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Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626.

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Das Dritte Buch.
haben sie sich beyde vnter andern vermenget/ daß
Archombrotus von jhren Reden nichts weiter ver-
nehmen können. Gleichwol wunderte er sich/ was
die Sardinier im Frieden vnd bey wehrenden Ban-
cketen dürfften bewehret seyn/ gieng auff vnd ab gleich-
sam Lust halben/ besichtigte sie alle/ vnd sahe daß kei-
ner vngewaffnet war. Diese trugen vber den De-
gen noch einen Spieß/ andere Bogen/ vnd viel I-
talienische Schäffeline. Ihrer wenige aber/ vnd
zwar diese als ob sie auß der königlichen Guardie
weren/ hatten Helm vnd Schild/ damit die List durch
zu grosse Bereitung nicht etwan offenbahr würde.
Dem Archonbrotus/ der ohn diß den Sardiniern ab-
günstig war/ kam dieses verdächtig vnd schrecklich
für: Es geschatze auch nicht ohn göttliches Ver-
hengniß/ daß er sich hefftiger besorgte/ als er zwar
sonst auß solcher geringen Anzeigung hette thun mö-
gen. Dann ein anderer vnachtsamer würde zu die-
sen Waffen gesaget haben/ daß Kriegesgebrauches
nicht anders mit sich brächte. Er aber/ entweder
weil er die Argenis liebete/ oder wünschete daß Radi-
robanes etwas verbrechen möchte; Wehe mir/ sagte
er: Wild Liebhaber/ den man so offt verworffen hat/
mit Gewalt verfahren? Vermeinen sie auch Mele-
andern hinweg zuführen/ vnd sind mit der Argenis al-
lein nit zufrieden? Dann warumb hat man sie mit
solchen Vmbschweiffen zum Vfer gebracht? Wa-
rumb bittet man/ sie möchten diese Nacht hier ver-
bleiben? Vber solchen plötzlichen sehrecken hielt er dafür/

daß
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Das Dritte Buch.
haben ſie ſich beyde vnter andern vermenget/ daß
Archombrotus von jhren Reden nichts weiter ver-
nehmen koͤnnen. Gleichwol wunderte er ſich/ was
die Sardinier im Frieden vnd bey wehrenden Ban-
cketẽ duͤrfftẽ bewehret ſeyn/ gieng auff vñ ab gleich-
ſam Luſt halben/ beſichtigte ſie alle/ vñ ſahe daß kei-
ner vngewaffnet war. Dieſe trugen vber den De-
gen noch einen Spieß/ andere Bogen/ vnd viel I-
talieniſche Schaͤffeline. Ihrer wenige aber/ vnd
zwar dieſe als ob ſie auß der koͤniglichen Guardie
werẽ/ hatten Helm vñ Schild/ damit die Liſt durch
zu groſſe Bereitung nicht etwan offenbahr wuͤrde.
Dem Archõbrotus/ der ohn diß den Sardiniern ab-
guͤnſtig war/ kam dieſes verdaͤchtig vnd ſchrecklich
fuͤr: Es geſchatze auch nicht ohn goͤttliches Ver-
hengniß/ daß er ſich hefftiger beſorgte/ als er zwar
ſonſt auß ſolcher geringẽ Anzeigung hette thun moͤ-
gen. Dann ein anderer vnachtſamer wuͤrde zu die-
ſen Waffen geſaget haben/ daß Kriegesgebrauches
nicht anders mit ſich braͤchte. Er aber/ entweder
weil er die Argenis liebete/ oder wuͤnſchete daß Radi-
robanes etwas verbrechẽ moͤchte; Wehe mir/ ſagte
er: Wild̕ Liebhaber/ den mã ſo offt verworffen hat/
mit Gewalt verfahren? Vermeinen ſie auch Mele-
andern hinweg zufuͤhrẽ/ vñ ſind mit der Argenis al-
lein nit zufrieden? Dann warumb hat man ſie mit
ſolchen Vmbſchweiffen zum Vfer gebracht? Wa-
rumb bittet man/ ſie moͤchten dieſe Nacht hier ver-
bleibẽ? Vber ſolchẽ ploͤtzlichẽ ſehreckẽ hielt er dafuͤr/

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[599/0643] Das Dritte Buch. haben ſie ſich beyde vnter andern vermenget/ daß Archombrotus von jhren Reden nichts weiter ver- nehmen koͤnnen. Gleichwol wunderte er ſich/ was die Sardinier im Frieden vnd bey wehrenden Ban- cketẽ duͤrfftẽ bewehret ſeyn/ gieng auff vñ ab gleich- ſam Luſt halben/ beſichtigte ſie alle/ vñ ſahe daß kei- ner vngewaffnet war. Dieſe trugen vber den De- gen noch einen Spieß/ andere Bogen/ vnd viel I- talieniſche Schaͤffeline. Ihrer wenige aber/ vnd zwar dieſe als ob ſie auß der koͤniglichen Guardie werẽ/ hatten Helm vñ Schild/ damit die Liſt durch zu groſſe Bereitung nicht etwan offenbahr wuͤrde. Dem Archõbrotus/ d̕ ohn diß den Sardiniern ab- guͤnſtig war/ kam dieſes verdaͤchtig vnd ſchrecklich fuͤr: Es geſchatze auch nicht ohn goͤttliches Ver- hengniß/ daß er ſich hefftiger beſorgte/ als er zwar ſonſt auß ſolcher geringẽ Anzeigung hette thun moͤ- gen. Dann ein anderer vnachtſamer wuͤrde zu die- ſen Waffen geſaget haben/ daß Kriegesgebrauches nicht anders mit ſich braͤchte. Er aber/ entweder weil er die Argenis liebete/ oder wuͤnſchete daß Radi- robanes etwas verbrechẽ moͤchte; Wehe mir/ ſagte er: Wild̕ Liebhaber/ den mã ſo offt verworffen hat/ mit Gewalt verfahren? Vermeinen ſie auch Mele- andern hinweg zufuͤhrẽ/ vñ ſind mit der Argenis al- lein nit zufrieden? Dann warumb hat man ſie mit ſolchen Vmbſchweiffen zum Vfer gebracht? Wa- rumb bittet man/ ſie moͤchten dieſe Nacht hier ver- bleibẽ? Vber ſolchẽ ploͤtzlichẽ ſehreckẽ hielt er dafuͤr/ daß P p iiij

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Zitationshilfe: Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626, S. 599. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/barclay_argenis_1626/643>, abgerufen am 22.11.2024.