Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626.Joh. Barclayens Argenis/ selber? in welchen Hafen solten sie einlauffen/nachdem die Schiff zerbrochen weren/ vnd sie weder Holtz noch Pech/ noch einen sicheren Strandt wißten sie wiederumb anzurichten? Ar- fidas sonderlich verfluchte sein Vnglück heff- tig/ als er sahe daß jhn die gute Hoffnung betro- gen/ vnd nicht wuste/ ob er zu Wasser oder Lan- de seine Herumbschweiffung wiederumb anfan- gen solte. Er muste ferner nicht auff Gallien/ noch auff den Rhodanus gedencken; sondern/ jr- rendt vnd vnwissendt in welches Landt er zum ersten solte/ alle Winckel durchkriechen/ in die Poliarchus etwan durch das Gewitter kommen können. Daß er doch nicht das Pheacische Schiff hette/ so ohn zuthun deß Stewerman- nes den bestimmten Weg von sich selbst jnnen hielte? Argenis zehlete alle Tage/ zu welcher wann er ledig wiederumb gelangete/ was würde er weniger seyn als ein Mörder? Dann ob zwar Gobrias jhm gesagt hatte/ daß deß Poliarchus Reise auff Sicilien zustünde; so war er doch in Furchten/ er möchte wegen Müdigkeit von dem Vngewitter in dem Hafen stille liegen/ oder leng- samer schieffen; würde also die Zeit fürüber flies- sen/ jnner welcher Argenis seiner solte gewärtig seyn. In dem er diesem also nachdachte/ vnnd wie fast
Joh. Barclayens Argenis/ ſelber? in welchen Hafen ſolten ſie einlauffen/nachdem die Schiff zerbrochen weren/ vnd ſie weder Holtz noch Pech/ noch einen ſicheren Strandt wißten ſie wiederumb anzurichten? Ar- fidas ſonderlich verfluchte ſein Vngluͤck heff- tig/ als er ſahe daß jhn die gute Hoffnung betro- gen/ vnd nicht wuſte/ ob er zu Waſſer oder Lan- de ſeine Herumbſchweiffung wiederumb anfan- gen ſolte. Er muſte ferner nicht auff Gallien/ noch auff den Rhodanus gedencken; ſondern/ jr- rendt vnd vnwiſſendt in welches Landt er zum erſten ſolte/ alle Winckel durchkriechen/ in die Poliarchus etwan durch das Gewitter kommen koͤnnen. Daß er doch nicht das Pheaciſche Schiff hette/ ſo ohn zuthun deß Stewerman- nes den beſtimmten Weg von ſich ſelbſt jnnen hielte? Argenis zehlete alle Tage/ zu welcher wann er ledig wiederumb gelangete/ was wuͤrde er weniger ſeyn als ein Moͤrder? Dann ob zwar Gobrias jhm geſagt hatte/ daß deß Poliarchus Reiſe auff Sicilien zuſtuͤnde; ſo war er doch in Furchten/ er moͤchte wegen Muͤdigkeit von dem Vngewitter in dem Hafen ſtille liegen/ oder leng- ſamer ſchieffen; wuͤrde alſo die Zeit fuͤruͤber flieſ- ſen/ jnner welcher Argenis ſeiner ſolte gewaͤrtig ſeyn. In dem er dieſem alſo nachdachte/ vnnd wie faſt
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0800" n="756"/><fw place="top" type="header">Joh. Barclayens Argenis/</fw><lb/> ſelber? in welchen Hafen ſolten ſie einlauffen/<lb/> nachdem die Schiff zerbrochen weren/ vnd ſie<lb/> weder Holtz noch Pech/ noch einen ſicheren<lb/> Strandt wißten ſie wiederumb anzurichten? Ar-<lb/> fidas ſonderlich verfluchte ſein Vngluͤck heff-<lb/> tig/ als er ſahe daß jhn die gute Hoffnung betro-<lb/> gen/ vnd nicht wuſte/ ob er zu Waſſer oder Lan-<lb/> de ſeine <choice><sic>Herumbſchweiffnng</sic><corr>Herumbſchweiffung</corr></choice> wiederumb anfan-<lb/> gen ſolte. Er muſte ferner nicht auff Gallien/<lb/> noch auff den Rhodanus gedencken; ſondern/ jr-<lb/> rendt vnd vnwiſſendt in welches Landt er zum<lb/> erſten ſolte/ alle Winckel durchkriechen/ in die<lb/> Poliarchus etwan durch das Gewitter kommen<lb/> koͤnnen. Daß er doch nicht das Pheaciſche<lb/> Schiff hette/ ſo ohn zuthun deß Stewerman-<lb/> nes den beſtimmten Weg von ſich ſelbſt jnnen<lb/> hielte? Argenis zehlete alle Tage/ zu welcher<lb/> wann er ledig wiederumb gelangete/ was wuͤrde<lb/> er weniger ſeyn als ein Moͤrder? Dann ob zwar<lb/> Gobrias jhm geſagt hatte/ daß deß Poliarchus<lb/> Reiſe auff Sicilien zuſtuͤnde; ſo war er doch in<lb/> Furchten/ er moͤchte wegen Muͤdigkeit von dem<lb/> Vngewitter in dem Hafen ſtille liegen/ oder leng-<lb/> ſamer ſchieffen; wuͤrde alſo die Zeit fuͤruͤber flieſ-<lb/> ſen/ jnner welcher Argenis ſeiner ſolte gewaͤrtig<lb/> ſeyn.</p><lb/> <p>In dem er dieſem alſo nachdachte/ vnnd wie<lb/> derer ſo in Vngluͤck kommen Gebrauch iſt/ ſich<lb/> <fw place="bottom" type="catch">faſt</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [756/0800]
Joh. Barclayens Argenis/
ſelber? in welchen Hafen ſolten ſie einlauffen/
nachdem die Schiff zerbrochen weren/ vnd ſie
weder Holtz noch Pech/ noch einen ſicheren
Strandt wißten ſie wiederumb anzurichten? Ar-
fidas ſonderlich verfluchte ſein Vngluͤck heff-
tig/ als er ſahe daß jhn die gute Hoffnung betro-
gen/ vnd nicht wuſte/ ob er zu Waſſer oder Lan-
de ſeine Herumbſchweiffung wiederumb anfan-
gen ſolte. Er muſte ferner nicht auff Gallien/
noch auff den Rhodanus gedencken; ſondern/ jr-
rendt vnd vnwiſſendt in welches Landt er zum
erſten ſolte/ alle Winckel durchkriechen/ in die
Poliarchus etwan durch das Gewitter kommen
koͤnnen. Daß er doch nicht das Pheaciſche
Schiff hette/ ſo ohn zuthun deß Stewerman-
nes den beſtimmten Weg von ſich ſelbſt jnnen
hielte? Argenis zehlete alle Tage/ zu welcher
wann er ledig wiederumb gelangete/ was wuͤrde
er weniger ſeyn als ein Moͤrder? Dann ob zwar
Gobrias jhm geſagt hatte/ daß deß Poliarchus
Reiſe auff Sicilien zuſtuͤnde; ſo war er doch in
Furchten/ er moͤchte wegen Muͤdigkeit von dem
Vngewitter in dem Hafen ſtille liegen/ oder leng-
ſamer ſchieffen; wuͤrde alſo die Zeit fuͤruͤber flieſ-
ſen/ jnner welcher Argenis ſeiner ſolte gewaͤrtig
ſeyn.
In dem er dieſem alſo nachdachte/ vnnd wie
derer ſo in Vngluͤck kommen Gebrauch iſt/ ſich
faſt
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |