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Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626.

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Joh. Barclayens Argenis/
die grosse Kälte/ wie zugeschehen pfleget/ mehr v
mehr zum Trincken reitzete: wiewol Juba jhn b
weilen vermahnete/ gar zuviel were schädlich/ v
hette man sich in Acht zunehmen. Als sie aber v
der Tafel auffgestanden waren/ vnd Arsidas d
jenigen außlachte/ welche das Wasser nur War
trincken/ fühlete er daß jhm die Adern von der vbe
mässigen zu sich genommenen Kälte also versta
reten/ daß er fast den Geist selbst mit sampt de
Speisen herauß gegeben hette. Juba erbarme
sich nit allein seiner/ sondern stundt auch in Forch
ten/ man möchte darfür halten/ er hette jhm eine
bösen Trunck beygebracht: schonete also keine
Fleisses nicht/ tröstete den Arsidas/ vermahnete di
Aertzte/ vnd redte bald dessen/ baldt seine eigne Die
ner mit gebürlichen Worten an. Wie aber das Ge
schrey gemeiniglich sich mehr mit bösen Sache
trägt/ so wardt auch zeitlich außgebracht/ Arsida
lege im Tode. In dem seine Leute vnd Diener i
Sorgen sindt/ ersahe seiner Knechte einer auß de
Euboeischen Colonien die Neapolis in Campani
gebawet haben/ Zeit vnd Gelegenheit zustelen/ vnd
brachte nicht ein geringe Beuth darvon. Arsidas
hatte ein Säcklein von subtiler Leinwadt/ welches
er allzeit vnter seinen Kleidern verwahret hielt. Der
Grieche war lange Zeit in Meinung gewesen/ er
müßte was köstliches darinnen haben. Wie man
nun dem Krancken/ der von sich selbst nicht wuste/

das

Joh. Barclayens Argenis/
die groſſe Kaͤlte/ wie zugeſchehen pfleget/ mehr v
mehr zum Trincken reitzete: wiewol Juba jhn b
weilen vermahnete/ gar zuviel were ſchaͤdlich/ v
hette man ſich in Acht zunehmen. Als ſie aber v
der Tafel auffgeſtanden waren/ vnd Arſidas d
jenigen außlachte/ welche das Waſſer nur War
trincken/ fuͤhlete er daß jhm die Adern von der vbe
maͤſſigen zu ſich genommenen Kaͤlte alſo verſta
reten/ daß er faſt den Geiſt ſelbſt mit ſampt de
Speiſen herauß gegeben hette. Juba erbarme
ſich nit allein ſeiner/ ſondern ſtundt auch in Forch
ten/ man moͤchte darfuͤr halten/ er hette jhm eine
boͤſen Trunck beygebracht: ſchonete alſo keine
Fleiſſes nicht/ troͤſtete den Arſidas/ vermahnete di
Aertzte/ vnd redte bald deſſen/ baldt ſeine eigne Die
ner mit gebuͤrlichen Worten an. Wie aber das Ge
ſchrey gemeiniglich ſich mehr mit boͤſen Sache
traͤgt/ ſo wardt auch zeitlich außgebracht/ Arſida
lege im Tode. In dem ſeine Leute vnd Diener i
Sorgen ſindt/ erſahe ſeiner Knechte einer auß de
Euboeiſchen Colonien die Neapolis in Campani
gebawet haben/ Zeit vnd Gelegenheit zuſtelen/ vnd
brachte nicht ein geringe Beuth darvon. Arſidas
hatte ein Saͤcklein von ſubtiler Leinwadt/ welches
er allzeit vnter ſeinen Kleidern verwahret hielt. Der
Grieche war lange Zeit in Meinung geweſen/ er
muͤßte was koͤſtliches darinnen haben. Wie man
nun dem Krancken/ der von ſich ſelbſt nicht wuſte/

das
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[894/0938] Joh. Barclayens Argenis/ die groſſe Kaͤlte/ wie zugeſchehen pfleget/ mehr v mehr zum Trincken reitzete: wiewol Juba jhn b weilen vermahnete/ gar zuviel were ſchaͤdlich/ v hette man ſich in Acht zunehmen. Als ſie aber v der Tafel auffgeſtanden waren/ vnd Arſidas d jenigen außlachte/ welche das Waſſer nur War trincken/ fuͤhlete er daß jhm die Adern von der vbe maͤſſigen zu ſich genommenen Kaͤlte alſo verſta reten/ daß er faſt den Geiſt ſelbſt mit ſampt de Speiſen herauß gegeben hette. Juba erbarme ſich nit allein ſeiner/ ſondern ſtundt auch in Forch ten/ man moͤchte darfuͤr halten/ er hette jhm eine boͤſen Trunck beygebracht: ſchonete alſo keine Fleiſſes nicht/ troͤſtete den Arſidas/ vermahnete di Aertzte/ vnd redte bald deſſen/ baldt ſeine eigne Die ner mit gebuͤrlichen Worten an. Wie aber das Ge ſchrey gemeiniglich ſich mehr mit boͤſen Sache traͤgt/ ſo wardt auch zeitlich außgebracht/ Arſida lege im Tode. In dem ſeine Leute vnd Diener i Sorgen ſindt/ erſahe ſeiner Knechte einer auß de Euboeiſchen Colonien die Neapolis in Campani gebawet haben/ Zeit vnd Gelegenheit zuſtelen/ vnd brachte nicht ein geringe Beuth darvon. Arſidas hatte ein Saͤcklein von ſubtiler Leinwadt/ welches er allzeit vnter ſeinen Kleidern verwahret hielt. Der Grieche war lange Zeit in Meinung geweſen/ er muͤßte was koͤſtliches darinnen haben. Wie man nun dem Krancken/ der von ſich ſelbſt nicht wuſte/ das

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Zitationshilfe: Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626, S. 894. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/barclay_argenis_1626/938>, abgerufen am 23.11.2024.