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Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626.

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Joh. Barclayens Argenis/


Deß Cleobulus Gespräch mit dem Kö-
nige von vergangner Empörung; Vnd
von den Mitteln das gemeine Wesen
in ruhigen Standt zubringen.

Das IV. Capitel.

MEleander/ so von solchen Gedancken der
Liebe frey war/ stundt in grössern Sorgen.
Dann Syracuse/ Lilybee/ Agrigent/ vnd
die andere Städte von Lycogenes seiten waren nicht
eine geringe vberbleibung deß Krieges. Darumb be-
rhatschlagete er sich mit dem Cleobulus/ ob es besser
were/ damit man sie vberfallen köndte das Heer
zu zertheilen/ oder wieder eine jegliche mit gantzer
Macht zuziehen. Cleobulus trug wegen Ergebung
dieser Städte keinen Zweiffel/ weil niemandt von
dessen Anhange noch vbrig were/ den sie für jhr
Haupt würden halten wöllen. Herr sagt er/ es ist ge-
nug/ daß jhr mit Betröwungen fortfahret/ vnd ewer
Volck noch ein wenig sehen lasset; damit die Städte
destogeschwinder zur Berewung auß Furchte getrie-
ben werden. Wiewol ich vermeine/ daß jhr von jhnen
ehisten Tages werdet Gesandten haben. Dann nach-
dem sie wieder jhre Art rasendt gewesen sindt/ wirdt
es jhnen angenehm seyn/ wieder in jhre Natur zu-

tretten/
Joh. Barclayens Argenis/


Deß Cleobulus Geſpraͤch mit dem Koͤ-
nige von vergangner Empoͤrung; Vnd
von den Mitteln das gemeine Weſen
in ruhigen Standt zubringen.

Das IV. Capitel.

MEleander/ ſo von ſolchen Gedancken der
Liebe frey war/ ſtundt in groͤſſern Sorgen.
Dann Syracuſe/ Lilybee/ Agrigent/ vnd
die andere Staͤdte von Lycogenes ſeiten waren nicht
eine geringe vberbleibung deß Krieges. Darumb be-
rhatſchlagete er ſich mit dem Cleobulus/ ob es beſſer
were/ damit man ſie vberfallen koͤndte das Heer
zu zertheilen/ oder wieder eine jegliche mit gantzer
Macht zuziehen. Cleobulus trug wegen Ergebung
dieſer Staͤdte keinen Zweiffel/ weil niemandt von
deſſen Anhange noch vbrig were/ den ſie fuͤr jhr
Haupt wuͤrden halten woͤllen. Herꝛ ſagt er/ es iſt ge-
nug/ daß jhr mit Betroͤwungen fortfahret/ vnd ewer
Volck noch ein wenig ſehen laſſet; damit die Staͤdte
deſtogeſchwinder zur Berewūg auß Furchte getrie-
ben weꝛden. Wiewol ich vermeine/ daß jhr von jhnen
ehiſten Tages werdet Geſandten haben. Dañ nach-
dem ſie wieder jhre Art raſendt geweſen ſindt/ wirdt
es jhnen angenehm ſeyn/ wieder in jhre Natur zu-

tretten/
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[418/0462] Joh. Barclayens Argenis/ Deß Cleobulus Geſpraͤch mit dem Koͤ- nige von vergangner Empoͤrung; Vnd von den Mitteln das gemeine Weſen in ruhigen Standt zubringen. Das IV. Capitel. MEleander/ ſo von ſolchen Gedancken der Liebe frey war/ ſtundt in groͤſſern Sorgen. Dann Syracuſe/ Lilybee/ Agrigent/ vnd die andere Staͤdte von Lycogenes ſeiten waren nicht eine geringe vberbleibung deß Krieges. Darumb be- rhatſchlagete er ſich mit dem Cleobulus/ ob es beſſer were/ damit man ſie vberfallen koͤndte das Heer zu zertheilen/ oder wieder eine jegliche mit gantzer Macht zuziehen. Cleobulus trug wegen Ergebung dieſer Staͤdte keinen Zweiffel/ weil niemandt von deſſen Anhange noch vbrig were/ den ſie fuͤr jhr Haupt wuͤrden halten woͤllen. Herꝛ ſagt er/ es iſt ge- nug/ daß jhr mit Betroͤwungen fortfahret/ vnd ewer Volck noch ein wenig ſehen laſſet; damit die Staͤdte deſtogeſchwinder zur Berewūg auß Furchte getrie- ben weꝛden. Wiewol ich vermeine/ daß jhr von jhnen ehiſten Tages werdet Geſandten haben. Dañ nach- dem ſie wieder jhre Art raſendt geweſen ſindt/ wirdt es jhnen angenehm ſeyn/ wieder in jhre Natur zu- tretten/

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Zitationshilfe: Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626, S. 418. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/barclay_argenis_1626/462>, abgerufen am 24.11.2024.