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Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626.

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Das Fünffte Buch.
das Wasser hinein kan bringen; wie man auß Zinn
oder Bley etwas zugiessen pfleget. Hernach setzen
wir es in ein höltzern Gehäuse/ dessen Boden wir
erstlich mit schwartzem vnd nur halbzerstossenem
Saltze/ hernach mit Schnee bestrewen/ welchen
wir allzeit bey der Handt haben/ vnd den gantzen
Sommer vber in Gruben vnversehret erhalten.
Auff die Formen selber hernach/ wann sie in den
Gehäusen stehen/ strewen wir gleichfals etlich mal
Schnee/ vnd werffen auch so offt Sal[tz] darzwi-
schen. Also nimbt das Wasser/ so in dem Ehrenen
Gefässe zum Eyß ber eitet ist/ die kälte deß vmbher-
gelegten Schnees an sich/ vnd kan wegen vermisch-
ung deß scharffen Saltzes nicht zerschmeltzen: für-
nämlich in schattichten Orten/ als wo Wein oder
Oel gehalten wirdt. Innerhalb dreyen Stunden
gefreuret das Wasser/ vnd/ wann wir etwan Epffel
hinein gelegt haben/ wie jetzundt/ darüber jhr euch
verwundert/ so bleiben sie im Eyß behangen. Sol-
che äusserste Kälte ist hernach denen angenehm so
sich erhitzet haben: sonderlich auch jhrer Newigkeit
wegen; dann ich weiß nicht/ wer doch newlicher Zeit
so hart vnd artlich vppig gewesen ist/ der diese Wol-
lust erfunden hat.

Arsidas/ dem diese Erzehlung wolgefallen/ vber-
lude den Magen zusehr mit den Epffeln/ welche
das Eyß hefftig kalt gemacht hatte; tranck auch
begierig auß den allzeit newen Bechern/ weil jhn

die

Das Fuͤnffte Buch.
das Waſſer hinein kan bringen; wie man auß Zinn
oder Bley etwas zugieſſen pfleget. Hernach ſetzen
wir es in ein hoͤltzern Gehaͤuſe/ deſſen Boden wir
erſtlich mit ſchwartzem vnd nur halbzerſtoſſenem
Saltze/ hernach mit Schnee beſtrewen/ welchen
wir allzeit bey der Handt haben/ vnd den gantzen
Sommer vber in Gruben vnverſehret erhalten.
Auff die Formen ſelber hernach/ wann ſie in den
Gehaͤuſen ſtehen/ ſtrewen wir gleichfals etlich mal
Schnee/ vnd werffen auch ſo offt Sal[tz] darzwi-
ſchen. Alſo nimbt das Waſſer/ ſo in dem Ehrenen
Gefaͤſſe zum Eyß ber eitet iſt/ die kaͤlte deß vmbher-
gelegten Schnees an ſich/ vnd kan wegen vermiſch-
ung deß ſcharffen Saltzes nicht zerſchmeltzen: fuͤr-
naͤmlich in ſchattichten Orten/ als wo Wein oder
Oel gehalten wirdt. Innerhalb dreyen Stunden
gefreuret das Waſſer/ vnd/ wann wir etwan Epffel
hinein gelegt haben/ wie jetzundt/ daruͤber jhr euch
verwundert/ ſo bleiben ſie im Eyß behangen. Sol-
che aͤuſſerſte Kaͤlte iſt hernach denen angenehm ſo
ſich erhitzet haben: ſonderlich auch jhrer Newigkeit
wegen; dann ich weiß nicht/ wer doch newlicher Zeit
ſo hart vnd artlich vppig geweſen iſt/ der dieſe Wol-
luſt erfunden hat.

Arſidas/ dem dieſe Erzehlung wolgefallen/ vber-
lude den Magen zuſehr mit den Epffeln/ welche
das Eyß hefftig kalt gemacht hatte; tranck auch
begierig auß den allzeit newen Bechern/ weil jhn

die
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[893/0937] Das Fuͤnffte Buch. das Waſſer hinein kan bringen; wie man auß Zinn oder Bley etwas zugieſſen pfleget. Hernach ſetzen wir es in ein hoͤltzern Gehaͤuſe/ deſſen Boden wir erſtlich mit ſchwartzem vnd nur halbzerſtoſſenem Saltze/ hernach mit Schnee beſtrewen/ welchen wir allzeit bey der Handt haben/ vnd den gantzen Sommer vber in Gruben vnverſehret erhalten. Auff die Formen ſelber hernach/ wann ſie in den Gehaͤuſen ſtehen/ ſtrewen wir gleichfals etlich mal Schnee/ vnd werffen auch ſo offt Saltz darzwi- ſchen. Alſo nimbt das Waſſer/ ſo in dem Ehrenen Gefaͤſſe zum Eyß ber eitet iſt/ die kaͤlte deß vmbher- gelegten Schnees an ſich/ vnd kan wegen vermiſch- ung deß ſcharffen Saltzes nicht zerſchmeltzen: fuͤr- naͤmlich in ſchattichten Orten/ als wo Wein oder Oel gehalten wirdt. Innerhalb dreyen Stunden gefreuret das Waſſer/ vnd/ wann wir etwan Epffel hinein gelegt haben/ wie jetzundt/ daruͤber jhr euch verwundert/ ſo bleiben ſie im Eyß behangen. Sol- che aͤuſſerſte Kaͤlte iſt hernach denen angenehm ſo ſich erhitzet haben: ſonderlich auch jhrer Newigkeit wegen; dann ich weiß nicht/ wer doch newlicher Zeit ſo hart vnd artlich vppig geweſen iſt/ der dieſe Wol- luſt erfunden hat. Arſidas/ dem dieſe Erzehlung wolgefallen/ vber- lude den Magen zuſehr mit den Epffeln/ welche das Eyß hefftig kalt gemacht hatte; tranck auch begierig auß den allzeit newen Bechern/ weil jhn die

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Zitationshilfe: Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626, S. 893. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/barclay_argenis_1626/937>, abgerufen am 23.11.2024.