Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626.

Bild:
<< vorherige Seite

Joh. Barclayens Argenis/
stellete. Dann es war schon beyderseits zum V
trab deß Kampffs ein leichtes Scharmützel für
gangen/ vnd Radirobanes macht ein volle Schlac
ordnung/ mit grösserer Erhitzung deß Hertzens v
Gesichts als zuvor/ nachdem er von einem Gefa
genen verstanden/ daß ein König auß Gallien z
Stell were/ vnd Poliarchus genennet würde. (D
er wolte diesen Namen/ der jhn in angemaßtem
ringern Standt bey den Außländern so berühm
gemacht/ damals behalten.) Radirobanes erinne
sich stracks/ daß der junge Mensch/ wegen dessen L
be Argenis seine Heyrath außgeschlagen hette/ al
hiesse. Ob es aber eben derselbige sey/ zweiffelte er
vnbillich; weil nicht allein viel eines Namens sey
köndten/ sondern er auch Selenissen seiner als ein
Königs niemals erwehnen gehört. Im Fall er au
schon ein König were/ wannher käme er damals
Africa? Welch Gott hett diese zween gegeneinand
zu kämpffen geschiekt? oder was für eine Art het
jhr Zwispalt/ daß eben dieser mit einnehmung de
Gemüths der Argenis seine Hoffnung in Sicilie
zumchte machen/ vnd nun eben/ als ob er jhm fürge
nommen sich seinen Anschlägen zu widersetzen/
Mauritanien angelangen müssen?

Aber die instehende Schlacht verwandte sein
vielfältige Gedancken in einen Zorn. Es war ein
kleine Fläche von dem Ort da Radirobanes sein Lä
ger hatte zu deß Poliarchus Schantzen. Diese wa
zum Kampffe bestimmet/ vnd gläntzete allenthalben

von

Joh. Barclayens Argenis/
ſtellete. Dann es war ſchon beyderſeits zum V
trab deß Kampffs ein leichtes Scharmuͤtzel fuͤr
gangẽ/ vnd Radirobanes macht ein volle Schlac
ordnung/ mit groͤſſerer Erhitzung deß Hertzens v
Geſichts als zuvor/ nachdem er von einem Gefa
genen verſtanden/ daß ein Koͤnig auß Gallien z
Stell were/ vnd Poliarchus genennet wuͤrde. (D
er wolte dieſen Namen/ der jhn in angemaßtem
ringern Standt bey den Außlaͤndern ſo beruͤhm
gemacht/ damals behalten.) Radirobanes erinne
ſich ſtracks/ daß der junge Menſch/ wegen deſſen L
be Argenis ſeine Heyrath außgeſchlagen hette/ al
hieſſe. Ob es aber eben derſelbige ſey/ zweiffelte er
vnbillich; weil nicht allein viel eines Namens ſey
koͤndten/ ſondern er auch Seleniſſen ſeiner als ein
Koͤnigs niemals erwehnen gehoͤrt. Im Fall er au
ſchon ein Koͤnig were/ wannher kaͤme er damals
Africa? Welch Gott hett dieſe zween gegeneinand
zu kaͤmpffen geſchiekt? oder was fuͤr eine Art het
jhr Zwiſpalt/ daß eben dieſer mit einnehmung de
Gemuͤths der Argenis ſeine Hoffnung in Sicilie
zumchte machen/ vnd nun eben/ als ob er jhm fuͤrge
nommen ſich ſeinen Anſchlaͤgen zu widerſetzen/
Mauritanien angelangen muͤſſen?

Aber die inſtehende Schlacht verwandte ſein
vielfaͤltige Gedancken in einen Zorn. Es war ein
kleine Flaͤche von dem Ort da Radirobanes ſein Laͤ
ger hatte zu deß Poliarchus Schantzen. Dieſe wa
zum Kampffe beſtimmet/ vnd glaͤntzete allenthalben

von
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0848" n="804"/><fw place="top" type="header">Joh. Barclayens Argenis/</fw><lb/>
&#x017F;tellete. Dann es war &#x017F;chon beyder&#x017F;eits zum V<lb/>
trab deß Kampffs ein leichtes Scharmu&#x0364;tzel fu&#x0364;r<lb/>
gange&#x0303;/ vnd Radirobanes macht ein volle Schlac<lb/>
ordnung/ mit gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;erer Erhitzung deß Hertzens v<lb/>
Ge&#x017F;ichts als zuvor/ nachdem er von einem Gefa<lb/>
genen ver&#x017F;tanden/ daß ein Ko&#x0364;nig auß Gallien z<lb/>
Stell were/ vnd Poliarchus genennet wu&#x0364;rde. (D<lb/>
er wolte die&#x017F;en Namen/ der jhn in angemaßtem<lb/>
ringern Standt bey den Außla&#x0364;ndern &#x017F;o beru&#x0364;hm<lb/>
gemacht/ damals behalten.) Radirobanes erinne<lb/>
&#x017F;ich &#x017F;tracks/ daß der junge Men&#x017F;ch/ wegen de&#x017F;&#x017F;en L<lb/>
be Argenis &#x017F;eine Heyrath außge&#x017F;chlagen hette/ al<lb/>
hie&#x017F;&#x017F;e. Ob es aber eben der&#x017F;elbige &#x017F;ey/ zweiffelte er<lb/>
vnbillich; weil nicht allein viel eines Namens &#x017F;ey<lb/>
ko&#x0364;ndten/ &#x017F;ondern er auch Seleni&#x017F;&#x017F;en &#x017F;einer als ein<lb/>
Ko&#x0364;nigs niemals erwehnen geho&#x0364;rt. Im Fall er au<lb/>
&#x017F;chon ein Ko&#x0364;nig were/ wannher ka&#x0364;me er damals<lb/>
Africa? Welch Gott hett die&#x017F;e zween gegeneinand<lb/>
zu ka&#x0364;mpffen ge&#x017F;chiekt? oder was fu&#x0364;r eine Art het<lb/>
jhr Zwi&#x017F;palt/ daß eben die&#x017F;er mit einnehmung de<lb/>
Gemu&#x0364;ths der Argenis &#x017F;eine Hoffnung in Sicilie<lb/>
zumchte machen/ vnd nun eben/ als ob er jhm fu&#x0364;rge<lb/>
nommen &#x017F;ich &#x017F;einen An&#x017F;chla&#x0364;gen zu wider&#x017F;etzen/<lb/>
Mauritanien angelangen mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en?</p><lb/>
            <p>Aber die in&#x017F;tehende Schlacht verwandte &#x017F;ein<lb/>
vielfa&#x0364;ltige Gedancken in einen Zorn. Es war ein<lb/>
kleine Fla&#x0364;che von dem Ort da Radirobanes &#x017F;ein La&#x0364;<lb/>
ger hatte zu deß Poliarchus Schantzen. Die&#x017F;e wa<lb/>
zum Kampffe be&#x017F;timmet/ vnd gla&#x0364;ntzete allenthalben<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">von</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[804/0848] Joh. Barclayens Argenis/ ſtellete. Dann es war ſchon beyderſeits zum V trab deß Kampffs ein leichtes Scharmuͤtzel fuͤr gangẽ/ vnd Radirobanes macht ein volle Schlac ordnung/ mit groͤſſerer Erhitzung deß Hertzens v Geſichts als zuvor/ nachdem er von einem Gefa genen verſtanden/ daß ein Koͤnig auß Gallien z Stell were/ vnd Poliarchus genennet wuͤrde. (D er wolte dieſen Namen/ der jhn in angemaßtem ringern Standt bey den Außlaͤndern ſo beruͤhm gemacht/ damals behalten.) Radirobanes erinne ſich ſtracks/ daß der junge Menſch/ wegen deſſen L be Argenis ſeine Heyrath außgeſchlagen hette/ al hieſſe. Ob es aber eben derſelbige ſey/ zweiffelte er vnbillich; weil nicht allein viel eines Namens ſey koͤndten/ ſondern er auch Seleniſſen ſeiner als ein Koͤnigs niemals erwehnen gehoͤrt. Im Fall er au ſchon ein Koͤnig were/ wannher kaͤme er damals Africa? Welch Gott hett dieſe zween gegeneinand zu kaͤmpffen geſchiekt? oder was fuͤr eine Art het jhr Zwiſpalt/ daß eben dieſer mit einnehmung de Gemuͤths der Argenis ſeine Hoffnung in Sicilie zumchte machen/ vnd nun eben/ als ob er jhm fuͤrge nommen ſich ſeinen Anſchlaͤgen zu widerſetzen/ Mauritanien angelangen muͤſſen? Aber die inſtehende Schlacht verwandte ſein vielfaͤltige Gedancken in einen Zorn. Es war ein kleine Flaͤche von dem Ort da Radirobanes ſein Laͤ ger hatte zu deß Poliarchus Schantzen. Dieſe wa zum Kampffe beſtimmet/ vnd glaͤntzete allenthalben von

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/barclay_argenis_1626
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/barclay_argenis_1626/848
Zitationshilfe: Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626, S. 804. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/barclay_argenis_1626/848>, abgerufen am 22.11.2024.