vnten lagen etliche Goldſtuͤcke. Welches alles Ar-
ſidas an ſeinem Leib trug/ wann jhn etwan eine No
anſtoſſen moͤchte. Vber dieſes war auch ein Schrei-
ben drinnen/ welches dem Arſidas lieber war als die
koͤſtlichſten Sachen/ vnd derentwegen er dieſe Reiſe
auff ſich genommen. Phorbas/ wie er alles fleiſſig
beſchawet hatte/ war er zwar fro/ daß er die Steine
vnd Goldt hinweg bekommen; aber die Schreiben
machten jhm Kummer. Er ſahe daß ſie dem Poli-

archus
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[900/0944] Joh. Barclayens Argenis/ wann etliche von jhnen ein Verſtaͤndtnuͤß wegen de Diebſtals mit jhm haben/ damit ſie alſo betroge werden. Juba verhieſſe dem Begehren nachzukom men/ vnd ſchrieb alsbaldt deſſentwegen mit trewe Leuten an die Vorſteher der Porte. Phorbas aber hatte ſich deſſen zuvor ſchon ge foͤrchtet/ vnd war durch das Gewiſſen ſeines Ver dienſtes liſtiger gemacht worden. Nach vollbrachte That/ als er noch nicht gewußt was er geraubt het te/ iſt er zu Beſchawung deß Weſens in ein verbor genes Ort gegangen; damit/ wann nichts der Ge fahr werth were/ er dem Arſidas alles ſagen koͤndte mit Einwendung er hette es darumb zu ſich genom men/ weil der Herꝛkranck geweſen vnd nichts gefuͤh let/ daß es nicht verlohren wuͤrde. Wie er aber da Packet auffgemacht/ fandt ſich erſtlich ein Kettlei von Edelgeſteinen/ die in Goldt verſetzt vnd in glei- cher weite voneinander ſtunden. Hernach drey Rin- ge mit groſſen Steinen/ mit Baumwoll vnterſchie- den/ daß ſich die Arbeit nicht an einander zerꝛiebe. Vnten lagen etliche Goldſtuͤcke. Welches alles Ar- ſidas an ſeinem Leib trug/ wann jhn etwan eine No anſtoſſen moͤchte. Vber dieſes war auch ein Schrei- ben drinnen/ welches dem Arſidas lieber war als die koͤſtlichſten Sachen/ vnd derentwegen er dieſe Reiſe auff ſich genommen. Phorbas/ wie er alles fleiſſig beſchawet hatte/ war er zwar fro/ daß er die Steine vnd Goldt hinweg bekommen; aber die Schreiben machten jhm Kummer. Er ſahe daß ſie dem Poli- archus

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Zitationshilfe: Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626, S. 900. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/barclay_argenis_1626/944>, abgerufen am 23.11.2024.